Ich machte daher auch Beobachtungen über artesische
Brunnenbohrungen. So ungünstig im Allgemeinen der
geognostische Bau von Griechenland ist, so wichtig ist
es für die meisten Gegenden, Wasser zu verschaffen.
Wen zieht nicht die Entwässerung des Kopais-See’s
an, zu der nicht gelehrte Betrachtung, sondern nur der
practische Bergmann helfen wird 5 das wusste ja schon
Al e x ande r der Grosse, Ich zog daher auch diesen
Gegenstand mit in die bergmännische Untersuchung des
Landes.
Als Belegstücke für die Resultate der Gebirgsun-
tersuchung und um eine Uebersicht über alle nützliche
Mineralproducte zu gewähren, sammelte ich während
der Reise frische, characteristisclie Stücke von 6 bis 8
Zoll Quadrat, die ich am Schluss der Reise in 24 Kisten,
wohl verpackt und mit der Etiquette der genauen
Localität versehen (mehr braucht es ja nicht5 denn wer
sie aufstellt, muss doch wissen, was Quarz, Marmor,
Brauneisenstein, Glimmerschiefer u. s. w. ist), dem K.
Gr. Finanz-Ministerio zur Aufbewahrung übergab, weil
noch kein tauglicher Platz da w^ar, um sie anschaulich
und in Glasschränken aufzustellen.
Das bisher erwähnte war zunächst Gegenstand der
bergmännischen Untersuchungen, die, wenn ich sie ganz
allein, streng wissenschaftlich neben einander gestellt
hätte, meist nur Männer vom Fach und Gelehrte anzie-
hen würden ; um ihnen nun aber allgemeines Interesse
zu geben, so habe ich auch alterthümliche Notizen beigefügt,
was selbst dem Archäolog vom Fach nicht unwillkommen
sein wird, da es mir glückte einige neue
alterthümliche Entdeckungen zu machen, z. B. eine noch
unbekannte Art altgriechischer Gräber u. a. m. Jedem
namhaften Platze fügte ich das wichtigste historische zu,
weil er dadurch an Interesse gewinnt. Auch das naturhistorische
ist aufgeführt; denn soll ein Ueberblick der
griechischen Natur gegeben werden, so darf man sich
nicht blos mit der anorganischen, den meisten verborgenen
Natur beschäftigen, sondern muss auch die dort lebenden
Thiere, selbst die nur ' zum Besuch durchflieOßenden
Geschöpfe, bis auf die Käfer und Landconchylien,
betrachten und darf die Pflanzenwelt nicht vergessen.
Ueber die dortigen Gewächse habe ich noch zu bemerken,
dass ich die, den Meisten trockne Beschreibung
der Blüthen und Blätter, als bekannt annehme und damit
es nicht ein blosses Namenregister werde, ausser dem
Standorte und der Benutzung, die mit vielen Gewächsen
von den Alten so sinnreich verbundene Mythe hinzugefügt
habe.
Die Uebersicht der Gewächse Griechenlands ist mit
möglichster Vollständigkeit zusammengestellt, damit sie