
 
		Gewöhnlich  werden  die  trocknen  Bohnen  ahgekocht  und  
 dann  auf  dem Lande  meist  von  alten Weibern  die  harte,  lederartige  
 Schale  mit  den  übrig  gebliebenen  Zähnen  aufgebissen  
 und  mit  den Nägeln  abgemacht.  Dann  wird Brei  daraus bereitet  
 und  mit  Oel  angemacht;  um  ihn  schmackhaft  zu  machen,  
 setzt  man  Satureja  hortensis  oder  ein  andres  gewürzhaftes  
 Kraut  oder wenigstens  Pfeifer  hinzu.  Man  braucht  jedoch  kein  
 Schüler  des  Pythagoras  zu  sein,  um  sich  dieses  Gerichtes  
 freiwillig  zu  enthalten. 
 Die  unreifen  Samen  werden  abgekocht,  mit  der  Schale  .  
 gegessen  und  die  jungen  Triebe  kann  man  im  Spinat  gemessen. 
   —’  Die  As c h e   dieser  Bohnen  und  der  Lupinen  giebt  viel  
 Kali. 
 Die  beliebtesten  Varietäten  der  B a f f b o h n e   sind  folgende: 
 1)  mit  we i s  s em Samen  a) die Z w e r g -B . ,   sic  wird 2 1  Fuss hoch ;  
 trägt  reichlich,  aber  spät.  —  b)  Die  f rüh e   Ma z a g o n -B.  ;  wird  4^  
 Fuss  hoch,  trägt  reichlich.  —  c)  We i s s b l ü h e n d e   B. ,   trägt  wenig.  
 —  d)  Die  l a ng e   B.  wird  besonders  geschätzt,  jede  Hülse  enthält  4—5  
 grosse,  dünne,  breite  Samen.  —  e)  Die  h o l l ä n d i s c h e   B.  Sie  wird  
 für  die  einträglichste  gehalten.  —  f)  Die  Wi n d s o r -B.   Die  Hülsen  
 enthalten  nur  2  grosse,  runde  Samen,  die  sehr  geschätzt  werden.  —  
 g)  Ro th b lü h e n d e   B.;  mehr  zur  Zierde. 
 2)  Mit  r o t hem  Samen :  h)  violette  B.  —  i)  dunkelrothe  B. 
 3)  Mit  g rü n em  S amen ;   er  bleibt  grün,  auch  wenn  er  trocken  
 ist.  —  k)  g rü n e ,   l a ng e   B.,  Sie  ist  sehr  beliebt,  wird  4J  Fuss  hoch;  
 bringt  4  dicke  Samen.  —  1)  g rü n e   Wi n d s o r -B.   Ist  höher,  jede  
 Hülse  hat  2  grosse,  breite  Samen. 
 Bei  Nizza  baut  man  eine  Sorte,  die  6   Fuss  hoch  wird  und  sehr  
 reichlich  trägt.  Risso  nennt  sie  die  Kartoffel  des  Südens,  aber  niemals  
 werden  sie  ihre  Stelle  ersetzen  und  der  Hungersnoth  vorbauen. 
 PHASEOLUS.  Bohne . 
 Den  Griechen  wurden  die  Gartenbohnen  erst  durch  den  
 Zug  Alexander  des  Grossen  nach  Indien  bekannt;  sie  hiessen  
 damals  Do l i cho s ;   Dioskorides  gedenkt  ihrer  unter  dem  Namen  
 Smi lax;   Von  den  Griechen  erhielten  sie  die  Römer;  
 Columella  nennt  sie  Fa s e l i .   Die  rankenden  Arten  der  Gartenbohnen  
 werden  in  Griechenland  wenig  gebaut.  Doch  sind  
 sie  in  den  meisten  Magazinen  zu  bekommen. 
 Ph.  namus  © .  {&ctaovhci,  ngr.  Z w e r g - Bo h n e ,   
 S t o c k -B o h n e .   Mit  weissen,  länglichen,  nicht  ganz  kleinen  
 Samen.  Sie  werden  am  meisten  und  im  Sommer  auf  Feldern  
 erbaut;  stehen  aber  gewöhnlich  dürftig  und  sind  wenig  einträglich, 
   während  sie  sich  in  Dresden  auf  einem  sandigen,  
 wenig  gut  gemachten  Boden  ungemein  ergiebig  zeigen. 
 Die  beste  Art  Salatbohnen  kommt  von  Smyrna  und  ist  
 nicht  überall  zu  bekommen,  sie  sind  weiss,  sehr  klein,  länglich  
 eirund,  abgekocht  geben  sie  mit  Essig,  Oel  und  Zwiebeln  
 einen  wohlschmeckenden  Salat.  —  Die  unreifen  Hülsen  
 mehrerer  Sorten  sind  beliebt,  als  Gemüse,  auch  zu  Salat. 
 Die Sage  der Amerikaner S.  719. bezieht sich auf Ph.  nanus. 
 Man  theilt  die  G a r t e n - ,   S c hmi n k -   oder  V i c e -B o h n e n   ein: 
 1)  Geme i n e   S t a n g e n b o h n e n .   Samen  weiss,  gelb,  roth,  
 schwarz  gefleckt  und  gestreift  (Zebra-Bohnen). 
 2)  S p e c k -   oder  g r o s s e   S c hw e r t -B o h n e n ;   a)  mit  we i s s e n   
 Samen,  dahin  die  R i e s e n -B  ohne ,   läuft  bis  10  Fuss  hoch  u.a.m.   — 
 b)  mit . f a rb i g en   Samen.  —  c)  S c h w e r t -Z w e r g b o h n e . 
 Die Speck-Bohnen werden  besonders  am  Rhein  cultivirt.  Wahrscheinlich  
 sind  sie  e s,  von  denen  Ap i c iu s   schreibt,  dass  man  sie  mit  Salz,  
 Kümmel,  Oel  und  Wein  speiste,  oder  mit  den Hülsen  gekocht  mit  Fenchel, 
   Pfeffer,  Fischsauce  u. s.w. 
 3)  S a l a t -   oder  Eck boh nen .   Sie  haben  windende  Stengel,  
 krumme  Hülsen,  sehr  kleine,  fast  eckige  Samen;  a)  S.  w e i s s ,   dahin  
 die  k l e i n e   d u r c h s c h e i n e n d   w e i s s e   Re i s b o h n e   u.  s.  w.  b)  S.  
 farbig,  dahin  die  Moskauer  Salatbohne  u.  s.  w. 
 4)  Dat t e lbohnen .   Niedrig;  Hülsen  grade,  cylindrisch;  mit  langen  
 Samen;  a)  mit  w e i s s e n   Samen;  die  f rüh e   L a o n e n -   oder  
 P f e i f e n zw e r g b o h n e ;   b)  mit  g e f ä r b t e n ,   c)  mit  bun t e n ;   d)  mit  
 s c h ö n   g e f ä rbt em  N a b e l r i n g e .   P h.  c r u e n t ü s   ,   Paris.  Ph.  
 praecox  etc. 
 5)  Ei e r b o h n e n .   Niedrig;  Same  mittelgross,  elliptisch  —  a)  mit  
 w e i s s e n   Samen:  Z u c k e r b o h n e n ;   Pe r lb o h n en ;   Erbsenbohnen  
 u.  s.  w.  —  b)  mit  g e f ä r b t e n   oder  b u n t e n   Samen:  die  s c hw a r z 
 e n   N e g e r b o h n e n ,   dottergelbe  u.  s.w. 
 6 )  Ku g e l b o h n e n .   Einige  aufrecht,  andre  winden  sich;  Hülsen  
 aufgetrieben  —  a)  mit  w e i s s e n   Samen,  wie  vorige,  die  seltnere 
 Erster  Theil.  46