Mit geübten Kohlenbergleuten würde ich das ganze Lager
mit Einem Male haben abbauen lassen, aber Menschenleben
darf nicht, um mit grösserm Vortheil zu arbeiten, versuchsweise
aufs Spiel gesetzt werden.
Ich rieth ferner die ersten 5 Lr. des Flötzes, die am Ausgehenden
ohnedem nicht gute Kohlen enthalten, und zu jeder
Seite der Hauptsinkstrecke drei Lachter als Bergfesten stehen
zu lassen und dann zu jeder Seite Strebe von 20 Lr. vorzurichten
und auszuhauen.
Das weitere über den Aushieb der Kohlen in grösserer
Quantität und in grossen Stücken, als durch Ausschram in
einer Lettenlage, schlitzen, hereintreiben, Verhalten wegen
Senken des Daches, Wasser, Wetter u. s. w. übergehe ich,
es ist dem Mann vom Fach bekannt und würde unnöthige Erörterungen
veranlassen.
Hinsichtlich des Gezähes würde eine neue Art einzuführen
sein, welche noch nirgends angewendet, aber dem Zweck ganz
entsprechend gute Dienste leisten wird; so sehr sie auch der
Theorie gemäss ist, so muss sie jedoch erst practisch versucht
werden, dazu fehlt es mir aber jetzt an Gelegenheit, bewährt
sie sich, so werde ich in Karsten’s Archiv für Bergbaukunde
davon Nachricht geben.
Auch das, besonders im Winter meist von aussen eindringende
Wasser kann auf eine einfache, viel wohlfeilere Weise,
als durch Pumpen gewältigt werden. Vor der Hand ist beides
noch nicht so nöthig, und wird es erst dann, wenn ein grösserer,
bergmännischer Betrieb stattfinden wird.
Was die Förderung anbetrifft, so kann sie im Kohlenflötz
selbst, mit Pferden von den, dem Aushieb nächsten Punkten
geschehen, denn auf der nur 16° geneigten Sohle kann leicht
bis ans Streb gefahren werden. Die Förderung geschah bisher
auf Maulthieren, welche an jeder Seite einen Sack mit Kohlen
trugen, beide Säcke wogen zwei Kantharia (190 Pf.); ich schlug
daher vor, kleine niedrige Wagen, jeden mit einem Förderkasten,
der sechs von jenen Säcken fasst, anfertigen zu lassen,
so dass also jetzt Ein Pferd schneller so viel fortziehen wird,
als sonst drei langsamer trugen; diese Wagen fahren bis zunächst
zum Aushieb, werden gefüllt und gehen dann bis ans
Meer ins Kohlenmagazin. Der Weg bis dahin musste fahrbar
gemacht werden; er ist bis ans Meer hergestellt worden.
Ich warnte ferner wiederholt, das Kohlenflötz ja nicht zu
entwässern, obgleich das Local Gelegenheit bietet es zu thun,
die Braunkohlen würden auf dem Lager schlechter werden,
und sich wohl gar entzünden.
Der Aushieb soll vor der Hand längs dem westlichen Theile
des Kohlenflötzes betrieben werden, bis dass die Entfernung
und Wassergewäitigung zu beschwerlich wird. Wetterwechsel können
einige richtig gestellte Bohrlöcher am wohlfeilsten und besten
bewirken. Ist die westliche Seite so weit nach Streichen und
Fallen abgebaut, als es mit Vortheil geschehen kann, wobei die
Haupt-Sink- und Flügelstrecken offen zu erhalten sind, so
wird entweder die untere Hälfte dieser Seite und die zu Sicherung
der Hauptstrecken stehen gelassnen Bergfesten sogleich
nachgeholt werden, um die bestehenden Förderungsvorrichtungen
so lange zu benutzen, bis man sie von dieser Seite ganz
abwerfen kann, oder es können Ursachen vorhanden sein, die
untere Hälfte noch, versteht sich unentwässert, stehen zu lassen
und die obere östliche Hälfte abzubauen. Erst wenn das Flötz
auf dieser Seite (des Ausstreichens) vollständig so weit im
Felde abgebaut sein wird, als es ohne erhebliche Hindernisse
geschehen kann, wird es Zeit sein auf der Bergebene über den
Flötz Schächte abzuteufen; diesen zu Hülfe kann dann von
dieser Seite ein richtig angelegter Stollen getrieben werden,
der zu Wasser- und Wetterlosung dienen wird. Die Förderung
zieht sich nachher von den Schächten nach Castro Walla zu u. s. w.
Dieses alles, so wie die Ausdehnung für die jetzigen Baue
bleiben der Einsicht des Berg-Directors überlassen, müssen
sich nach den Verhältnissen richten und können daher nicht
mit Sicherheit zum voraus bestimmt werden, wenn jederzeit
mit dem grösstmöglichen Vortheil gearbeitet werden soll, was
der erste Zweck alles Berg- und Hüttenwesens ist.