Griechenland, der Saft bei alten Geschwüren. — A r i s t o l o -
c h i a C l e m a t i t i s , am Athos; die Blätter. — S e n e c i o v u l g a r i s 0 .
’HQiyeQwv, Diosk. Häufig um die Ortschaften. — C h e n o p o -
d ium o l id u m Q . Zante; bei Thieren.
POLYGONUM H y d r o p ip e r 0 . 'TÖQOTteitsQ, Diosk. Sü
Biberi, türk. Wa s s e r p f e f f e r . Häufig in stehenden oder
langsam fliessenden Wassern Griechenland’s. Der Saft zur
Heilung böser Geschwüre bei Thieren, die frischgequetschten
Blätter bei wundgedrückten Pferden.
B e i S c h l a n g e n b i s s h e i l s ame Kräute r .
Schlangenbiss kommt nicht selten vor und ist meist tödt-
lich, denn die Landleute wissen in der Regel kein Mittel dagegen.
Einige Hirten legen, wenn ihr Vieh von einer Schlange
gebissen worden ist, die zerstossene Wurzel auf von E ryn-
g ium c a m p e s t r e 2JL. ’ÜQvyyiov, Diosk. ’Ayyuftt«, ngr. <Di-
SayyuQovi Lakon. F e l d -Ma n n s t r e u , was häufig in Weingärten
Griechenland’s und des Archipel wächst. !
Die alten griechischen Aerzte gebrauchten gegen den Biss
giftiger Schlangen: C i t r u s m e d i c a mit Wein, siehe S. 616;
G a l iu m A p a r i n e 0 . KollriT&dci, ngr. Kl e b e n d e s L a b kraut
. Bei Konstantinopel; der ausgedrückte Saft mit Wein;
E u p a t o r iu m c a n n a b in u m , S. 79 3 , die gequetschten Blätter
und Samen innerlich mit Wein; E c h iu m c r e t i c u m . Häufig in
ganz Griechenland, den Saft der Wurzel; A r i s t o l o c h i a l o n g a ;
H e l i o t r o p i u m e u r o p a e u m 0 . Bei Athen und H. su p in um 0 .
Auf Amorgo am Meere u. a. m. Gegen Biss der europ. Otter
legen jetzt Landleute zuweilen Tabaksblätter auf.
Sehr wirksam fand ich den geistigen Auszug der Wurzel
von A r is t o l o c h ia s e m p e r v ir e n s , aus Kreta, die ich aus Syra
erhielt, 1 Tropfen unter 10 Tropfen Wasser oder Wein, und
davon aller 5 Minuten 1 Tropfen in ein wenig Wasser, bis
die Uebelkeiten und Anwandlung zu Ohnmacht nachliessen
und die Geschwulst sich nicht mehr vermehrte, dann aber in
längern Zwischenräumen gegeben, dabei liess ich die Wunde
mit glühendem Eisen ausbrennen; dem Gebissnen hatte ich
gleich im ersten Anfang einige Becher starken Wein gereicht,
wodurch nach meinem Dafürhalten die Weiterverbreitung des
Giftes auf die Zeit der ersten Aufregung gehemmt wird. Ich
theile mit Freuden dieses seit dem Alterthum vergessne Verfahren
mit, weil dadurch mancher Mensch gerettet werden
kann. Näheres siehe II. Theil Insel Andro. Aehnlich würde
A. serpentaria wirken. Ätzendes Ammoniak, einige Tropfen mit
Wasser innerlich und einige Tropfen mit Baumöl gemengt in die
Wunde gerieben werden, auf frischer That angewendet, zuweilen
gute Dienste leisten, sind aber bei den giftigem Arten und in
der heissen Jahreszeit nicht ausreichend. Auch Kampfer und
Opium sind zu versuchen. Der Kranke bedarf ungestörte Ausdünstung
und Schlaf; bei Genesung anfänglich nur leichte Suppen.
S c o r p i o n s t i c h kommt nicht häufig vor und wird nicht
gefürchtet, die Alten gebrauchten dagegen H e l i o t r o p i u m , S. 793
P l a n t a g o l a n c e o l a t a , S. 794 u. a. m. Für S c o r p i o n s
t i c h , Bi s s der T a r a n t e ln , und selbst den gefährlichen
und gefürchteten Biss der grossen S c o l o p e n d r a Mo r s i t a n s
möchte die Anwendung des ätzenden Ammoniak, wie er so
eben angegeben wurde, hinreichend sein.
Gegen den Stich der Bienen, Wespen und Hornissen leistet
das zerquetschte Kraut von P l a n t a g o l a n c e o l a t a und
P. m a jo r gute Dienste, es kühlt, und ein Paar Tropfen Ammoniak
mit etwas Baumöl machen Alles wieder gut. P. m a jo r
wächst in Morea, seine breiten Blätter mindern die Geschwulst
vom Gehen angeschwollner Füsse und kühlen»
EUPIIRASIA. Aug en t r o s t .
E. oFFiciNALis 0 . Geme ine r A. In Lakonien auf Bergen.
W~as Arnica inontana bei Quetschungen und Wunden ist,
das leistet diese Pflanze bei rheumatischen Augenentzündungen,
die oft durch einige Tropfen Tiiictur, 1 Tropfen früh
nüchtern, 1 Tropfen Abends mit etwas Wasser, wie durch
einen Zauberschlag gehoben wird. Man sah in ihrer Blüthe
ein offnes Auge und der Schluss, es müsse ein Mittel für die
Augen sein, bewährte sich. Das Kraut wird im Frühjahr ge