sind nur wenig an den Kanten und Ecken gerundet, wenige
Lachter darunter tritt Serpentin hervor, er zeigt sich im nahen
gegenseitigen Gehänge unbedeckt.
Die 2te Lage ist eine schöne, reine, gemeine Braunkohle,
pechschwarz, wachsglänzend im Bruche, mit deutlicher Holztextur,
sie ist über 1 Zoll dick und liegt zwischen verhärteten
grauen Letten, der voll kleiner, kohliger Theilchen und voller
Süsswasserconchylien ist, besonders häufig findet sich eine
Helix-Art. Die Schalen sind noch perlmutterglänzend.
Hierauf folgt die 3te unterste Lage, in welcher ich einen
plattgedrückten Zapfen einer Pinus-Art sehr wohlerhalten in
die schönste Braunkohle umgeändert fand.
Ganz ähnlich finden sich im bebauten Hauptflötz zu unterst
fast gleichartige Braunkohlen in dünnen Lagen mit Letten
abwechselnd. Es Märe leicht, interessant und nöthig das
Hauptlager bis auf seine richtige Sohle und noch tiefer bis
auf das nächste Gebirgsgestein, auf welchem diese Formazion
liegt, recht bald untersuchen zu lassen.
Der steile Abhang, an welchem die zuletzt beschriebenen
Kohlen ausbeissen, sollte ein Paar Lachter oberhalb derselben
bis herab auf den unterliegenden Serpentin aufgeröscht werden,
um zu erfahren, was über und unter ihnen liegt. Es
könnte hier leicht und mit wenig Unkosten geschehen und
wäre interessant zu wissen, um die hiesige Kohlenformazion
an allen Punkten genau kennen zu lernen.
Auch bei Limnes, an der Westküste von Euböa, soll
sich eine ganz ähnliche Süsswasserformazion mit mächtigen
Braunkohlenflötzen finden, wie ich schon früher erwähnte.
Sie bleiben der Zukunft Vorbehalten.
Ich berichtete so schnell als möglich an die Regentschaft
zu Athen: dass die Braunkohlen ein Schatz für den Staat
seien und auf keinen Fall verpachtet werden könnten, da sie
tauglich seien für alle Feuerarbeiten, für Schmelzungen und
die reinsten der über 3 Fuss mächtigen, mittlern reinen Lage
und der darunter in und zwischen den Lettenschichten befindliehen
Braunkohlen, welche wahre Kernkohlen sind, auch für
Dampfmaschinen brauchbar wären.
Auf dem englischen Dampfschiffe Medea wurde 1836 ein
Versuch mit den Braunkohlen von Kumi gemacht, und dessen
Capitain Aoitin erklärte diese Kohlen für gut, fügte jedoch
ein Aber dazu, was ihrem Rufe etwas nachtheilig wrar; derselbe
sagte nämlich: sie versetzten zuweilen den Rost. Doch
war diess nicht der Fehler der Braunkohlen, sondern dass sie
in aller Eile unsortirt an Bord genommen worden waren und
noch iiberdiess nicht die Sorte für Dampfmaschinen, sondern
meist mit Brandschiefer und Letten untermengte.
Ich hatte Gelegenheit ein Paar Probestücke für Dampfschifffahrt
nach Wien zu liefern, und obgleich auch diessmal
nicht die für Dampfmaschinen bestimmten Kohlen am Piräeus
vorhanden waren und von den dort befindlichen, für die Münze
bestimmten die besten ausgesucht wurden, so war doch ein
österreichisches Dampfschiff, was einen Versuch damit anstellte,
vollkommen damit zufrieden, nur fand man sie zu
theuer, was sie auch allerdings sind.
Alle berg- und hüttenmännischen Anlagen, die durch Mi-
litair bearbeitet werden, müssen die Producte stets viel theu-
rer liefern, als wenn sie durch Leute vom Fach betrieben
werden; denn der Soldat muss fortlaufend seine Löhnung,
Brodtgeld, Monturraten, Arbeitslohn bekommen, er mag
fleissig sein oder nicht, diess weiss er und thut bei der besten
Aufsicht nur das Allernöthigste, in Accord kann man
ihn nicht arbeiten lassen, denn unter den Betrag seines täglichen
Lohnes darf er nicht kommen und drüber soll er auch
nicht kommen, denn man findet diess schon zu theuer, es
ist daher ohne unbergmännische Mittel kein grösseres, also
wohlfeileres Quantum in der Arbeitszeit zu erzielen und der
Ertrag des Werkes muss jederzeit darunter leiden.
Für Dampfschifffahrt kann diesen Braunkohlen nur Ein
Vorwurf gemacht werden, nämlich: dass sie im Verhältniss
zur Kraftäusserung zu viel Volumen einnehmen, da sie den