Eparch (Amtmann) und der Ephoros sprachen französisch; ich
zog von ihnen Erkundigungen ein über die sogenannten Kohlen
im District von Arta. Sie befinden sich im türkischen Gebiet,
am Gebirg Kaloasära. Ich sah vor der Reise ein grosses
Stück davon in Athen. Es ist bituminöser oder Brandschiefer,
ganz so wie der bei Burso bald beschrieben werden wird; er
brennt mit lebhafter Flamme, und muss in mächtigen Lagern
brechen, denn der Hr. General Pisa sah, dass die Bauern
in der Nähe sich desselben als Brennmaterial bedienten; er
hinterlässt, wenn er ausgebrannt ist, ein gleich grosses Stück
festen erdigen Rückstand.— Die kleine Festung bei der Stadt
ist von allen Seiten schroff begrenzt und kann, mit tüchtigen
Leuten vertheidigt, nicht leicht genommen werden. Sie hat
ein starkes Thor und zwei gute Cisternen, auf dem höchsten
Punkt eine grosse neu erbaute Caserne, eiserne und bronzene
Kanonen. Durch die Stadt ist ein starker Gebirgsbach geleite
t, er treibt ein Paar Mühlen; aus diesem Bach muss alles
Wasser geholt werden. An der Nordseite unter der Festung
ist ein Ankerplatz für kleinere Schiffe, von hier zieht sich
westlich eine kleine Meerenge, deren Grund etwa 20 Lr.
weit, tiefer gelegt zu werden brauchte, um einen für grössere
Schiffe brauchbaren Durchgang in den westlich mit ihr verbundenen,
nicht unbedeutenden See abzugeben; dieser ist
ringsum von Anhöhen eingeschlossen, und nur an den Rändern
verschlämmt, in der Mitte soll er tief genug sein, um
einen völlig sichern Hafen zu gewähren, da der jetzige Ankerplatz
vor Nordwind nicht geschützt ist. Die Ebene östlich
von der Stadt begrenzt ein hoher von dieser Seite schroff
abgerissner Kalkberg, er zeigt oberhalb Schichtung in Osten
fallend. Oestlich ganz nahe an die Stadt stösst ein kleines
Dorf, durch welches jetzt zwei kleine Bäche flössen.
In Wonitza herrschen, wegen der umgebenden feuchten
Ebene, stets Fieber. — An der nordöstlichen Spitze von Akar-
nanien liegen die Ruinen von Actium (von Augustus gegründet),
wo die berühmte Schlacht geliefert wurde, dort ist ein trefflicher
Hafen; auf einem Hügel nahe an der Meeresenge stand
ein Tempel des Actischen Apollo. Es findet sich dort noch
das Theater, das Stadion u. s. w. Jetzt sind nur gute Fischereien
dort. Zeit und Wetter erlaubten nicht, den Platz zu
besuchen.
22 Pec- Das Wetter war leidlich, ich begab mich auf die
Rückreise1,’ schlug aber einen ändern Weg ein. Wir zogen
an dem Bache hinauf, welcher in die Stadt geleitet ist.
Da, wo er bald das Gebirg verlässt, treibt er gegen 15 Mühlen
unter einander; oberhalb liegt ein kleines Dorf Monaste-
radg (Klösterchen). Am mittlern Abhange des sich pahe dabei
erhebenden Berges sieht man ein kleines Kloster. Kurz
vor diesem Dorfe wandten wir uns südöstlich am Abhange
des Gebirges hin. Hier ist einige dünne Waldung, meist Eichen.
Zwischen zwei Bergen führt ein ziemlich ebener Weg
durch ein enges Gebirgsthal; es wachsen auch hier viel Eichen,
die in einiger Entfernung oft wie Oelbäume aussehen, weil
ihr Blatt glatt und länglich ist, nur bei genauer Betrachtung
bemerkt man kleine Andeutungen der Zacken' eines Eichenblattes;
diese sollen in ändern Ländern hervorstehende Stacheln
bilden (niemals in Griechenland), deshalb ist diese Eiche
sehr unpassend Quercus Ilex genannt worden, welchen Namen
Q. coccifera mit vollem Recht verdiente. Wir zogen am Abhange
einer tiefen mit Bäumen dicht verwachsenen Schlucht
hin, über ein abgebranntes Gehänge. Es war Mittag vorbei,
Bergsteigen und Gebirgsluft hatte alle hungrig gemacht, ich
liess still halten, aber der Wind blies von den nördlichen
Schneebedeckten Gebirgskuppen so eisigkalt, dass wir, vor Kälte
zitternd, schnell weiter eilten. Ueberall zeigt sich nur Kalkstein.
Gegen Abend kamen wir bei einem kleinen neu erbauten
Dorfe von 10 Häusern vorbei, wir zogen aber noch
^ St. weiter nach einem etwas grössern, auch neu erbauten
Dorfe AchSra. Es liegt an einem öden klippigen Felsabhange.
Die Leute waren willig und freundlich.
23--Pg£: Von hier gelangt man bald herab in die Ebene, 4 Jan.
die jetzt sehr nass war; in ihrer Mitte floss ein angeschwol