C) In Spani en g e b r ä u c h l i c h e Ol i v e n -S o r t e n
nach d e H e r r e r a.
Abkür z u n g e n . Bl.: Blätter; Fr.: Früchte.
Ol e a o v a t a (Ol i v a t a c h u n a ) ; Bl. klein; Fr. eiförmig, ölreich.
O. o v a l i s (O. P ic ho l in) ; Bl. klein; Fr. oval, schwarz; feinstes
Oel.
O. t e n a x (O. n e g r o ) ; B l . schmal, unterhalb nicht weisslich; Fr. hängen
so fest am Baum, dass es diesem schadet, wenn man sie abnimmt.
O. a r g e n t a t a (Mo r a d i l l o t emp r a n o ) ; Bl. oberhalb glänzend,
unten silberweiss; Fr. rund, schwarz, verderben bald.
O. a r o l e n s i s (O.de Arol a ) ; Bl. lanzett-linienförmig; Fr. rund,
schwarz, weiss gefleckt.
O. pomi f ormi s (O. ma n z a n i l l o ) ; Bl. breit, glänzend ; Fr.apfelförmig.
O. r e g a li s (s e vi l la no) ; Fr. nussähnlich.
O. h i s p a l e n s i s (e s pann a ); Bl. breit, glänzend; Fr. violettschwärzlich
wie Kirschen, von herbem Geschmack.
O. maxima (O. mo r e a l ) ; Bl. von allen die grössten; Fr. sehr
gross, zu gespitzt.
O. c e r a t i c a r p a (O. de c o r ne zu e l o ) ; Fr. gekrümmt, halbmondförmig.
O. r o s t r a t a (O. pi c udo ) ; Fr. zugespitzt.
F IC U S .
F. C a r i c a s y l v e s t r i s . 2 v n r j u y g i c i , Diosk. auch E q i v e o ç .
’¿ 4 y ç i o 6 V K i c t , ngr. D e r wi lde Fe i g e n b a um.
Er wächst in Griechenland und auf den Inseln überall,
besonders in Felsenritzen. Gewöhnlich breitet er sich wie
ein kriechender Strauch auf der Erde aus. Seine Früchte
sind klein und nicht geniessbar, sie dienen aber zur Caprification
des veredelten Feigenbaumes, wovon bei diesem die
Rede sein wird.
Die Hellenen nannten den wilden Feigenbaum auch Olyn-
thos, die Messenier aber Tragos.
F. C a r ic a s a t iv a . ¿ u j a a , jetzt. Der zahme Fe ig enbaum.
Als die Demeter nach Hellas gekommen war, empfing
sie Phytalos in seinem Hause gastfreundlich und erhielt dafür
von der Göttinn die Pflanze des zahmen Feigenbaumes. Von
dieser nun wurde er, wie der Oelbaum der Athene, über
ganz Griechenland verbreitet, und hiess vorzugsweise der heilige
Baum, da vorher sich die Menschen nur von Eicheln genährt
haben sollen.
Nach Plinius wurde der Feigenbaum in Italien früher gebaut
als in Griechenland.
Die vorzüglichsten Feigen von Griechenland waren in Attika
(Antiphanes. Athen. Deipnos. III. 2 ). Man schätzte sie
dort so sehr, dass ihre Ausfuhr streng verboten und Wächter,
S y k o p h a n t e n (von Sykon, die Feige und phaino, ich
zeige an) darüber gesetzt wurden. Das Schmuggeln hatten
die Alten durch ihre einfachen, zweckmässigen Einrichtungen
und ungehinderten Handel noch nicht herbeigeführt; durch
jenes Gesetz wurde es hervorgerufen, und das Volk bekam
mehr Gelegenheit als je , einander anzugeben; jene Wächter
mussten hinterlistig sein und sich jedes Mittels bedienen, um
eine Ausfuhr zu entdecken und anzuzeigen, sie standen daher
im Alterthum als heimliche Spione so in Verachtung, dass auch
gewinnsüchtige, ränkevolle Angeber und Verläumder Sykophanten
genannt wurden.
Die Blüthe des Feigenbaumes sieht man von aussen nicht,
sie hat einen sehr fleischigen Fruchtboden, diesen nennt man
Feige, er sitzt fast stiellos an den Zweigen, nach seiner
Grösse, Gestalt, Farbe unterscheidet man mehr als hundert
verschiedene Sorten. Im innern Raume dieses Fruchtbodens
sitzen an den Wänden rings herum kleine, weisse, weibliche
Blüthchen, er ist vor der Reife grün, glatt, bimförmig und
an dem obern breiten, eingedrückten Ende, gleichsam nabelförmig
verschlossen, in der Nähe dieser Oeffnung sitzen gleichfalls
im Innern wenige männliche Blüthchen, die bei der wilden
Feige leichter bemerkbar sind, als bei der cultivirten, in