RIBES.
R. r u b r u m . D ie g eme i n e J o h a n n i s b e e r e .
Sie würde in kühlen Gegenden von Griechenland zu ziehen sein. —
Die belaubten Zweige färben nussbraun. — Die Be e r e n sind angenehm
säuerlich; werden in Zucker eingesotten; 10 Pfund enthalten 4 Drachmen
reine weisse Citronensäure; 200 Kilogr. geben 10 bis 12 Litres
Brandwein zu 20° und 1 Kilogr. reine Citronensäure, sie können beim
Färben der Seide und Baumwolle, anstatt Citronensäure dienen, bei
sorgfältiger Behandlung geben sie mit Zucker, wohl noch besser mit
Most, einen dem Champagner ähnlichen Wein, siehe
C. T. T h o n , vollst. Anweis. Johannis- und Stachelbeerwein zu machen
und Anleit, zur Erziehung u. s. w. Cassel 1819. Krieger.
1 fl. 30 kr.
R. n ig r u m , färbt Baumwolle und Seide schön scharlachroth, lichtblau
u. s. w. Siehe Erdmann ’ s Journal Bd. 18. p. 164.
R. aureum , ist die vortrefflichste Art; wächst inMissuri und Columbien
an den Ufern der Flüsse wild. Die Blüthentrauben sind goldgelb
und riechen nach Gewürznelken. Die Beeren sind schwarz, auch braun,
aromatisch, grösser wie von &.n ig rum .
R. Ü v a - s p in a . D ie S t a c h e l b e e r e .
In England, besonders bei Manchester werden gegen 400 Sorten
cultivirt, sowohl frisch zum Essen, als zu Plum- pudding und zu den
beliebten Stachelbeer - Torten.
Siehe Sprengel’s Gartenzeitung. Jahrg. 1804. p. 339.
ROSA.
R. c e n t ifo u ia . 'PoSrj, altgr. D ie Ga r t e n -Ro s e .
Diese edelste der Aphrodite heilige Rose, die Königin der Blumen,
ist nicht in Griechenlands Gärten verbreitet. Mit Recht nennt man
neugriechisch die Rose TQiccvrdcpvXXov, dreissigblättrig, denn ihre Rosen
haben kaum vierzig Blätter, man unterscheidet auch noch 60b!ättrige, sie
sind aber flattrig (R. g a l l ic a ) , und nicht zur innen immer zärtern Kugel
geschlossen. Dass das Rosenöl nicht von der R. c en t ifo u ia gemacht
werde, ist bei den wildwachsenden Rosen - Sträuchern gesagt worden
und seine Bereitung angegeben. Von der Gartenrose giebt es eine Menge
herrliche Abarten, doch erreicht keine die Schönheit der wahren hundertblättrigen.
Nur zwei der interessantesten sind von allen ihren Abarten
aufzufuhren, nämlich R. muscosa, die Mo o s -Ro s e und das Di j
o n -Rö s c h e n .
Von der Garten-Rose bereitet man meist Rosenwasser, was stärker
und angenehmer ist, wenn man die Kelche mit destillirt. — Eingesalzene
Rosenblätter halten sich mehrere Jahre lang. — Rosenblätter
werden in Zucker oder Most eingesotten. — Aus ihnen werden die sog.
türkischen R o s e n p e r l e n bereitet, wie folgt:
Frische Rosenblätter werden in einem gut polirten gusseisernen Mörser
zu einem Teige gestossen, den man an der Luft trocknet; ist er beinahe
trocken, so wird er, unter Zusatz von Rosenwasser, nochmals gestampft
und wieder getrocknet, diess wiederholt man so oft, bis der
Teig höchst fein geworden ist, dann wird er geformt. Sind die Perlen
recht hart und g latt, so reibt man sie mit Rosenöl, damit sie mehr
Glanz und Geruch bekommen; sie werden schön schwarz, man kann sie
aber auch roth oder blau färben; oft wird noch Moschus oder Storax
zugesetzt. So sind die ächten Rosenperlen und mit ihnen sind andre
ähnliche und Pasten nicht zu verwechseln, welche aus einer leichten
Moorerde aus Makedonien, welche Wohlgerüche annimmt und lange behält,
bestehen, und von den listigen Armeniern häufig für Rosen-Perlen
verkauft werden.
Zum Anbau sind noch folgende zu empfehlen.
R. moschata. D ie Mo s c h u s -R o s e .
Von ihr wird, wie gesagt, das meiste Rosenöl gemacht. Sie wächst
im Orient baumartig, bis 30 Fuss hoch und darüber.
R. m u l t if lo r A. D ie j a p a n i s c h e od e r c h i n e s i s c h e Ro s e.
Es ist eine der lieblichsten Rosen - Arten. Sie verlangt einen etwas
geschützten Stand.
R. in d ic a . D ie i n d i s c h e Mo n a t s r o s e .
Es giebt von ihr wie von den übrigen eine grosse Menge Abarten,
die nur den Namen nach aufzuführen zu nichts nutzt und zu beschreiben
zu weitläufig ist.
R. g a l l ic a . D i e Z u c k e r r o s e o d e r Es s i g r o s e .
Auch von dieser für Gärten eine Menge schöner Abarten.
R. d am a sc en a . D ie D ama s c e n e r -R o s e oder wa h r e
Mona t s r o s e .
Ihre Blumen zeichnen sich durch Wohlgeruch aus und werden daher
in Frankreich vorzugsweise zu Parfümerien verwendet.
R. au ba . D ie g eme i n e w e i s s e Ros e.
Sie hat einen eigenthümlichen feinen Geruch, der von dem der Rosen
abweicht. Die schönste Abart ist die w e i s s e K ö n i g s r os e .
R. a u p in a . Di e Alpen r o s e . Gefüllt nennt man sie J u ng f e rn-
R o s e , Ro s e ohne Dorn u. s. w. Sie blüht sehr früh.
R. cinnamomea. D ie Zimmt r o s e oder Ma i r o s e . Blüht sehr
früh.
R. humiuis. Die. k l e ine ame r i k a n i s c h e Rose. Eine ganz
niedere Spielart mit kleinen Blumen, wie das Burgunder-Röschen, gehört
zu den zierlichsten der Gärten.