Er enthält 15 bis 18 p. C. süsses, geruchloses s c hmi e r i g b l e i ben
de s Oel (huile de beurre), daher als Uhrmacher öl *). Ausserdem
enthält er noch ein f l ü c h t i g e s Oel, was den Geruch und die Schärfe
des Senfes bewirkt und die Eigenschaft hat, die Gährung des Traubenmostes
aufzuhalten. — Die eignen Bestandteile des Senfes scheinen
sich erst bei dem Zutritt der Feuchtigkeit zu bilden und nicht primitiv
vorhanden zu sein.
Man mischt Senf als gesund unter das Futter der Pferde und den
Schweinen soll er die Finnen vertreiben.
*) Es muss hierzu nicht gerade Senföl sein , Repsöl oder Baumöl
sind eben so gut, wenn man sie reinigt, indem man es durch frisch geglühte
Holzkohlen in der Realschen Presse (die, nebenbei g e sa g t, im
Allgemeinen dient, uro Saft aus den Pflanzen zu pressen) filtrit u. s. w.;
Wenn man Olivenöl in einem weissen Glase, worinn ein Paar dünne
Bleiplatten liegen, w o h l v e r s c h l o s s e n der Sonne aussetzt, so sondert
sich eine käsige Masse ab, und das darüber stehende Oel wird wasserhell
, dieses ist sehr brauchbar für Uhren, um Gewehrschlösser damit
einzuölen u. s. w.
VII. ARZNEIKRAUTER.
Griechenland hat keine eigentümlichen Arzneikräuter, die
meisten wachsen in Deutschland, nur wenige gehören dem
Süden Europa's an; in dem vorhergehenden sind bereits eine
Menge Gewächse in anderer Hinsicht aufgeführt worden,
welche arzneiliche Wirkungen haben.
Die in Europa gebräuchlichen aufzuführen, ist hier nicht
der Platz; manches dortige Gewächs kann durch Clima und
Stand sehr schätzbar se in , aber es ist noch nicht durch Versuche
bekannt; es werden daher hier nur die Giftpflanzen
und einige für Wunden u. s. w. wichtigere Gewächse abgehandelt
werden, da sich an einige der erstem altgeschichtliches
Interesse knüpft und ihre Kenntniss in jedem Lande
nöthig ist.
Der grösste Theil der Arzneikräuter darf nicht angebaut
werden, denn sie verlieren durch Cultur mehr und mehr die
wahre Kraft, auf welcher ihre Wirkung beruht, man kann
allerdings dazu beitragen, sie an ihrem dermaligen und an
¿ranz ähnlichem Standort zu verbreiten, wenigstens zu verhü-
ten, dass sie nicht ausgerottet werden.
Volksmittel aus dem Pflanzenreiche haben die jetzigen
Griechen nur sehr wenige, beim Landmann findet man kaum
ein wenig Salbei oder Minze zu Thee, aueh in den Klöstern
kennt man wenig Kräuter, die meisten kennen noch die Hirten.
Merkwürdig und beachtungswerth ist, was der grosse Paracelsus
von der S i gn a tu r der Gewächse sagte, nämlich: dass