B E R B E R IS .
B. v u l g a r is . ’Oi-vuxciv&a, Lakon. D e r g eme in e S a u e r -
dorn. Di e Be r b e r i t z e .
Wächst in Lakonien. — Die B e e r e n enthalten reichlich
Apfelsäure, so dass man aus ihrem Saft mit Zucker sehr
wohlschmeckende, kühlende Getränke bereiten kann; sie sind
in Zucker eingesotten sehr angenehm; auch liefern sie einen
guten Essig. — Di eRinde und vorzüglich die Wu r z e l färbt
gelb, besonders schön den Saffian. — Das Ho l z ist gelb und
fe st, dient kleine Geräthe zu drechseln.
Dieser Zierstrauch darf aber nicht bei Getreidefeldern
stehen, weil das Getreide in seiner Nähe taub wird. Es giebt
viele Abarten, auch mit siisslichen Beeren.
B. c r e t ic a , Mvilxvvia. Wächst auf der Insel Paros und
am Delphi auf Euböa. Die Blätter sind dem Buchsbaum
ähnlich.
R IB E S .
It. U v a - c r i s p a . AayoxeQuaia, ngr. D ie S t a c h e lb e e r e .
Sie wächst auf dem Helikon, Kyllene und Taygetos. Die
Frucht ist gelb und glatt. — Die veredelte Stachel- und Johannisbeere
ist für Gärten zu empfehlen, siehe den folgenden
Anhang.
ROSA.
R. SEMPERVIRENS. KvvOGßaTOV, Diosk. ’'AyQlOTQlUVTCHpvXlCt,
ngr. ’Ayeiofioßxia, Zante. D ie imme r g r ü n e Ros e .
Sie wächst häufig in Griechenland. Aus ihr bereiteten
die Megarenser das schon von den Alten so geschätzte Rosenöl,
[av(jov qoSiov. Das Rosenöl von Kleinasien und aus Tunis
wird nach Ma r t ius ans dieser Rose bereitet. Das feinste
Rosenöl kommt aus Ostindien, am berühmtesten ist Ga-
zypoor in der Provinz Bahar am Ganges, und aus Persien
vorzüglich von Kaschemir. Es wird von der R. m o sc h a t a , der
B i s am-Ro s e gewonnen, die desfalls dort im Grossen culti-
virt wird. Das feinste Rosenöl heisst At tar . Eine Unze
kostet in Indien 200 Rthlr.; es wird folgendermassen bereitet:
man lässt das Rosenwasser über Nacht in Gefässen mit
weiten Oeffnungen stehen und nimmt am Morgen das auf der
Oberfläche schwimmende Oel ab. Oder man übergiesst die
Rosenblätter (auch die Staubgefässe können mit Vortheil angewendet
werden) mit Quellwasser und setzt sie der Sonne
aus; nach einigen Tagen schwimmen ölartige Tropfen oben
auf, die mit Baumwolle abgenommen werden. — Es kann nur
in den kühlsten Monaten bereitet werden, da es bei Wärme
sich leicht verflüchtigt. — Das ächte ist ziemlich weiss, erstarrt
schon bei einigen Graden über Null zu einer blättrigen
weissen Masse; es verbreitet einen unerträglich starken Rosengeruch,
der Kopfweh verursacht; Cs löst sich vollständig
in Weingeist auf und verbreitet dann einen sehr lieblichen
Geruch; es lässt sich leicht mit Wasser innigst vermengen;
das in den Handel gebrachte ist in der Regel verfälscht.
Das durch künstliche Wärme (Destillation) gewonnene,
z. B. zu Fayoum in Aegypten ebenfalls aus R. m o c h e t a ist
nicht so fein, wie das vorhin beschriebene.
So viel für die Griechen, die, wie einst zu Megarä,
wieder Rosenöl bereiten wollen. — Als Glüko erhält man oft
in Zucker oder Traubensyrup eingesottene Rosenblätter, ,sie
kommen aus Kleinasien. — Zu Kairo wird ein grösser Handel
mit Rosenzucker getrieben.
Das Rosenwasser dient äusserJich bei Augenübeln; aus
Luxus als Waschwasser. — R. s e m p e r v ir e n s hat eine stark
purgirende Kraft.
R. c a n i n a . ’A y Q i o T Q i u v T t t c p v X i a , ngr. D ie H e c k e n - ode r
Hun ds r o s e .
Sie wächst häufig in Griechenland, wird 6 bis 12 Fuss
hoch, ihre graden Schösslinge eignen sich daher veredelte
Rosenarten, die man baumartig zu haben wünscht, darauf zu