Hierher leitete Apollon in der Gestalt eines Delphins das
Schiff von Kreta, was seine Heiligthiimer und seinen Dienst
nach Delphi brachte. Von Kirrha aufwärts nach Delphi zu
hat man von diesem die schönste Ansicht, denn halbkreisförmig
krümmt sich der Parnass, wo in der Einbiegung einst der
mächtige Apollon - Tempel mit dem dunklen Orakel, umgeben
von Tausenden oft mit Gold bedeckten Standbildern, im Sonnenschein
erglänzte, jetzt kleine ärmliche Hütten eines Dorfes,
über welchen grau und düster des Parnassos steile Felsenmassen
aufsteigen, sonst als Hintergrund des Vordergrundes
Pracht erhoben, jetzt finster zeigen, dass der Vordergrund in
Nichts zerfallen ist. Taf. II.
Am Hafen sind ein Paar sogenannte Magazine (siehe
Seite 8 6 .), Schuppen, in welchen man Wein, Kaffeesatz und
einige Lebensmittel bekommen kann, dicssmal auch eine Suppe
von Bohnen, Zwiebeln und Pfeffer. Im Krissäischen Meere,
besonders östlich bei Bulis, wurden die besten Purpurmuscheln
gefischt; von ihrem Ertrage nährte sich die halbe Bevölkerung
von Bulis.
Weiterreise von Kirrlia nach Galaxidi.
Von Kirrha nach Galaxidi führt der Weg vollends um
den Meerbusen, erst über zackige Kalkfelsen, dann durch eine
kleine Ebene, aus welcher sich ein Thal nördlich hinauf zieht;
ein kleiner Bach, der Hylaetos der Alten, fliesst dort in das Meer.
Da, wo ein gepflasterter Weg auf den vorliegenden steilen
Bergrücken führt, kommen in einem Winkel des Gebirges,
nahe über dem Meere, starke kalte Que l l en hervor, die etwas
sal z ig sind. Der Weg auf den gerundeten grossen Pflastersteinen
ist zum verzweifeln. Hat man die Höhe erreicht,
so muss man nochmals an das Meer hinab; hier kommen stark
aufwallende Quellen im Meer hervor. An den Abhängen des
öden Kalkgebirges standen einige Fuss hohe Bäumchen Wolfsmilch
(Euphorbia dendro'ides), deren Stamm oft 4 Zoll dick
ist, ich fand sie nirgends weiter. Der Weg geht auf Felsen
Erster Theil. 10