Samen kann man eine kühlende Arznei bereiten. Diess Gewächs
hat einen Moschusgeruch.
C. P epo © . D e r Ga r t en-Kü rb i s . Er wird häufig
in und an Mays-Feldern gezogen. Seine Benutzung als Brei
ist bekannt; auch giebt er ein treffliches Viehfutter. Der Saft
kann auf Syrup benutzt werden, die Samen geben ein wohlschmeckendes
Oel. Die nur Faustgrossen, unreifen Früchte,
welche im Herbst an den Ranken bleiben, in Scheiben geschnitten,
in Mehl gewickelt und mit Butter auf einer Pfanne
geröstet sind wohlschmeckend.
Die Ranken der Kürbis-, Melonen- und Gurken-Arten
enthalten viel Salpeter und würden darauf und zur Anlegung
von Salpeterbänken benutzt werden können.
Dioskorides berichtet, dass zwei Oboli schwer von der
Wurzel des Pepo von den römischen Schwelgern nach der
ersten Mahlzeit eingenommen wurden, um sich zu erbrechen
und den Schmaus wieder von neuem anzufangen.
Der Kürbis war bei den Alten, wie Plinius berichtet,
Sinnbild leerer, getäuschter Hoffnung, und stellte ein eitles,
mit keinen wahren Tugenden geschmücktes Weib vor, weil er
gross wird und wenig enthält, schnell wächst und noch schneller
verdirbt.
C. o v i f e r a ©. De r E i e r k ü r b i s ist schmackhafter als der Gartenkürbis,
er verdient Anbau.
Man hat eine Menge Kürbisarten und Aharten, z. B. den Centner-
Kürbis, er wird 80 bis 150 Pfund schwer; den Riesen-Pariton; Melonenkürbis;
Wachsfleischkürbis; Türkenbund u. s. w.
C. hieroglyphica © . In Kalamata zieht man in Gärten
einen äusserst niedlichen Zierkürbis, er ist von der Grösse
eines Borsdorfer Apfels, rothgelb, in der Mitte geht rings
herum ein Streif mit grünen, schriftartigen. Zügen, Die
Schale ist hart, er hält sich lange, die Körner sind klein und
gurkenartig. In Dresden kam er in einem warmen Sommer
selbst hinter dem Fenster erst spät zur Blüthe, so dass die
Frucht nicht grösser wie eine Pistolenkugel -wachsen konnte,
weil es zu kühl wurde.
Z i e r k i i r b i s s e giebt es gegen 5 0 Spielarten. Der kleinste ist der
S t a c h e l b e e r k ü r b i s , seine Früchte werden nur wie eine englische
Stachelbeere gross, welchen* er täuschend ähnlich sieht; eine Pflanze
trägt deren oft 200 Stück, er kann genossen werden. Ferner das P u l v
e r h o r n ; der O r a n g e n k ü r b i s ; der niedliche B i r n k ü r b i s ;
das Wi n d e h o r n , mit korkzieherartiger Frucht; der widerliche Wa r z
e n k ü r b i s ; die He r k u l e s k e u l e u. a. m. Sie stammen grössten-
theils aus dem heissen Afrika.
CUCUMIS. Gurke und Melone .
C. C it r ü IiLUS © . XsifiovLKov, gewöhnlicher x u q t c o v g i ,
ngr. Wa s s e r -Me l o n e . Sie wird von Ende Juli bis zum
Herbst in grösser Menge auf die gr. Marktplätze gebracht.
Es giebt eine grosse Menge Spielarten, im Allgemeinen kann
man unterscheiden:
a) mit r o s e n r o t h em Fleische, je höher die Röthe ist,
desto mehr schätzt man sie und um so feiner sind sie im Geschmack,
sie haben gewöhnlich schwarze Kerne, die das Roth
noch mehr erheben, doch giebt es auch welche mit gelblich-
rothen Kernen, besonders in der Gegend von Troja.
b) mit we i s s l i c h g e lb em Fleische und schwarzen oder
röthlichen Kernen, sie sind nicht so häufig wie die ändern
und haben zwar auch einen feinen, aber nicht so kräftigen
Geschmack wie vorige.
Die Wassermelonen sind für südliche Länder höchst
schätzbar und man kann in der heissen Jahreszeit ihr keine
Frucht zur Seite stellen, die so erfrischt wie sie, und in der
Regel mehr als das dortige Wasser, dabei sind sie unschädlicher,
als kühlende Getränke, man kann sie ohne Sorge gemessen,
sie verursachen keine Beschwerde, ja man lässt sie
in entzündlichen Krankheiten als diätetisches Mittel gemessen.
— Weil sie erquicken, waren sie den Alten Symbol des
Freundes, der im Unglück und Kummer Herz und Sinn erquickt
.W
as Ga l en von den Pepones nachtheiliges sagt, bezieht
sich nicht auf die Wassermelonen, sondern auf die eigentlichen
Peponi, oder süssen Melonen.
Erster Theil. 48