sogleich zurück, wurden von dem Commandanten mit der ihnen
für ihre Pflichtergebenheit gebührenden Achtung empfangen
und stellten sich unter seinen Befehl. Es wurde die
Nacht die Brustwehr auf das Sorgfältigste bewacht, aber die
Rebellen wagten nicht Sturm zu laufen.
1 0 t en. Das Feuer begann mit Tagesanbruch, aber die
Belagerten liessen sich nicht zu einem Ausfall locken. Eine
königliche Brigg war auf der Rhede angekommen und der
Cömmandant liess 2 Schiffskanonen, 12 Pfünder, nebst etwas
Munition abholen, sie langten um 4 Uhr Nachmittags an und
wurden westlich vom Land-Thore, dem erwähnten ITause
gegenüber, aufgestellt. Die Anführer der Rebellen hatten
sich gegen Abend darin versammelt, um zu rauchen und sich
zu beratlischlagen, diese Nacht sollte ein allgemeiner Sturm
ausgeführt werden. Die Kanonen wurden mit einer Basskugel,
auf welcher ein Kartätschensäckchen aufgebunden war, geladen
und durch Hauptmann Siegel auf das Haus gerichtet.
Man gab Feuer, ein Schuss ging neben der Thüre durch das
leichte Gartenhaus, riss einen der Anführer mitten von einander,
tödtete noch ein Paar und verwundete mehrere der
Versammelten. Alle flüchteten aus dem Hause und Schrecken
ergriff die Rebellen, die so etwas nicht geahnet hatten, sie
verliessen ihre Fahnen; nur die geringe Anzahl der wirklichen
Garnison und dass man in der Stadt selbst nicht trauen
konnte, verhinderte einen jetzt so günstigen Ausfall zu
machen.
I l t e n . Bei Tagesanbruch sah man, dass die Rebellen
ihre Fahnen geholt, sich nach einer am östlichen Rande der
Ebene gelegenen Mühle zurückgezogen und das nach der Stadt
laufende Wasser abgegraben hatten. Der Cömmandant ordnete
einen Ausfall, mit einer kleinen Anzahl Infanterie und
10 Gensdarmes zu Pferde. Die Rebellen wurden heftigö1 anOgegriffen
und in’s Gebirg zurückgeworfen. Der Oberst v. Al-
meida sagte mir, er habe die Gebirgssoldaten von Spanien
für schnell im Gebirg gehalten, aber er sei erstaunt, mit
welcher Geschwindigkeit die Räuber von Felsstück zu Felsstück
wie wilde Ziegen gesprungen und bald verschwunden
seien.
Vom 1 2 t e n bis 2 1 s t e n wurden kleine Ausfälle gemacht.
Die Rebellen verschanzten sich am Gebirg in wohl angelegten
Tambours. Die Hauptmacht der Rebellen zog sich in Wra-
chori zusammen und setzte da eine executive Behörde ein.
Die Anführer schworen, sich bis zum Tode zu widersetzen.
Sie vertheiltcn sich in Akarnanien und rückten wieder vor
Missolonghi.
2 2 s t e n wurde in Missolonghi eine Verschwörung unter
den Einwohnern entdeckt, die den Platz den Rebellen übergeben
wollten, schon steckten Hühner und Ziegenfleisch am
Spiesse. Die vier Compagnien leichte Truppen, welche am
17ten aus Morea zu Hülfe gesendet worden waren, befanden
sich mit im Complott. Durch des Commandanten kräftige
Maassregeln und Wachsamkeit wurde es vernichtet.
2 4 s t e n langten 3 0 0 Mann Linieninfanterie und eine halbe
Gebirgsbatterie an. Jene 4 Compagnien wurden sogleich von
ihrem Posten abgelöst.
2 5 s t e n . Gegen 700 Mann Rebellen mit Fahnen rückten
an. Anatoliko wurde mit 1 Comp, leichter Truppen besetzt.
29sten. Die Räuber wollten eine nahe kleine Insel,
von welcher man die ganze Brustwehr von der Westseite her
beschiessen kann, des Nachts besetzen. Der Cömmandant liess
in aller Eile Eisenkörbe machen, in welchen Kienholz verbrennt
wurde, um ihnen zum Uebergang zu leuchten; sie
mussten es daher unterlassen, wenn sie sich nicht dem vollen
Feuer der Besatzung aussetzen wollten.
Mär z , 1 t e n bi s 3 ten. Die Zahl der Rebellen hatte
sehr bedeutend zugenommen. Anatoliko wurde von ihnen beschossen.
4ten. Die 4 Comp, leichte Truppen, welche an der
Verschwörung Theil genommen hatten, wurden nach Morea
versetzt. Der Cömmandant war jetzt sicher in der Stadt