Auch die neuern Bewohner der Stadt schienen uns ein
wenig händelsüchtig. Nachgrabungen, Altertliümer betreffend,
sind wenig hier geschehen, und würden gewiss höchst interessante
Resultate geben. In den Fussböden der türkischen
Moscheen waren Fiele altgriechische Inschriften. Ferner bei
den Grundgrabungen für neue Häuser könnte durch Prämien
für gewisse Resultate manches, ohne ausschlüsslich dazu bestimmte
Summen, ausgemittelt und gefunden werden, was,
wenn das Haus einmal an der Stelle erbaut is t, für Jahrhunderte
verloren bleibt. Heber das Wasser von Theben werde
ich später sprechen, nachdem erst zu grösserer Deutlichkeit
die geognostische Lage im folgenden Abschnitt beschrieben
worden ist.
DER MEERSCHAUM BEI THEBEN.
A.n der Nordseite einer mächtigen geschichteten Conglo-
meratablagerung, welche den bedeutenden Bergrücken bildet,
den man von Süden her nach Theben überschreiten muss,
baueten die Türken viel auf Meerschaum 5 hauptsächlich in
dem Hügel i Stunde östlich von Theben, kurz vor dem kleinen
Dorfe Ajio Theodoro, von welchem er durch eine enge
Thalschlucht getrennt ist. Er streckt sich nördlich bis an die
Ebene vor. Westlich zieht sich ein ähnlicher Hügel bis an
die Ebene, auch in ihm findet sich Meerschaum; er ist aber
noch wenig umgestört. Noch westlicher streckt sich ein dritter
Hügel vor, auf welchem Theben liegt.
Jenen Hügel, in welchem der Hauptbau war, nennt man
Strongili, wegen der kreisrunden Bingen der vielen kleinen
Schächte, welche die Türken wenige Lachter von einander
abteufen, von einem zum ändern den Meerschaum ausbauen
und dann wieder zusammenbrechen iiessen. Nur ein einziger
ist noch offen, er war rund, etwa 3 Lr. tie f, zwar unten
etwas verbrochen, aber der Abbau war nördlich und westlich
noch gegen 3 Lr. weit offen. Man konnte in ihm am besten
das Vorkommen des Meerschaumes beobachten. Er ist hauptsächlich
aus einer Conglomeratbank genommen, welche 30° in
Nord fällt und gegen 1 Lr. mächtig ansteht; es zeigten sich
in ihr noch hin und wieder einzelne Stücke Meerschaum, die
mit grösser Vorsicht herausgenommen werden mussten, denn
das Dach war nicht mehr ganz und zum Abstürzen bereit.