di e unzug äng l i chen n a tü r l i c h e n Ka t awo th r en , die
sich bei der nächsten alle Jahre statthndenden Erderschiitte-
rung verstopfen können, ohne dass man den Bruch wieder
aufgewältigen kann, wie man diess bei einem regelmässig betriebenen
Stolln vermaff.
Hat die Messung ergeben, dass die Sohle des Stollens
ihrem Zwecke entspricht, so ist das Sicherste, diesen Stolln
in Stand zu setzen, es ist der Eröffnung eines Katawothrons
vorzuziehen, allein es sind dann einige geübte Bergleute,
Zimmerlinge und Maurer, so wie wenigstens Ein erfahrner
Obersteiger dazu nöthig. Förste und Sohle müssen richtig
gehauen werden, unter den verbrochnen und verstiirzten Lichtlöchern
muss durchgewältigt und hinreichend starke Bögen
mit Wassermörtel gespannt werden.
Da nun aber weder die Untersuchungsarbeiten noch die
Aufgewältigung und Sicherstellung des Stollens durch die
Eingebohrnen ausgeführt werden kann, und geübte Leute für
keinen Theil des Berg- und Hüttenwesens engagirt werden,
so rieth ich zur:
2) Oeffnung des Ausganges des Martini-Katawothrons.
Der Eingang in das dritte Katawothron ist zwar' sehr einladend
weiter vorzudringen, allein es vereinigt sich jedenfalls
mit dem Martini-Katawothron und ist sein Lauf günstig, erweitert
zu wrerden, so kann es ja noch geschehen, sobald
man zu ihm gelangt ist, es ist daher das Martini - Katawothron
bei seinem schon beschriebenen Ausfluss zu öffnen.
Die in ihm liegenden losgerissenen Felsstücke sind auszuräumen
; wo der Kalkstein fest ansteht, ist so viel wegzuarbeiten,
dass stets wenigstens ein Raum von 1 Lr. Quadrat Inhalt
gebildet wird, doch muss es stets geschehen, ohne die Festigkeit
des Gebirges zu stören, und sich früher oder später
Brüche zuzuziehen, welche das ganze Unternehmen, selbst wenn
es ausgeführt ist, wieder vernichten und traurige Folgen
duich neue Ueberschwemmungen haben würden. Vor der
Hand rieth ich nur Platz zu machen und vorwärts zu eilen;
ist das Katawothron erst durchaus geöffnet, so lässt es sich
in der trocknen Jahreszeit ausweiten. Vielleicht ist nur die
Einfluss- und die Ausflussöffnung eng, weil sie zusammengebrochen
sind, und man findet im Gebirg offnen Raum genug;
was natürlich das Unternehmen sehr befördern würde.
Der Ausfluss dieses Katawothrons liegt gegen 1000 Lr. von dem
See entfernt.
Der Einfluss des Wasserstollens und die der Katawothren
müssen mit Schleussen versehen werden und zwar am besten so,
dass man die Ebene so hoch als man wünscht unter Wasser
setzen und es so lange stehen lassen kann, als es nöthig ist.
Diess und die richtige Vertlieilung der rings um die Ebene
an den Rändern befindlichen starken Quellen werden beitragen,
die entwässerte Ebene zu einem Misiri, das heisst zu
einem ägyptischen Gefilde zu machen, was der Nil düngte.
Wenn der Wasserstolln in Stand gesetzt und schon allein
ausreichend wäre, so müsste man dennoch jährlich Wasser
durch die vorhandenen Katawothren fliessen lassen, um
sie offen zu erhalten, damit nach einem Bruche im Stolln,
der von Bedeutung wäre, nicht eine Deukalionische Fluth
bis an den Fuss des Parnassus entstehen möge, wenn sich
die Katawothren vielleicht ganz versetzt hätten.
Man könnte auch die Meinung aufstellen, als sei der verbrochene
Ausfluss der Katawothren Ursache des zu langsamen
Abzugs des Wassers, so dass also der grössere Theil des
See’s zu spät zur Einsaat trocken werde. Wenn die Katawothren
horizontal oder nur schwach geneigt durch das Gebirge
gingen, so könnte sie allerdings etwas für sich haben,
aber wenn man sieht, dass das Martini-Katawothron einige
Hundert Fuss Gefälle hat, das grosse Katawothron sogar gegen
1000 Fuss, so ergiebt sich jene Meinung als unhaltbar
und auch der nicht bergmännische Beobachter kann sich leicht
davon überzeugen; denn wenn der See voll Wasser steht, so
ist auch das Katawothron ganz mit Wasser angefüllt, es würde