Schale die Farbe der Reife zeigt. — C. A. Mandarisüm.
Ihre kleinen Blumen riechen sehr angenehm, wie ein Gemisch
von Orangen und Maiblumen. Die Früchte sind klein," Oselbroth,
saftig, wohlschmeckend.
Die B l ä t t e r der Orangen geben ein wesentliches, aromatisches
Oel. — Die B lü t h e n ein wohlriechendes Wasser,
auch ein Oel (Neroli). — Die k l e in e n grünen F r ü c h t e ,
die im Sommer bei grösser Hitze abfallen, sammelt man in
Nizza und trocknet sie sorgfältig (Bouchon oder gatta) zum
Gelbfärben. — Aus den Or a n g e n s ch a l e n destillirt oder
presst man ein aromatisches Oel, was sich aber nicht lange
hält. Die Schalen von Orangen mittler Grösse trocknet man
zu Backwerk, Speisen u. s. w.
Die süs s en Orang en sind in heissen Ländern sehr beliebt;
vor Tisch genossen, dämpfen sie auf ein Paar Stunden
den Appetit; der ausgedrückte Saft zu Limonade. Or ang
e a d e wird so bereitet: man rollt zwei gute Orangen stark
zwischen den Händen, schneidet sie dann in Stücke und thut
sie in ein passendes Gefäss, schüttet \ Maas Wasser und 4
Loth Zucker dazu und lässt es einige Stunden stehen, es ist
sehr angenehm, sollte aber so, wie auch die Limonade von
Orangen, stets mit etwas starkem, gutem Wein von Naxos,
Santorino u. s. w., oder etwas Rum vermischt werden, um
nicht zu stark zu kühlen. — Das Ho l z ist gelb, hart.
C. B ig a r a d ia . NeQuvT^iü. D e r Pome r anz enba um.
Er findet sich in Griechenland und auf den Inseln bei
weitem seltener, als der vorige; denn der Verbrauch derbitter
aromatischen Schalen ist bis jetzt nur auf etwas Glüko
beschränkt; die sogleich anzugebende Benutzung ist hier noch
nicht gebräuchlich. Die schönsten Stämme dieser Art stehen
auf Skiathos, Naxos u. s. w. — Zum Anbau sind folgende
zu empfehlen: C. B. c r i s p if o l ia (Riehe Bouquetier). Er trägt
sehr reichlich. — C. B. s p a t a f o r a . Die Frucht besteht fast
ganz aus Schale, die vorzüglich ist zum Einmachen. —
€ . B. r a c em o sa . Traubenförmig an herabhängenden Zweigen reifen
die Früchte früh. — C. B. m a c r o c a r p a . Die Blumen
sind vorzüglich zur Orange - Conserve. — C. B. s a l ic if o l ia ,
ist zierlich und nützlich.
Die B l ä t t e r der Pomeranzen geben ein bitter, aromatisches
Wasser (Eau de Naphre), auch ein Oel, was besser
ist, als aus denen der Orangen. — Das aus den Blü th en
destillirte Wasser, was im südlichen Frankreich unter dem
Namen Eau de fleurs d’orange double, triple, einen Handelszweig
ausmacht, ist bei weitem besser, als das von Orangen-
bliithen. —- Aus den im Sommer abgefallnen kl e inen, g rünen
F r ü c h t e n zieht man mit Weingeist die sog. Pomeranzenessenz,
die theils arzneilich als Magenstärkend, theils
unter Wein gebraucht wird, aber das in ihnen enthaltene Pomeranzenbitter
ist nicht so fein, als wenn es aus völlig r e ife
n Scha l en gezogen wurde, am feinsten ist es aber, wenn
man auf frische, fein abgeschälte Schalen starken Wein giesst,
diess 24 Stunden stehen lässt, dann den nöthigen Zucker zusetzt
und mit frischem Wein verdünnt, bis alles angenehm
bittersüss schmeckt; rothen Wein so zubereitet nennt man
Bi s c h o f f , weissen Ca rdina l , mit Wein und Eierdotter
Papst. Die reifen Schalen kocht man in Zucker oder Trau-
bensyrup ein zu Confiture. — Das Hol z ist gelb, hart. In
der Kunstkammer zu Cassel werden zwei Stämme aufbewahrt,
jeder 25 Fuss lang, und unten 5 Fuss im Umfang, ein seltenes
Nutzholz.
C. B e r g a m ia . D e r Be r g amo t t enbaum.
Er wächst als Seltenheit in den Orangengärten auf Naxos
bei Eugares. Die Blumen haben einen eigenthümlichen Geruch.
— Die Früchte sind dick, rund oder bimförmig, an
der Spitze genabelt. Die Schale ist dünn, goldgelb; sie ist
sehr aromatisch und giebt das bekannte Bergamottöl. — Die
Pulpe ist sauer, etwas bitterlich.