wir durch ein Paar tie fe , enge Sandschluchten, die sonst
oft von Räubern besetzt waren, üeberall ist viel Laubholz -
Waldung, das ganze aufgeschwemmte Gebirg ist stark bewachsen.
Ausser einigen wilden Tauben und Nusshähern war
die Gegend sehr todt. Wir gingen über Karattila, wo wir
unter ein Paar grossen Nussbäumen Mittag hielten. Weiterhin
kamen wir bei dem Kloster Kremaste vorbei. Hoch am
steil abgestürzten Sande sind 2 Mauern aufgeführt, die oberhalb
Fensteröffnungen haben, eine hölzerne Treppe führt
hinauf.
Auf der letzten Anhöhe zeigte sich über dem Sande die
schon früher erwähnte 1 Fuss starke Austerbank. Abends
gelangten wir nach Pyrgos zurück.
Schwefel am Cap Katäkolo.
Am Cap Katakölo bei Pyrgos soll sich sonst eine Schwefelquelle
befunden haben, die jetzt versiegt ist, oder sich
selbst den Weg verschlossen hat. Man findet hier in einem
kleinen, flachen, sich nach dem nahen Meere hinabziehenden
Thaie aufgetriebenen, gelblichgrauen Lehm, üeberall in der Oberfläche
hat man kleine Löcher nach Schwefel gegraben, einige
Stellen sind gelb und ochrig, 1 Fuss tiefer ist der Boden
etwas porös, diese kleinen Höhlungen sind mit einer ganz
dünnen Rinde gediegenen Schwefel überzogen; dieses Vorkommen
ist jedoch zu unbedeutend um benutzt zu werden. Zu
bemerken ist, dass jedes Stück des Bodens stark und widrig
nach Schwefelleber riecht. Ehe man zu diesem Platze gelangt,
finden sich ein Paar kleine Massen sehr poröser, mit
Ocher durchwachsener Rotheisenstein.
Auch dieser Platz lässt auf ein in der Tiefe der Geröllablagerung
befindliches, einst brennendes Braunkohlenflötz
schliessen. Die Braunkohlen der Westseite von Morea enthalten
nicht unbedeutend Schwefel.
Die Braunkohlen von Klemoutzi bei Gastüni.
Von Pyrgos zogen wir nördlich durch fruchtbares, meist
ebenes, nur von kleinen flachen Hügeln unterbrochenes Land
nach Gastüni, was in einer fruchtbaren, bewässerten Ebene
liegt.
Zwei Stunden westlich von Gastüni hebt sich ein mässig
hoher, isolirter Berg. Er besteht aus gelblichweissem feinen,
dichten Kalkstein, der mit vielen Kalkspathadern durchwachsen
ist. Auf diesem Berge liegt ein zerstörtes Castell neuerer
Zeit, Klemoutzi genannt. Am nördlichen Abhange hat
sich ein kleines, aus zerstreuten Häusern bestehendes Dorf,
gleiches Namens, angesiedelt. Die in demselben und in dessen
Umgebung in grösser Anzahl blühenden und verblühten,
oft über 3 Klafter hohen Aloeblüthenstängel (Agave americana)
gewähren einen ganz eignen Anblick, von fern glaubt man
eine Menge verdorrter Kiefernstämrachen zu sehen. Die Blü-
then sind grün und die unten 6 bis 8 Zoll dicken Blüthen-
stängel mit weissem, leichtem Mark gefüllt; sie werden, weil
die äussere Rinde sehr fest ist, hier oft beim Bau der Häuser
und Hütten angewendet.
Westlich lehnt sich an jenen Kalkberg eine bedeutende
Ablagerung von erdigem Kalkmergel mit Seeconchylien, und
zieht sich fort bis an das Meer, als Hügel, zwischen welchen
das Wasser Schluchten ausgerissen hat. Stunde weit vom
Dorfe westlich zeigt sich am Wege im Kalkmergel ein 1^ bis
2 Zoll starkes, sehr gekrümmtes Kohlenflötz; es enthält pechschwarze,
im Bruch wachsglänzende Braunkohle (Pechkohle),
aus ihr besteht ihr etwa 1 Zoll dickes Inneres, sie bricht
meist in länglichen Stücken, diese sind ringsherum mit, in
unzählige kleine eckige Stücke zerborstener schwarzer, stark
glänzender Kohlenmasse umgeben; jedes abgefallne Stückchen