N a d e l h ö l z e r
fü r Gr i e ch en land zur Cul tur emp f eh l en swe r th .
P in ü s s t r o b u s . D i e We ym u t h s k i e f e r .
Sie würde in Romelien gut gedeihen und ist wegen ihres schnellen
Wachsthums zu empfehlen. Ihr natürlicher Standort ist in Thälern zwischen
hohen Bergen, an den Seiten der Flüsse und Bäche. Sie liebt
einen lehmigen, mit Sand oder Gerollen gemischten, nahrhaften Boden,
der eher locker und feucht, als fest und trocken und wegen der Pfahlwurzel
wenigstens einige Fnss tie f sein muss, dann aber wächst sie
auch ungemein schnell. Ihr Vaterland ist das kühlere Nordamerika.
Sie wird in 80 bis 100 Jahren 120 bis 150 Fuss hoch und beträchtlich
stark; v. Wangenheim sah ältere Stämme, die 200 Fuss hoch waren
und 4 bis 5 Fuss im Durchmesser hatten.
Das Ho l z ist weissgelblich, ziemlich feinfaserig, mssig hart, voll
feines, flüchtiges Harz; es lässt sich gut verarbeiten und wird dann
glatt und glänzend. Als Bauholz im Trocknen ist es vorzüglich gut,
und wird als gutes Werk- und Stabholz geschätzt Als Brenn- und
Kohl-Holz kommt es der gemeinen Fichte gleich. — Sie liefert die
grössten Masten. — Das Harz giebt sehr guten Terpentin.
P in u s l a r i x . D e r g eme i n e L ä r c h e n b a um.
Sie ist für die Hochgebirge von Arkadien, Achaja, Romelien und
Euböa wegen ihres schnellen Wachsthums zu empfehlen. Sie liebt eine
hohe, kühle, vor heftigem Wind geschützte Lage und einen lockern mit
Sand und Dammerde gemengten und wegen der Pfahlwurzel etwas tiefgründigen
Boden; nasser oder fester Boden ist ihr ganz zuwider. Sie wird
in 60 bis 80 Jahren 80 bis 100 Fuss hoch und bedeutend stark. Nachher
wächst sie langsam und das Holz nimmt mehr an Güte als an Masse zu.
Der B l ü t h e n s t a u b giebt den Bienen Wachs. — Die R i n d e der
nicht zu alten Bäume kann zu Gerberlohe und zum Braunfärben benutzt
werden. — Das Ha r z liefert den sogenannten venetianischen Terpentin.
— Der L ä r c h e n s c h w am m , Agaricus laricinus, ist officinel. Das
Ho l z ist in der Jugend weisslich und nicht viel werth, im Alter aber
röthlich, fe s t, elastisch und sehr dauerhaft. Als Bauholz in’s Trockne
und in’s Nasse ist es dann ganz vorzüglich, also für Schiffe, Häuser,
Mühlwellen, Salinen, Gruben u. s. w .; im Wasser ist es dauerhafter
als Erlen- und Eichenholz. Als Nutzholz kann es wie das von ändern
Nadelhölzern verwendet werden. Als Brenn- und Kohlholz verhält es sich
zum buchenen wie 76 zu 100.
B e n e c k e. Ueber den Lerchenbaum. Hannover 1828.
I. C. A. Bl a u e i . Ueber den Mangel des Holzes u. s. w.; als Ersatz,
Cultur des Lerchenbaumes u. der Weymuthskiefer. Ilmenau 1830. 36.
B. Laubhölzer,
a) Baumar t en*) .
QUERCUS.
Q. p u b e s c k n s . ¿dQvg, ngr. D ie f r a n z ö s i s c h e Ei che .
Willdenow.
Sie ist wahrscheinlich nur eine Varietät von Robur, sie
bleibt nur kleiner. Sibth. nennt sie Q. sessiliflora.
Auf Euböa steht sie schön in der Ebene nördlich von
Eretria; in Arkadien bei Londari; weniger schön in Romelien.
Sie wird in 80 Jahren 40 bis 50 Fuss hoch und \ \ bis 2 Fuss
d ick . Die Rin d e ist zum Gerben vorzüglich brauchbar. —
Das Ho l z steht in der Güte und Benutzung dem von Q.robur
(die Winter-Eiche) am nächsten.
Q. A e g il o p s . J q vq Diosk. BccXaviSiu, ngr.
D ie Knoppe rn-Ei che .
Sie wächst auf Euböa einzeln bei Agalia, Monitri, Kastro
Walla. Nicht unbedeutende Waldungen derselben finden sich
in Lakonien, Messenien, im südlichen Theil von Akarnanien,
im Süden der Insel Zea u. s. w. Sie bildet stets einen ansehnlichen
Baum mit dicht belaubter Krone, der 50 bis 60 Fuss
hoch und 2 bis 3 Fuss dick wird.
Die grossen, ausserhalb wie mit trocknem Moos bewachsenen
Fruchtbecher (Walanldi), in welchen die Eicheln stecken,
enthalten Gerbestoff und Gallussäure sehr concentrirt und
werden daher zum Schwarzfärben gebraucht; sie bilden einen
guten Ausfuhrartikel (siehe Seite 162) und sind am besten,
wenn sie noch nicht ganz ausgewachsen, sie müssen daher zu
dieser Zeit abgeschlagen werden. Ihre Galläpfel sind nach
*) O l e a e u r o p a e a s y l v e s t r i s . De r w i l d e Oe l b a um.
C a s t a n e a v e s c a . D e r z a hme Ka s t a n i e n b a um.
S o r b u s d ome s t i c a . Di e z a hme E b e r e s c h e .
Wachsen wild und gewähren eine forstliche Benutzung, sind aber
aus ändern Gründen in der Illten Hauptabtheilung aufgeführt.
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