TILIA.
T. e u r o p a e a . (Di Xv q k , i j cpiXovQttct, ngr. Die Linde .
T. pa r v i fo l ia . Wächst auf dem Gebirg von Kastro
Walla und Metochi; sie wird nur 60 bis 80 Fuss hoch und
wird niemals so stark wie folgende, nur ist ihr Holz etwas
zäher und fester. Mari nennt sie Win t e r l in d e .
T. g r a n d i f o l i a , wächst in Lakonien u. s.w. Sie gedeiht
in einem guten, etwas frischeu, nicht zu schweren Boden und
nur der Unterschied in Boden und Standort scheint die Verschiedenheit
beider zu bewirken. Sie wird in 100 bis 150 Jahren
80 bis 100 Fuss hoch und 6 bis 9 Fuss im Umfang;
kann aber über 400 Jahre alt werden und dabei 30 bis 40 Fuss
Umfang bekommen. Sie wird die S omme r l in d e genannt.
Die B lü th e n beider sind officinell und für die Bienen
reich an Honig und Wachs; sie enthalten einen rothen Far-
bestoif. — Die F r ü c h t e geben ein feines Oe l , was der Cacao-
buiter ähnlich sein soll. — Aus der Rinde macht man in Russland
Schachteln. — Den B as t braucht man zum Binden, zu Matten,
Stricken u. s. w. — Das Hol z ist weiss, leicht und weich,
jedoch zähe, dem Wurmfrasse, dem Werfen wenig unterworfen,
lässt sich leicht .verarbeiten und beitzen. Als Bauholz
ist es, jedoch nur im Trocknen, dauerhaft. Es giebt
mancherlei saubere Hausgeräihe und wird von Drechslern,
Bildnern und Formschneidern sehr geschätzt. Als Brennholz
verhält es sich zum buchenen wie 71 zu 100. Die Koh l e
dient zu Schiesspulver, dünne verkohlte Zweige zu Zeichenstiften.
FRAXINUS.
T. Ornus. MeA/a, Diosk. MeXsog, ngr. D ie B lume n -E s c h e .
(Manna-Esche).
Sie wächst auf Euböa einzeln und unter anderm Laubholz,
bei Ajio Dimitri, Rukla, Karysto. Am Parnassos und auf
den höhern Gebirgen von Morea. Sie wird 30 bis 40 Fuss
hoch, ist aber mehr Zierbaum als Forstgewächs. Es ist daher
die so nützliche, schnell wachsende gemeine Esche, T. exceisior,
zum Anbau zu empfehlen, Standort, Boden, Benutzung ist im
Anhang aufgeführt.
Im südlichen Italien ist sie einträglich, denn es wird viel
Manna von ihr gesammelt. Laub und Holz bieten eine ähnliche
Benutzung, wenn auch im geringem Masse, wie die der
gemeinen Esche (siehe den Anhang).
CERCIS.
C. s i l i q u a s t r u m . K o t £o v k v c c q i , ngr. Er g awan, türk.
D e r g eme i n e Judasbaum.
Er wächst nicht selten in Euböa bei Kumi, auf dem Pen-
telikon bei dem Kloster, in Argolis u. s. w. Er hat Trauben-
büschel von rosenrothen Schmetterlingsblumen, die, ehe das
Laub ganz ausgebildet ist, aus den Zweigen, oft sogar aus
dem Stamme hervorbrechen,, er ist daher ein trefflicher
Zierbaum. Den Blüthen folgen 6 Zoll lange, 1 Zoll breite,
flache, dünne, braunröthliche Schoten (falsches Johannisbrod).
Das Hol z ist fest und mit schwarzen Adern durchwachsen,
es nimmt eine feine Politur an.
CELTIS.
C. AIJSTRAI.IS. A iO TO g S e v S q O V , Diosk. f l v X O X O X X a , Vj M i x q o -
h o v x o v X i , ngr., woher der Name Microcoilli. Ko£>r£i<h.a, Lakon.
K equöu, Zante. D e r g eme in e Zür g e lbaum.
Er wächst häufig in Griechenland, aber sehr langsam;
er wird zuweilen 40 bis 50 Fuss hoch. Die Beeren sind anfangs
gelb, dann roth, zuletzt schwarz, wie kleine Vogelkirschen,
sie sind süsslich. Er ist ein Zierbaum. — Das Hol z ist schwärzlich
im Kern, ausserdem weiss, sehr hart und dicht, zähe,
es kann zu Wagner - und Bildhauerarbeiten verwendet werden.
Erster Theil. 34