den soll), alte Baue gibt, wahrscheinlich unter denselben
Verhältnissen wie im Lauriongebirge. Als ich im Thorikos-
Hafen war, fand sich kein Fischerboot, um uns überzusetzen,
und als ich später in Zea erfuhr, dass auf dieser Insel alte
bergmännische Arbeiten sind, verhinderte Wind und Wetter
dort zu landen.
Es bleibt nur noch das nördlichste Thorikos - Gebirg zu
untersuchen übrig, und ich wende mich daher über den
Prtschéko, durch das Kyprlnos - Thal in die Ebene von Thorikos,
durchschneide sie nordöstlich und begebe mich bei
einer Kapelle rechts in ein gegen Norden sich ziehendes
Thal. Hier zeigt sich lauter Kalkgebirg, voll Höhlenbildung.
Das kleine Thal hatte schöne Getreidefelder und frische Vegetation
; denn hier war Wasser. Ein kleiner Bach verliert sich
in den Gerollen, ohne die Thorikos-Ebene zu erreichen, für
welche er dereinst nützlich gemacht werden muss. Nach
einer halben Stunde zeigt sich rechts zur Seite die Grundmauer
eines einst grossen Gebäudes, aus mächtigen weissen
Quaderstücken von Marmor. Glimmerschiefer steht zu Tage.
Ich wandte mich hier rechts in ein kleines Seitenthal, nördlich
zieht sich dann eine enge Schlucht durch; ich zog aber
vor, um eine Uebersicht über das nächste Gebirg-zu gewinnen,
den Bergrücken zu überschreiten, auf welchem sich
eine kleine, aber reiche Brauneisensteineinlagerung findet. Von
hier bemerkt man nördlich nicht sehr weit eine grosse Berghalde
und unterhalb derselben eine mächtige schwarze Einlagerung.
Ich nenne sie daher Melanthis Thériko, weil ich keinen
bestimmten Namen erfahren konnte. Sie besteht aus sehr
manganlialtigen Brauneisenstein, der hin und wieder in kleinen
Höhlungen lose darin liegenden grobspeisigen Bleiglanz enthält
; er erinnert im Kleinen an das, was ich früher von der
Ausfüllung von Schlotten in Eisensteineinlagerungen erwähnte;
hat man hier das erbsengrosse Bleiglanzkörnchen aus seiner
Höhlung genommen, so kann niemand mehr errathen, dass
Bleiglanz darin lag. Diese Einlagerung enthält viel dichtes
Schwarzbraunsteinerz (Schwarzeisenstein, Manganèse oxydé
noir); auch fasriges Graubraunsteinerz findet sich in kleinere
Büscheln eingewachsen. Von hier bis an das Meer ist kaum
i Stunde weit und leicht ein Weg hinabzuführen. Dass um
diese Eisensteineinlagerung herum auch Bergbau auf Bleiglanz
getrieben wurde, liess sich aus den im Lauriongebirg ge
machten Erfahrungen erwarten; so war es auch hier, alles
war unterwühlt. Diese Einlagerung liegt ganz im Glimmerschiefer,
der sehr bröcklich ist, es sind daher alle Baue
zusammengebrochen. Auf der Höhe ist das Dach der Einlagerung
mehrere Lachter breit niedergebrochen, es zeigt sich
eine grosse, ein Paar Lr. tiefe Höhle. Was in der Ferne
auf dieser Anhöhe wie eine grosse Berghalde aussah, sieht
in der Nähe mehr wie ein grösser Tumulus aus, oder es muss
das Ansgeförderte aufwärts gefördert worden sein. Man
könnte diese Eisensteineinlagerung mit einem am steilen östlichen
Abhang hineingetriebenen Stolln leicht unterfahren. Ich
besuchte noch den nördlich vorliegenden Berg, aber die Eisensteineinlagerungen
und die Baue der Alten hören auf. Itti
nördlichen Gebirg ist keine Spur mehr zu sehen und herbeigerufene
Hirten versicherten, dass weiter nördlich keine dergleichen
schwarze Steine sich fänden und keine alte Arbeit
mehr. Ich wandte mich jetzt westlich in das Thal hinab
und gelangte nach einer halben Stunde zu einer kleinen Wassermühle,
wie sie in Griechenland gebräuchlich sind, mit
schief, dem von oben herabfallenden Strahl entgegengestellten
kleinen Rade. Alles grünte freudig und seit langer Zeit
sahen wir wieder das erste fliessende Wasser. Längs dem
kleinen Bache, durch von Fruchtfülle strotzende Getreidefelder
und grünende Weingärten gelangt man nach Keratia.
Nachdem nun die Untersuchung des Laurion- und Ih o -
r i k o s - Gebirges beendigt ist, werde ich noch einige allgemeine
Bemerkungen folgen lassen.
Das Laurische Gebirg ist nur von unbedeutender Höhe
und besteht aus einigen sich von S. nach N. ziehenden Bergrücken.
Nur Ein Thal von Bedeutung, das Kyprlnos-Thal,
zieht sich von der Ostseite nach West. Im Norden schliesst