Hülsen sind unreif grün, werden reif glänzend roth; sie besitzen
eine weit grössere Schärfe, als der eigentliche Pfeffer;
durch ein wenig davon mit Vorsicht angewandt kann man Näscher
entdecken, die dann oft mit aufgescliwollnem Munde
ihre Schuld nicht einmal aussprechen können; die noch grünen
Hülsen werden in Essig gelegt, sind in den meisten Kaufläden
zu bekommen und werden von den Griechen so geliebt, dass
sie von ihnen oft ganze Teller voll wie Gemüse essen; kaum
findet man einen grössern Garten, in welchem nicht diese
Pflanze angebaut wird. In Ungarn würzt man das Fleisch mit
dem rothen Pulver (Paprika) der reifen Hülsen oft so, dass
es ein Ungewohnter nicht geniessen kann. In geringer Menge
reizt er eine fehlerhafte Verdauung auf. Blätter, Zweige und
die grünen Hülsen geben eine gute gelbe Farbe.
B. Gewächse, deren Blüthenknospen und Blätter
gewürzhaft sind.
OCIMUM BASILICUM. Baadixov, ngr. Ba s i l i en,
Bas i l ikum.
Nur die kleine Art 0 . m i n i m u m wird in Griechenland gezogen,
sie stammt aus Indien und Zeilon. Die Griechen, die
so sehr Wohlgerüche lieben, schätzen dieses Gewächs vor
allen ändern; wo auch kein Gärtchen ist, findet man es wenigstens
in dem Scherben eines zerbrochenen Wasserkruges;
besonders an Sonn- und Festtagen sieht man nicht nur Frauen
und Mädchen mit etwas solchem Kraut, sondern auch Jünglinge,
die recht zierlich sein wollen; oft wenn man durch ein
Dorf reitet, wird es auf das Pferd gereicht, mag es auch am
Herz der Geberin schon ein wenig gebrüht sein. Wasilikon
ist sehr aufregend, es dient als Gewürz zu einigen Speisen,
besonders aber in Fleischbrühe.
Es verlieren die Arzneipflanzen durch Anbau im Allgemeinen an
Wirksamkeit, die gewürzhaften Labiaten, von denen jetzt mehrere aufgeführt
werden müssen, machen jedoch eine Ausnahme, wenn man dafür
sorgt, ihnen eine trockne, sonnige Lage zu geben, -sie nehmen dann
sogar an aetherischem Oel z u , wie diess namentlich die Arten von
Mentha auf das bestimmteste zeigen. — N. v. E. empfiehlt die Samen
der Lippenblumen zur Beachtung in arzneilicher Hinsicht, da z. B. die
von Ocimum und Salva ungemein reich an Schleim sind.
SATUREJA. Sa tur e i . Bo hnenkr aut .
S. juliana 2j.. Tqayo^iyavog ciMog, Diosk. ‘'TuGotto, ngr.
Morea.
S. T h ym b r a tj. QvftßQct, Diosk. Q v fiß go , &Qii.ißr] rj ftgifi-
ßog, ngr. C a n d i s c h e s B. Sehr häufig auf rauhen Bergen
des südlichen Griechenland’s und der Inseln des Archipelagos;
ist ein immergrüner, schlanker Strauch, der gegen 2 Fuss
hoch wird, er riecht so stark wie Pfeflerkraut und wird oft
anstatt seiner genommen.
S. graeca 2J.. 'Tcgotco tj &QOvjnti, n g r. Supha, tü r k . Morea^
S. CAPITATA jj. 0UfM>£, Diosk. 0Up/o, &VflCtQl rj &QOV(iTCl,
ngr. M e X n & v i , Lakon. Häufig an sonnigen Plätzen Griechen-
land’s und des Archipelagos. Gewährt den Bienen vielen Honig,
bedingt nebst Thymian die Güte des hymettischen.
S. h o r t e n sis 0 . Ga r t e n -B. Pf e f f e r k r a u t . Wird
meist nur in den Gärten grösserer Städte gezogen, ist als
Gewürz zu einer Menge Speisen sehr beliebt, besonders auch
zu grünen Bohnen.
S. nervosa T;. "Hgeonov, Zante. S. montana fj. Athos. S. spi-
nosa 1j. Kreta. '
T hymbra spicata |j. Thymus capitatus orientalis. Tournef.
"Toocojrog o’geivog, Diosk. Auf trocknen Hügeln in Achaia.
N e p e t a . Ka t z e n -Min z e . N. n u d a 4. Parnassos. —
N. iTALicA 4. Auf den Bergen bei Athen.
L a v a n d u l a . Lavende l . L. Sp c a h« KuXoysQiKo%OQTov,
ngr. In Lakonien. Bei den Römern zu stärkenden Bädern,
daher der Name; wirkt flüchtig reizend; zwischen Kleidern
hält er die Motten ab; giebt ein wohlriechendes Wasser (Eau
de Lavande) und Oel (Spiköl), wras zur Malerei geschätzt ist.
L. S tö c iiA S Diosk. MccvQOKsqjdXi, ngr. Gara
bach, türk. Im nördlichen Thessalien und Makedonien und