und konnte nun erst etwas entscheidendes gegen die Rebellen
unternehmen.
5ten. Er ordnete einen nachdrücklichem Ausfall an, als
bisher möglich war, bestehend aus 20 Mann Gensdarmerie zu
Pferd, 80 Mann leichte Truppen Sulioten, 130 Mann Linieninfanterie
und die \ Gebirgsbatterie. Alles unter Major Hoer-
wagen. Unter dickem Nebel gelangten sie am frühen Morgen
bis dicht an den Haupt-Tambour des Maimurios; man hörte
drinnen Zither schlagen, aber zwei Haubitzen wurden glücklich
in die Mitte des Tambours geworfen, sprangen und verbreiteten
Tod und Schrecken, alles floh, obgleich sich hier
über 250 Mann sehr wohl verschanzt hatten. Die Tamboure
wurden der Erde gleich gemacht, und die Sieger, welche eine
Menge Vorräthe fanden, als: Mehl, Vieh, halb gebratenes
und rohes Fleisch, Patronen, ja eine Menge in der Eile zurückgelassener
Schuhe und Effecten leichter Truppen u. s. w.,
kamen mit dergleichen Gegenständen in einem wahrhaft spas-
liaften Aufzuge nach Missolonghi zurück.
7ten. Die Rebellen hatten sich nun bei Auatöliko festgesetzt,
und wären dort sämmtlich aufgerieben oder gefangen
worden, aber die Besatzung von Anatoliko attaquirte 2 Stunden
eher, als sie wussten, dass die Truppen ankommen würden;
sie trieben die Rebellen in die Flucht, und die dann
anlangenden Truppen von Missolonghi, die die Rebellen vernichtet
haben würden, konnten jetzt nichts mehr thun, als sie
verfolgen, obgleich diese nun schon einen zu grossen Vorsprung
hatten. Ein Sidiote, G. Ch. Tzakis, der vorgestern
die Fahne des Maimurios erkämpft hatte, hätte beinahe den
Zerwas gefangen, der aus einem Fenster springend sich rettete,
mit Hinterlassung seiner reichen Kleidung, Pistolen und
Perspectiv. Die Gensdarmerie erbeutete die Fahne der Rebellen.
Man nahm in Gouria die Correspondenz der Rebellen,
ihre Protokolle, Proklamationen und ein Manifest an die drei
Mächte weg. Wenn auch nicht mit Einem vom Obersten
Almeida wohl vorbereiteten Schlage die Rebellen vernichtet
und so aller weitere Krieg beendigt worden war, so war doch
nun Missolonghi und Anatoliko vollständig befreit und durch
den Obersten Almeida, dessen Name und Tliaten einst in
Marmor gegraben und der Nachwelt aufbewahrt werden mögen,
gerettet und eine Invasion in Morea, und was weiter noch
daraus erfolgen konnte, verhindert. Es gaben bei dieser Belagerung
von Missolonghi mehrere der Gensdarmerie und der
leichten Truppen Beweise ungewöhnlicher Tapferkeit und seltener
Einsicht bei der Ausführung der erhaltenen Befehle.
9 t e n kam Oberst Zawellas an, dem die weitere Verfolgung
und Zerstreuung der Rebellen aufgetragen war. Er
marschirte den löten ab: mit der Gensdarmerie zu Pferde,
der 5ten und 6ten Tetrarchie der Phalanx, den erwähnten
leichten Truppen Sulioten, einer Compagnie deutscher Linieninfanterie,
\ Gebirgsbatterie und seinen zwei Bataillonen leichter
Truppen. Die Rebellen verliessen Wrachori und zogen
sich nördlich, wo sie sich festsetzten. Sie wurden nach manchem
schwierigen Kampfe zerstreut und die Grenze von den
Königl. leichten Truppen besetzt.