dem Speicher verzehrt es häufig der Kornwurm (Tinea granella,
der weisse K., Calandra granaria, der schwarze K.).
Wo Gewohnheiten bekämpft werden müssen, ist es schwer den betreffenden
Gegenstand zu empfehlen. Folgende Roggenarten sind jedoch
zu nennen: D a s g em e i n e d e u t s c h e S t a u d e n k o r n . — D a s
r u s s i s c h e S t a u d e n k o r n . — D a s a r a b i s c h e W i n t e r k o r n ,
es macht langes Stroh, kleine aber viel Körner.
AVENA.
A. ORiENTALis . Bgofios, altgr. jBpof«, ngr.
D e r t ü r k i s c h e Haf e r .
Nur diese Art wird in Griechenland und das noch selten
gebaut, da man zum Pferdefutter die Gerste vorzieht, sie ist
übrigens die beste unter den gebräuchlichen Hafersorten.
Der Hafer wird als Körner verfüttert, oder man säet ihn
unter Klee und mäht ihn mit demselben zugleich ab. — Das
Brod ist trocken und schwer. — Er giebt wohlschmeckendes
Weissbier; Branntwein (Whiski), der mit Zucker und kochendem
Wasser, als Whiski-toddi, den Crog ersetzt. — Hafergrütze,
Hafertrank. — Hafer-Mehl und Wasser giebt eine
gute Gallerte (Gelée). — Spreu und Stroh zu Futter.
D e r H a f e r o h n e H ü l s e n von Nordamerika (nicht A. n u d a ) verdient
alle Berücksichtigung, erträgt sehr reichlich, fällt leicht aus, seine
Körner sind gleich dem Roggen; er würde in Berggegenden, wo selbst
der Roggen nicht mehr gedeiht, noch gut fortkommen. — Die wild
wachsenden Arten siehe bei den Unkräutern und Futterkräutern.
Der Hafer enthält nach Vogel: Stärkemehl 59 p. C ., Zucker- und
Extractivstoff 8 , fettes Oel 2 , Gummi 21 und einen dem Eiweiss ähnlichen
Stoff (Kleber) 4. — Die Fruchtschale enthält einen angenehmaromatischen,
der Vanille im Geruch ähnlichen, harzigen Stoff (nach
Journet).
Es sind jetzt einige der vorzüglichsten Un k r ä u t e r der
Getreidearten im engern Sinne aufzuführen, weil sie diesen
den me i s t e n Sch ad en thur i, wenn man s i e aufkom-
men und übe rhand nehmen l ä s s t , wä h r e n d , wenn
man s i e r i ch t i g a nwe n d e t , s i e dem Ac k e r die n a t
ü r l i c h s t e , l e i c h t e s t e Düngung g ewähr en. Zuerst
also von den Unkräutern v die, wenn sie gross geworden und
gereift sind, dem Getreide schädlich werden.
Dem Getreide nachtheilige Unkräuter.
LOLIUM.
L. T EM U iiEN T üM . Alga, Diosk. " H qix , ngr.
B e t ä u b e n d e r Lo l ch (Tollkorn).
Er wächst leider in vielen Districten in bedeutender Menge
unter dem Getreide und wird auf die gewöhnliche unvollkommene
Reinigungsweise nicht gesondert. Wir empfanden seine
schädlichen Wirkungen ein Paar Mal. Nach dem Genuss von
Brod, was dergleichen Lolch enthält, fühlt man: zuerst die
Arme wie abgeschlagen, besonders vom Ellbogen bis zur Achsel,
die Hände fangen an zu zittern, dann die Knie und sind
schwer, der Unterleib wird aufgetrieben. Schwere des Kopfes,
die Augen fallen zu, Zunge bitter, starker Durst, Ue-
belkeit, Schwindel, dann folgen Ohnmächten; so wie man die
ersten Symptome spürt, muss man sogleich Essig mit Wasser,
Limonade oder Pomeranzenblüthenwasser mit Essig und Honig
trinken.— Auch die Pferde, welche ihn, besonders unter
Hafer, fressen, werden krank; man gebe ihnen baldigst Wasser
mit Essig oder Citronensaft, bis sie wieder munter sind.
AVENA.
A. f a t u a . Bgo[iog aygiogi, Diosk. :Aygioßicpcovagi, , 'Aygioye-
vriuct, ngr. ’Aygio£go[.t o , Attik. Wi ld - oder Flu g -Ha f e r .
Er wächst häufig in den Saatfeldern Griechenland’s, er
ist lästig und schwer zu vertilgen. In Schweden benutzt man
ihn zuweilen zu Brod, auch wird er von den Pferden gefres