östlich zieht sich das stark bergmännisch ausgebaute Kypri-
nos 1 hal zur dritten Linie, welche bei dem alten Thorikos
beginnt, der Bau auf dem Welatüri; von der Ebene von
Thorikos zieht sich dann nordwestlich ein enges Thal mit
Halden und Bingen hinauf nach Theriko Sti Blaka, und nördlich
von der Ebene wohl * Meile weit, endigt die Erzführung
mit dem nördlichsten, ganz abgesondert liegenden Baue
von Melanthis Theriko.
Folgende bergmännische Eintheilung kann ebenfalls einen
üeberblick über die Grubenbaue der Alten im südlichen Attika
gewähren:
I. Bergrevier von Thorikos.
1) Me l a n th i s (der nördlichste Bau), mit dem Zusatz Theriko.
2) S t i Bl aka (der Berg, das Gegengebirg und das Thal
hinab bis zur Ebene von Thorikos), mit dem Zusatz Theriko.
3) We la tür i (Bau an dem Berge nördlich bei Thorikos).
II. Bergrevier des kauriongcbirges (Lauriotike).
a) n ö r d l i c h e Baue.
1) Da r t e s e (mit dem Zusatz Theriko, welcher bezeichnet am
Thorikos - Gebirge liegend).
2) Tsche 'ko (mit dem Zusatz The'riko, wie zuvor).
ß) mi t t l e r e s Revi e r .
3) Camara di s s en t e r in a , bis mit Coutele'se.
4 ) Pr t s chdko .
5) Kyp r in o s -Th a l (von den Wlachen auch wohl Kypranos
genannt). -
y) u n t e r e s ode r s ü d j i ch e s Revi e r .
6) Womos (das Revier rings um den Altar herum).
7) Das Tha l Aulon.
8) Di e Baue an dem B e r g e n ö r d l i c h , z unä chs t am
Cap Sunium.
III. Die G ru b en b au e auf der Insel Makro (Makro-nisi-
Helena).
Ich habe die Grubenbaue der Alten im südlichsten Attika
möglichst vollständig, so weit es der Zweck einer allgemeinen
Beschreibung der Bergbaue und Mineralproducte des
Königreichs Griechenland erlaubt, zu schildern gesucht, denn
sie sind die interessantesten und waren die wichtigsten von
dem eigentlichen Hellas und verdienen daher wohl, dass man
sich bei ihnen länger verweilt. Athen, die Wiege der Kunst
und Cultur, verdankte ihnen, als sie noch ergiebig waren,
sein Emporkommen. Themistokles gründete aus dem Ertrage
dieser Gruben die Seemacht der Athenienser und durch sie
ihre Macht, ihren Handel, ihren Wohlstand. Xenophon schrieb:
durch die dortigen Werke gewann der Staat Einkünfte, welche,
weil niemand darunter leidet, die schönsten der Staats-
wirthschaft sind. Man sieht aus diesen Worten die Gesinnung
der Alten über verschiedene Dinge, denn unter niemand
sind tausende und abermals tausende zur schweren Bergarbeit
gezwungene Sclaven begriffen. Zur Zeit aber als Xenophon
sich dem Grabe nahete, näherten sich diese Gruben auch
schon ihrem Ende, und zu Strabo's Zeiten, im ersten Jahrhundert
der christlichen Zeitrechnung, kam die Lauria völlig*
zum Erliegen und man suchte nur noch die alten Berg- und
Schlackenhalden durch, um das Bessere daraus umzuschmelzen
und, weil man das Brennmaterial wenig rechnete, noch
einen kleinen Vortheil daraus zu ziehen. Seitdem nun dieser
einst so bedeutende Bergbau, in welchem einmal 20,000 Sclaven
zu gleicher Zeit arbeiteten, erschöpft war, wurde er bald
vergessen und war verschollen. Pausanias erwähnt seiner
nur als eine historische Nachricht. Gelehrte und berühmte
Reisende, deren Hauptzweck meist archäologisch war, be-
* suchten die Grenzen des Lauriongebirges und das nur flüchtig.
Hawkins gab einige Nachricht, dass . Erzgänge und
Schlacken dort seien. Dodwell sah einige Schächte an der
Südost-Grenze dieses Revieres; durch das Innere desselben,
wo Ende Mai schon fast jeder Grashalm verdorrt, kein Wasser
quillt und nichts Geniessbares zu bekommen ist, kamen
wenige und diese zwang Hitze und Durst und Mangel an Le