
nahe, sind noch Ruinen eines viereckigen festen Thurmes, aus
grossen Quadern erbaut, vorhanden. Da mir kein allgemeiner
Name dieser Gegend, und auch der alte Ort, der hier gelegen
hat, nicht bekannt ist, so nehme ich den Altar zum Mittelpunkt,
rechne zu diesem Distrikt die Halden nördlich bis an
das Kyprinosthal, östlich die gleich zu erwähnenden Schächte
und westlich die Halden bis zum Prtscheko und nenne ihn vorläufig
den District des Altares oder Womos (ßw/.iog). Längs
dem Wege aus dem Nachtlager nach dem Wasser, trifft man
mehrere mit Sträucliern umwachsene Schächte, wie gewöhnlich
viereckig ^ bis 1 Lr. im Durchmesser, eben und regelmässig
durch den Kalkstein niedergearbeitet.
Jetzt kann ich die Untersuchung der an den Prtscheko
angrenzenden Bergreviere weiterfortsetzen.
Von dem Nachtlager wandte ich mich den ändern Tag
westlich dahin, wo der Prtscheko durch eine Schlucht begrenzt
wird und nur schmal mit dem südlich weiter fortsetzenden
Berge zusammenhängt, an der Höhe dieses Berges sieht man,
Wenn man von der östlichen Ebene kommt, mehrere bedeutende
Berghalden; ich wählte, um sie zu besuchen, ein enges Thal,
in welchem sich rechts am felsigen Abhange eine grosse Kalkschlotte
befindet. In der Thalschlucht selbst finden sich längs
hin Seitenmauern von grossen Quaderstücken. Vor ihnen lauf-
fen hin und wieder dünnere Mauern querdurch; es war wohl
der Zweck Wasser aufzustauen, um die Erze, nachdem sie
zuvor mit eisernen Keulen in steinernen Mörsern zerstampft
worden waren, in Sieben zu waschen (Siebsetzen). Ich fand
später noch in zwei ändern Thalschluchten eben solche Mauern,
Auf den Halden fand sich kein Erz. Verfolgt man diesen Bergrücken
weiter südlich, so blickt man bald rechts (westlich)
in ein langes, tiefes, enges Thal von steilen Kalkfelsen eingeschlossen.
An der westlichen Seite dieses Thaies am untern
Abhange sieht man mehrere Berghalden. Diess war wohl
das Thal Aulon. Noch weiter südlich auf dem westlichen obersten
Rande des Bergrückens fort, gelangt man zu einer mächtigen
Ruine eines viereckigen Thurmes aus grossen weissen Marmorqua -
dern. Noch weiter südlich stiegen wir in das. enge Thal hinab,
hier sind mehrere alte Marmorbrüche, sie sind .nicht bedeutend
gross; der Marmor ist schön weiss, jedoch mit gelben
und grauen Streifen, er steht in starken Bänken an. Wir
setzten unsern Weg weiter südlich fort; das Ihal öffnete und
breitete sich zu einer kleinen grasigen Ebene aus, in welcher
ein enger runder Brunnen ist;, man stieg an der 1 rockenmauer
hinab und füllte die Feldflaschen , das Wasser war schlecht,
aber doch Wasser. Unter den herumliegenden Steinen befanden
sich viele Scorpione. Dass Meer ist ganz nahe, ich
wollte von hier in das Nachtlager zurückkehren und wandte
mich daher östlich. Nach ^ St. fand ich an einem. Platze,
den die Hirten Lunze emble nennen, Stücke Eisenstein und
etwa 10 Minuten weit, nördlich vom Meere, das Eisenstein-
Lager; es ist J b is 1 L. mächtig, stark gestürzt,, streicht von
W. nachO. und besteht aus Brauneisenstein, mit vielem Eisen-
ocher durchwachsen, wodurch die Masse sehr porös is t, auch
kleine Parthieen zersetzter Spatheisenstein und Streifen Quarz
sind damit verwachsen, selten findet man etwas reinen dichten
Brauneisenstein. Höhlenbildung sieht man nicht, weil das
Lager nicht mächtig genug ist.. Dieser Eisenstein bietet den
Vortheil dar, dass er so leicht ebenen Weges an das Meer
geschafft werden kann; es ist zw'ar keine Bucht dort mit Ankergrund,
aber kleine Schiffe finden liier bei Nord- und N. O.
Winden hinreichend Schutz und Häfen sind nahe. Eine Viertel
Stunde weit von hier ist der Brunnen, aus welchem nach
cnserm bisherigen Nachtquartier das Wasser geholt worden war.
Dieser östliche Theil ist schon beschrieben, ich kehre daher
zurück, bis dahin, wo wir aus dem Thal Aulon traten. Wir
zogen nun längs der Küste nach dem Cap Sunium, jetzt, wegen
der dort vom Tempel der Athene Sunias noch stehen gebliebenen
Säulen, Cap Colonne genannt. Nicht W'eit vorher,
ehe man zu dem Tempel gelangt, führt das Glimmerschiefer-
gebirg hin und wieder schmale eisenochrige Schichten, welche
dünne Lagen durch Malachit grüngefärbten Quarz enthalten.
Der Tempel liegt auf dem am weitesten in’s Meer vorsprin