Das Meer ist von hier 5 Stunden entfernt und bis dahin
sehr schlechter, nur mit grossen Unkosten fahrbar zu machender
Weg; von Kremismenno bis zum Alpheios ist noch
schwierigerer Weg über den steilen Gebirgsrücken und dann
ist dieser Fluss, selbst mit flachen Kähnen, schwer zu befahren,
auch verändert er jährlich sein Bett. Wer könnte, wenn
auch das ganze schmale Flötz (was ausserdem ein ganz schlechtes
Dach von erdigem Mergel hat) gute Braunkohle wäre, unter
solchen Verhältnissen sie abbauen.
Es war dem Ministerio ein langes Schreiben eingesendet
und mir zugeschickt worden, worinn es hiess: es sei dort ein
Berg (Wounon) guter Kohlen; im Dorf Sacharo sei ein Vertrag
über den Transport der Kohlen abgeschlossen; von dem
aber die Bewohner von Sacharo nichts wussten. So wurde,
die nähere Kenntniss des Landes ungerechnet, durch diese
Untersuchung etwas negativ nützliches gewonnen: „die genaue
„Kenntniss eines Punktes, von welchem man sich nun nicht
„ mehr vergebliche Hoffnungen macht, oder wohl gar unnöthige
„Unkosten darauf verwendet.”
Von Krémismenno wandte ich mich noch westlicher bis
zum Dorf Sacharo. Man sieht auf diesem Wege, dass ein
tiefer liegendes Flötz nicht zu erwarten sei. Die Süsswasser-
formazion wird ganz schmal und der dichte Kalkstein tritt in
den tiefsten Punkten wieder mächtig hervor.
Ich begab mich von Sacharo zurück über das nördlich
vorliegende steile Gebirg nach Platiäna, was auf der nördlichen
Seite desselben hoch am Gebirge liegt. Die Bauern
nahmen uns freundlich auf, über dem Dorf, auf der Höhe des
Gebirgsrückens finden sich Mauerreste eines altgriechischen,
befestigten Platzes. Man erzählte in Platiäna, dass nach dem
Alpheios zu, etwa 1 St. nördlich vom Dorfe Rauch aus der
Erde gekommen sei.
Auf dieser Seite des Bergrückens ist zwar auch noch erdiger
Kalkmergel aufgelagert, er ist aber voller Sandkörner.
Der Weg von Platiäna geht abwärts in ein waldiges Thal,
anfangs Laubholz, weiterhin Kiefern. Zu oberst zeigt sich
eine starke Bank Conglomeratsandstein, welche eine Menge
Muscheln, ganz ähnlich dem Cardium rusticum, selten mit
der kalkigen Schale, meist als Steinkerne enthält. Einige
Lr. unter dieser Bank befindet sich eine thomge Sandschicht,
ganz voll von calcinirten ]\Iusclielschalen, auch enthalt sie
Austerschalen noch mit Perlmutterglanz. Mittags kamen wir
nach einem Dorf Krest6na; von hieraus kommt man bald aus
den aufgeschwemmten Hügeln hinaus, in geringer Ferne sieht
man das Meer und nahe am Strande zieht sich ein langer
Streif stehendes Wasser hin, der über | Stunde breit und
zwei Stunden lang ist; dergleichen Streifen stehendes Wasser
ziehen sich von einander getrennt, noch weit südlich und
nördlich über Pyrgos hinaus, längs dem Strande hin, in einer
Erstreckung von wenigstens 4 deutschen Meilen. Das nächste
und grösste stehende Wasser nennt man die Fischereien von
Angoulinitza. Auf einer Sandbank darinn sassen gegen 40
grosse Pelikane. Der Weg führt am Fuss der steil abgestürzten
Sand- und Geröllauflagerungen, deren Schichten
schwach gegen Osten geneigt sind, hin. Zum Abend gelangten
wir nach An g o u l in i t z a , wo uns die Leute nicht eben
gutartig vorkamen. Von hier nach Pyrgos rechnet man etwa
St. Weges.
Anfangs kommt man durch eine grosse Ebene, mit lauter
Weingärten, voll süsser, köstlicher Weintrauben, Nach
St. gelangt man an den Alpheios.