Jass gaben zu dem Spriichwort: MSgarische Thränen (erheuchelte).
Berühmt war noch bei ihnen der schärfste Schierling,
Bosen, Baumkultur, als: Fichten, Tannen, Pinien, Feigen,
Gerberbaum (rPovg), von welchem bei der Uebersicht der
Gewächse Griechenlands ausführlicher die Rede sein wird.
Wein ist jetzt noch wenig angebaut und nur hin und wieder
sieht man einen Trupp Oelbäume. Die MSgarenser hatten vor
Zeiten, wo die Gebirge waldiger waren, viele Viehzucht, besonders
Schafe. Das Meer an den Küsten von MEgara ist
sehr fischreich.
l ö t e n . Als ich am ändern Morgen Megara verliess, sah
ich einen grossen Mühlstein aus rothem Trachit, er war, wie
sich bald ergeben wird, von Metliana.
Der Skironische Weg.
Nachdem man von MSgära gegen Südwest durch Ebene
gezogen ist, führt dann der Weg anfangs bergauf, und nachher
am Gebirgsabhange hin, der immer steiler wird; weiterhin
treten die Felsen bis an das ihren Fuss bespülende Meer
vor, der vorspringendste Fels ist der Molurische, er wurde
wahrscheinlich die Schildkröte (Xskcovrj) genannt; von ihm
stürzte sich Ino mit ihrem Sohne Melikertes ins Meer, den
ein Delphin an den Isthmos trug. Nicht weit davon sind die
verfluchten Felsen (Ivayag), wo der Sage nach der Räuber
Skiron die Reisenden zwang ihre Füsse zu waschen und sie
dann in’s Meer stürzte, eine grosse Meeresschildkröte schwamm
dann aus einer Höhle hervor und bemächtigte sich ihrer Beute,
bis der attische Herkules, Theseus, als er sich von Troizen
nach Athen begab, den Skiron bezwang und ihn der Schildkröte
zum letzten Futter in’s Meer stürzte. Sie war jetzt
nicht zu sehen, an ihrer Stelle tummelten sich muntere Delphine.
An einer der schmälsten Stellen des Weges kommt man
durch die Ueberreste eines alten festen Thores, bald aber
hört der am steilen Abhange sich hinziehende Weg an einer
schroff herabgehenden Kalkwand auf und senkt sich schlangenförmig,
halsbrechend hinab an das Meer. Die Packpferde
mussten oft am Schweife gehalten werden und gleiteten dann
auf den Hinterfüssen herab; einige Monate später ist dieser
Weg gebessert worden. Diese schlechte Passage heisst Kaki
Skala (die schlechte Treppe). Der obere Weg war der Ski-
ronische, er war zuerst vom Skiron fiir Fussgänger gebahnt,
und wurde später unter Hadrian so erweitert, dass zwei Wagen
sich darauf begegnen konnten (Pausan. I. 44. 10 et seq.).
Auf der Spitze des Berges über der Kaki-Skala stand
ein Tempel des Zeus Aphesios (des Befreienden), jetzt ein
kleines verlassnes Kloster, bei welchem sich der Peribolos des
Tempels zeigt, dessen Ueberreste noch nicht untersucht sind.
Von den mit Kiefern bewachsenen Felsenwänden wallen
bei heftigem Nordwesjt-Winde, der wegen seines verheerenden
Ungestüms von den Atheniensern Skiron genannt wurde
(jetzt Maistro), dicke Wolkennebel in’s Meer und noch heute
fürchtet man die Stösse des Skiron im Golf von Aegina. So
entstand vielleicht jene Sage, indem die Verhältnisse der Gegend
auf einen schlimmen Räuber, den Theseus aus dem an
und für sich schlechten Wege räumte, übergetragen wurden,
um seine That poetisch zu verherrlichen.
Um die Kaki-Skala zu vermeiden, muss der Weg oben
am Abhange fort, wo er sonst auch ging, wieder am Felsen
ansgesprengt werden, was ohne besondre Schwierigkeiten,
freilich mit einigen Unkosten ausgeführt werden kann. Ist
man die Kaki-Skala herab, so führt der Weg ein gutes Stück
weit ganz dicht am Meere auf dem Gerolle hin, er ist nur
einige Schritt breit, und würde bei starker Brandung nicht
passirt werden können; zur Seite steigt, wie gesagt, der Kalkstein
schroff hinauf und zeigt eine glatte Fläche, einen Spiegel,
eine Abrutschung, die Streifung geht abwärts, oder wenn
man will aufwärts. Oben an der hohen steilen Felsenwand
ist eine so wie sie geneigte Mauer, aus Bruchsteinen und