weicht man sie zuvor in Mistjauche, was jedoch in einem
warmen Lande mit Vorsicht erst zu versuchen ist.
Für Griechenland zu empfehlen sind nach den S. 661 vorausgeschickten
Bemerkungen:
H. c o e l e s t e h im a l a i e n s e . H i m a 1 a j a - G e r s te .
Sie soll sehr reichlich im Ertrag sein, reift zeitig. Sie wird, so
viel ich w e iss, auch in Ungarn gebaut
H. d i s t i c h o n . Z w e i z e i l i g e Ge r s t e .
Besonders die n a c k t e Sor te, ihre Körner sind grösser wie die
der gemeinen, sie fallen leicht aus.
H. h e x a s t ic h o n . S e c h s z e i l i g e Ge r s t e .
Sie soll reichlich im Ertrag sein.
In Griechenland baut man meist nur die gewöhnliche Gerste mit
Grannen. In Zante unterscheidet man zwei Arten: yvfivo'XQiO'i, weil
sie ohne Bart ist, sie wird besonders zu Brod verbraucht; und ccloyoHQid'i,
diese dient meist zum Pferdefutter.
Die reife Gerste besteht nach E i n h o f aus 19 Theilen Hülse,
70 Mehl und 11 Wasser.
TRITICUM.
' I It. VULGARE. IlvQOg, altgT. ^ElXCCQl, ugr.
D e r g eme in e Wai t z en.
Sein Vaterland ist zwischen dem Euphrat und Tigris;
nach Dureau de la Malle das Thal des Jordans (Ann. des
scieric. nat. IX). — Der schwerste Waitzen von Griechenland
wuchs in Böotien, in der Ebene des Kopais-Sees. Hesiodos,
der dort zu Hause war, giebt über Saat, Reife, Ernte interessante
Nachrichten (Hesiod. Opp. et dies). Nach ihm
wurde der Waitzen von Euböa, der Kornkammer der Alten,
am meisten geschätzt. Der Waitzen von Alexandria kam unter
Ptolemäus Soter von dem griechischen Eiland Kalymna, an
der Küste von Klein-Asien zuerst nach Egypten;, und von dort
wurde er weiter verbreitet.
Waitzen war bei den Alten bis auf die neuesten Zeiten
die geschätzteste Getreideart zum Brod, Sirog. Er wurde
vorzugsweise zu den Opfern der Erstlinge der Feldfrüchte
genommen und noch heut zu Tage nimmt man zu der heiligen
Hostie nur feines Waitzenmehl. — Wurde zu Athen ein
Kind geboren, so erhielt die Priesterinn der Athene ein Maas
Waitzen, ein Maas Gerste und einen Obolos.
In Griechenland werden jetzt mehrere Sorten Waitzen
gebaut. Sie geben auf ungedüngtem Thonboden und in günstigen
Jahren 10 bis 12 zu 1 und ist der Boden besonders
gut und das Jahr ungewöhnlich günstig, so tragen sie 15 bis 18
fach, ja in der Ebene des Kopais-Sees bei einem günstigen
Jahre, wo sich das Wasser zeitig und weit zurückgezogen hatte
und die trocknen Wassergewächse zur Düngung erst weggebrannt
worden waren, trug der Waitzen dreissigfältig. Es mögen
hier einige Beispiele der gewöhnlichen Waitzenproduction
folgen: — In der Ebene von Argos trägt der schwärzliche,
bärtige Waitzen, MavQoyavi, in günstigen Jahren 10 für 1.,
Im besten Theil von MegärS und Eleusis giebt dieselbe Sorte
12 für 1 , und in der Ebene Wokka bei Korinth 15 für 1.
In der letztem Ebene giebt der weisse Waitzen, AönQosirt^
10 für 1. — In der Ebene Phoneos in Arkadien baut man eine
Waitzensorte, F q i v i ag, sie giebt in mittelmässig guten Jahren
12 für 1 .
Die gemeinste Sorte Waitzen, JUaxxotfrcij)', giebt auf den
griechischen Gebirgen, auf lockerem Thonboden, der kürzlich
urbar gemacht worden ist und mit der Asche der darauf gestandenen
Gewächse gedüngt wurde, 12 für 1.
In der thessalischeri Ebene wird fast ausschliesslich eine
Art Waitzen, der sog, Dewe d i s h i , Kameelfutter, gebaut,
er giebt in mittelguten Jahren 12 für 1 , in sehr günstigen
15 für 1 , ja bis 18 für 1 .
Der Waitzen giebt unter allen Getreidearten das meiste
S t ä rk emeh l , daher zu Stärke, Puder, Oblaten. — Sein Gebrauch
zu Weissbrod, Kuchen, Nudeln,^ Grütze, Gries, zu
verschiedenen Bieren: Ale, Meth u. s. w. ist bekannt. Die
Kleie verfüttert man dem Vieh, jungen Gänsen und Enten.-
Der Waitzen ist sehr dem Rost, Krebs und dem Brand aus