Dieses Gemenge ist für Rindvieh und für Schafe sehr gut, für letztere
oft zu nahrhaft. I s t man n i c h t s i c h e r , d a s s s i ch die Gr as *
Ar t e n der be iden l e t z t e n G eme n g e gu t b e s t o c k e n , so
nimmt man d i e d o p p e l t e Me n g e Samen.
Einiges über Anzucht der Kräuter und Gräser,
meist für grüne Düngung, doch auch für Futter
und Weide.
Für den Anfang reicht wohl die Einsammlnng der wilden Samen hin,
mit ihrer Anwendung wird aber auch ihr Bedarf grösser und man muss
daher bei Zeiten auf eine wohlfeile, leichte Anzucht bedacht sein, und
diese in eine gute Ordnung gebracht werden, es müssen daher die Gewächse
ihrer Natur gemäss gebaut werden, theils um den meisten Samen
zu geben, theils um sich nicht schädlich weiter zu verbreiten. Die
Anzucht geschieht am besten:
a) in e i n z e ln en S t a u d e n ; Gewächse, welche frei stehen müssen
und viel Platz einnehmen, z. B. die Doldengewächse, Daucus Ca*
rota etc.; Heracleum, Pastinaca, Chaerophyllum, Thapsia, Pimpinella,
Apium Petroselinum, Euphorbia etc.
b) in Li n i e n oder K r a u t h e c k e n ; ausdauernde Staudengewächse,
die buschicht und.aufrecht sind; mit ihnen begrenzt man die
Gemüse- und Kartoffelgärten, die Baumschulen u. s. w. Hierzu z. B. Tha-
lictrum, Hypericum, Nepeta, Melissa, Monarda, Medicago, Hedysarum,
Trifolium, Artemisia, Tanacetum, Chrysantemum, Helianthus etc.
c ) i n Gruppen o d e r F am i l i e n w e i s e : sie werden an Zäunen
oder in den Winkeln der Gärten, Hofe, Felder; auf umgegrabene Flecke
der Rasenplätze, wo sie als Blumengruppen dienen , gebaut. Hierzu von
Aufsaatspflanzen , die wie Klee dem Getreide aufgesäet werden: die gros-
sen Rumex-Arten, Yerbascupi, Oenothera, Echium, Campanula, Reseda,
Veronica, Delphinium, Aconitum, Poterium, Scabiosa, Dianthus Silene,
Arenaria, Linum, Allinm, Sedum, Salvia, Stachys, Teucrium, Digitalis,
Erysimum, Sisimbrium, Isatis, Alyssum, Malva, Geranium, Melilotus,
Orobus, Dipsacus, Serratula, Centaurea, Crepis, Hieracium, Achillea
Millefolium etc.
Von Brachpflanzen: Atriplex, Chenopodium, Salsola, Salicornia,
Amaranthus, Datura, Hyoscyamus, Polygonunj, Papayer, Lupinus etc.
Wenn diese Gewächse den Boden etwas ausgesaugt haben, so düngt
man sie zuweilen mit dem aus ihren Samen aufgekeimten Kraute.
Die Gr ä s e r zieht man am besten im Garten auf 4 Fuss breiten
Beeten, die grossen Arten in 3 , die kleinern in 4 bis 5 Reihen; zyvisehen
den Beeten müssen 2 Fuss breite Steige sein, welche mit der
Hacke rein gehalten werden. . Das Gras wird, nachdem es Samen getragen
hat, zu Futter abgemäht, die meisten Arten bringen dann noch
einmal Samen. Zuweilen müssen die Beete überdüngt werden, aber
nicht mit Mist, denn er treibt blos in die Blätter, macht wenig und
schlechte Körner, sondern man nimmt grüne, junge Unkräuter ohne
Samen, schichtet sie mit gebranntem Kalk, lässt sie faulen und düngt
dann damit.
So kann man Tausende der nöthigen Gewächse auf wenig und meist
entbehrlichem Lande für ein grosses Areal erziehen und wird guten,
reifen Samen, so viel als erforderlich ist, mit Bequemlichkeit, Ordnung
und ohne Gefahr, andres Land damit zu verunreinigen, gewinnen.
Die wichtigsten Schriften über Landwirthschaft sind zu bekannt, pjn
hier besonders aufgeführt zu werden, für Futter und Weide ist besonders
das S. 675 angeführte Werk von N e b b i e n zu empfehlen,
Der grösste Theil der Gemüsearten dient auch als Futter für das
Vieh und mehrere werden als Futterkräuter angebaut, oder verdienen
es zu werden, z. B. As t r a g a l u s , L u p i n u s , C i e e r , P isum etc.
Es lässt sich somit zwischen gewissen Gemüsearten und Futterkräutern
keine scharfe Grenze ziehen, Mehrere der letztem werden daher bei
den trocknen Gemüsen aufgeführt, wenn sie auch nicht als solche in
allgemeinem Gebrauch sind.