thos (ßudos) lag. Pausanias berichtet VIII. 29. 1.: dass dort
aller 3 Jahre die Geheimnisse der grossen Göttinn gefeiert
werden. Er sagt ferner: „Dort ist eine Quelle, Olympias
„genannt, welche ein Jahr um das andere versiegt; und nahe
„dabei steigt Feuer aus der Erde auf. Die Arkader aber beh
a u p ten , der Kampf der Giganten mit den Göttern sei hier
„vorgefallen, nicht zu Pallene im Thrakischen, und sie opfern
„auch dort den Blitzen, Stürmen und dem Donner.”
Dass dort Feuer nahe bei einer Quelle hervorbrach, gab
als Kampf der Elemente wohl Ursach, den Kampf der Giganten
hierher zu versetzen; es war diess auch nur eine arkadische
Sage; denn in der Tiefe stürmten sie den Himmel
nicht, der Ossa, Pelionund Oeta und andre solche Kleinigkeiten
imissten aufgehäuft werden, um den Olymp zu erreichen. Für
jetzt konnte ich diesen vielleicht geognostisch interessanten
Platz nicht besuchen, ich hoffte aber, wie schon erwähnt,
auf ein Paar Tage zurückzukehren. Ich fand mein vorausgesandtes
Gepäck am obern Abhange des Gebirges bei einer
frischen Quelle, deren Abfluss voll Neritina dalmatina war;
diese kleine niedliche Schnecke lebt hier in grösser Menge.
Gegen Abend kamen wir nach Andrizena.
S o l l das schönste Plätzchen in Arkadien sein, es liegt freundlich
am obersten Abhange des niedern Gebirges, zwischen
Gärten und Bäumen, über welche viele Cypressen hervorragen.
Die Häuser sind meist gross, die Bewohner als halsstarrig
bekannt. Unterhalb des Ortes sind lauter Weingärten, und
auch in der Ferne bedecken Laubgebüsche die niedern Berge.
So ist allerdings Andrizena das freundlichste Plätzchen in
Arkadien.
Arkadi e n , von dem, versteht sich, ohne es gesehen zu
haben, einige erhitzte Phantasieen nur Schönes, Zartes, Idyllisches
träumten; warum, ist schwerer zu begreifen; denn weder
die Arkadier selbst, noch die übrigen alten Griechen
wussten je etwas davon. Hier gab es nie zarte Gestalten und
idyllische Gegenden. Arkadien ist ein Gebirgsland, hat als
solches frisches Wasser und ist nächst Achaja bewaldeter, als
andre Theile des Peloponnes. Die alten Arkadier gingen in
Felle gekleidet, waren rauh und kriegerisch und wussten nicht,
was eine ätherische Gestalt ist; auch ihr Schäferleben war
und ist noch heute nicht schmachtend, oft trifft man schmutzige
Hirten, das Haar wild um den Kopf hängend, umgeben
von einer Schaar beissiger, halbwilder Hunde, die auch die
zarteste Annäherung verwehren.
Das geognostische Verhältniss der Umgegend von Andrizena
ist sehr einfach. Die mässig hohen Berge bestehen
oben aus dichtem Kalkstein, er streicht h. 3. und fällt ge