ist; denn diese Steine liegen von Natur so da. Weiterhin
kamen wir bei dem interessanten Platze vorbei, wo der
Serpentin sich in Kngeln zeigt, wovon ich bereits früher
Seite 432 sprach. Ich liess den obern Weg einschlagen, wo
wir, nachdem ein felsiger Grad überschritten war, zu den
colossalen Säulen kamen, sie näher betrachten und messen
konnten. Der Weg führt steil hinab, zum Abend gelangten
wir nach Karysto in unser Quartier zurück.
CHALKIS UND KUMI.
C h a 1 k i s
W u r d e durch Araber gegründet, welche mit Kadmos ein-
wanderten und die Bearbeitung der Metalle dort einführten.
Diese Stadt war eine von den dreien, welche Philippos, des
Demetrios Sohn, die Schlüssel zu Hellas nannte (die ändern
zwei waren Korinth und Magnesia am Pelion); sie war fest,
trieb bedeutenden Handel und hatte mehrere Tempel. In ihrer
Nähe wurde Kupferbergbau betrieben, und von dem dort ausgeschmolzenen
Kupfer (jálnog, Chalkos, d. i. Kupfer) erhielt sie
den Namen. Strabo X. S. 447 schreibt von Chalkis: „Ehemals
„sind auch sehr ergiebige Kupfergruben und Eisenbergwerke
„ hier gewesen, so dass ihresgleichen nirgends anzutreffen gewe-
„sen sein soll; gegenwärtig sind sie aber eingegangen.” Alexander
der Grosse liess von dort einen geschickten Grubenvorsteher,
den Krates, kommen , um die Entwässerung des Kopa'is - See’s
zu bewerkstelligen, dessen ich früher Erwähnung that.
Chalkis nimmt sich noch ganz orientalisch aus, da von der
letztem Zeit einige schlanke Minareis übrig geblieben sind,
welche nebst mehreren Palmen sich über die Stadt erheben.
Kommt man aber in die eigentliche Stadt, so muss man durch
enge, oft überwölbte Gässchen und ist froh, sich aus dem
schmutzigen, todten Häuserlabyrinth wieder heraus gefunden
zu haben, in die nördlich neu erbaute Vorstadt.