4) D ie e s s b a r e Qu i t t e , ihr Fleisch ist von allen das mildeste,
es kann allenfalls roh gegessen werden.
5) D ie B r a u n s c hw e i g i s c h e Qu i t t e . Sie ist gross, weissgelb
oder ganz weiss.
6 ) D ie e n g l i s c h e oder Ba umwo l l e n q u i t t e . Sie ist mittel-
gross, mit sehr filzigem Ueberzug.
Ueber Cultur und Benutzung der Quitten siehe: Verhandl. des
Grossh. Bad. landwirthschaftl. Vereins. 7. Jahrg. p. 189.
PRUNUS.
P. M a h a l k b . D ie F e l s e n k i r s c h e ode r S t e inwe i c h s e l .
Sie wächst in Lakonien wild an steinigen, magern Orten
lind wird dann nur ein 6 bis 8 Fuss hoher Strauch, in Gartenanlagen
als Zierstrauch aber 18 Fuss hoch und mehr. —
Der Absud der B l ä t t e r macht starken Tabak leichter und
wohlriechend. — Die kleinen Kirschen sind erbsengross,
schwarz, bittersiiss; man kann aus ihnen den beliebten Ma-
r a s k i n o -L i q u e u r *) bereiten. — Schlanke S c h ö s s l in g e
geben die wohlriechenden We i c h s e l r ö h r e für Tabakspfeifen,
die aber nicht so geschätzt werden, wie die glatten
Weichselröhre des Orients. — Sie eignen sich besonders gut;
um gute Sorten Sauerkirschen in die Krone zu veredeln. —
Das Hol z (St. Lucienholz) ist braunröthiich', hart, wohlriechend
und zu eingelegten Arbeiten schätzbar.
*) Siehe ökon. Neuigkeiten Bd. 42. p. 396.
F. J. Maer t e r : Cultur des Mahaleb- oder Parfümir-Kirschenbaumes,
mit Versuchen auf ausserordentliche Holzcultur, Färberei, Gerberei,
Liqueurbrennerei und Pharmaceutik. Wien 1813. Mit lKupf.
P. prostrata. D ie Z w e r g - Ki r s ch e des Libanon.
Sie wächst nicht blos auf dem Libanon, sondern auch
auf dem Parnassos, auch auf Kreta. Sie ziert, wenn kaum
der Schnee weggeschmolzen ist, die kahlen Klippen mit ihren
rosenrothen Blüthen. — Die rothen Kirschen haben ein weiches,
zartes Fleisch.
P. C e r a s u s . K e Q u ö i a , Diosk. B ig y j v iu . , ngr.
k i r s c h e n b a um.
D e r Sauer-
Er wächst nach Sibth. wild am Parnassos. Nur wenig veredelte
saure Kirschen werden aus der Tschakönla in Morea
zum Verkauf nach Nauplia und Athen gebracht, meist unreif.
Ueber die Cultur der Kirschen im Allgemeinen gilt dasselbe,
was Seite 628 beim Birnbaum gesagt wurde. So auch über die
Wahl der anzubauenden Sorten. Bis jetzt werden die säuern
Kirschen in Griechenland nur, man kann sagen, mit Mühe gegessen,
über ihre weitere Benutzung ist im Folgenden die Rede.
P. C e r a su s . L. wird jetzt in 2 Arten getheilt.
I . C e r a s u s t r id e n t in a . Z u ihm gehört die wilde Sauerkirsche am
Parnassos, und in Dalmatien, wo sie Marosche genannt, und aus ihr
der Maraskino-Liqueur bereitet wird. Dieser Baum ist klein, die jüngern
Aeste sind dünn und hängen oft bis zur Erde hinab. Die Früchte rein-
oder herbsauer. Von ihm stammen die vorzüglichsten Sorten der wahren
Sauer-Kirschen, diese zerfallen in 2 Gruppen: 1) We i c h s e in oder
Sauer-Kirschen, mit dunkler, selbst schwarzer einfärbiger Haut und
färbendem Safte. Hierher die s c h w a r z e Ma iw e i c h s e l ; die s p a n
i s c h e und n e u e e n g l i s c h e We i c h s e l ; die g r o s s e , l a n g e
Lo t h -Ki r s c h e u. s. w.
2 ) Amar ei len. Hellrothe Sauerkirschen, mit fast durchsichtiger
Haut und nicht färbendem Safte. Hierher die f r ühe k ö n i g l i c h e
Ama r e l l e , die g r o s s e Mo n tmo r e n c i oder Ke n t i s c h e Ki r s che
und die B o u q u e t -Ki r s c h e .
II. C e r a su s e f f u s a . D e r S ü s sw e i ch s e lb aum. Er wird mäs-
sig gross, grösser wie der vorige. Seine Wurzeln breiten sich weit
umher horizontal unter der Erde aus. Die untersten Zweige der Krone
sind flach ausgebreitet. Nie hängen die Blätter wie bei den Süsskirschen
herab, sondern sind wagerecht, oder nach oben gerichtet. Die Früchte
sind roth, schwarz oder gelblich, mehr oder weniger säuerlich. Die
Griechen kannten diese Art früher als die Römer, Theophrast schreibt
schon von ihr. Lucullus liess bei seinem Triumph einen Kirschbaum
von Cerasunt vor sich herfahren. Die von dieser Art abstammenden
Sorten zerfallen in drei Gruppen:
1) S c h w a r z e oder b r a u n r o t h e Süssweichsein mit färbendem
Safte. Hierher die r o the Mu s k a t e l l e r ; die s c hw a r z e s p a n
i s che He r z k i r s c h e ; die V e l s e r -K i r s c h e ; die P r o v e n c e r
und e n g l i s c h e S ü s sw e i c h s e l ; die Kö n i g s - und Ca r d i n a i s -
Ki r s c h e ; die d e u t s c h e Gr i o t t e .
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