sen eine grosse Menge Steinhauer beschäftigt gewesen sein,
um die Quadern in so kurzer Zeit zu einer so bedeutenden
Mauer liefern zu können. Man sieht rechts im tiefsten Theile
des Isthmos einige Spuren des Kanals der Alten, von welchen
sogleich näher gesprochen werden wird. Der mit Gesträuch
und niedrigen Kiefern (bis zu einigen Klaftern Höhe) bedeckte
Isthmos zieht sich, indem er wie eine Ebene aussieht, bis
an den Fuss des steil und hoch, nördlich aufsteigenden Berges
und im nordöstlichsten Winkel des breiten Meerbusens von
Korinth sieht man zwei kleine weisse Gebäude, am Hafen von
Louträki, an dessen Strande warmes Wasser quillt; diese
Gebäude, von denen bereits die Rede war, sind ein elendes
Magazin und eine Stallung. Der Weg zieht sich am
obern Abhange sanft hinauf nach dem neu auflebenden Korinth,
über welchem ein Felsenkoloss mit Zinnen gekrönt,
Akrokorinth, mächtig sein Haupt hebt, zwei Meere schauet,
Romeliens Gebirgen trotzt und das erhabene Parthenon be-
grüsst.
ÜBER DIE DURCHGRABUNG DES KORINTHISCHEN
ISTHMOS.
D i e schmale Landenge zwischen dem griechischen Festlande
und dem Peloponnesos, d ie , wo sie am schmälsten, ungefähr
6000 Meters breit ist, veranlasste in den ältesten Zeiten,
als die Schilffahrt mehr Ausdehnung erhalten hatte, den
Wunsch, sie zu durchgraben, so dass die von den europäischen
Küsten nach Kleinasien und dem Pontus Euxinus segelnden
Schilfe graden Weges dahin gelangen könnten, ohne
die lange, meist stürmische Fahrt um den Peloponnesos herum
machen zu müssen. Die Alten, die so manches Riesenwerk
begannen und vollendeten, unternahmen auch hier einen Kanal
durchzuführen. Aber Hellas Kraft war gebrochen und daher
wurde er nicht vollendet.
An beiden Seiten des Isthmos hat man den Kanal begonnen;
am meisten ist an der Westseite geschehen, da ist eine
gute Strecke weit durch das Conglomérat gehauen, zu beiden
Seiten sieht man die eben gehauenen Wände und in der südlichen
Wand führt eine ausgehauene Treppe hinauf, oben
liegt das Ausgeförderte und bildet einen grossen Hügel. Der
Kanal ist 10 Lr. breit, durch das Conglomérat ein gutes
Stück weit, fast dem Niveau des Meeres gleich, fortgeführt,
aber östlich steht das Conglomérat noch ganz an. Oberhalb
desselben geht der angefangene Kanal noch ziemlich weit fort,
zu beiden Seiten sieht man grosse Halden, die an der südlichen
sind die grössten. Alles ist verfallen und mit Gesträuch