(Karbüsen), die aber noch gegen 3 Wochen zur Reife bedurften.
Auch der Weinstock gedeiht auf dem nicht günstigen
Boden von Me'thana. Pausanias schreibt II. 34. 3.:
„Wenn der Libs (Südwestwind von Afrika) aus dem Saroni-
„ sehen Meerbusen (er muss sich da verfangen und zur Seite
„gedrückt werden) in die treibenden Weinstöcke fällt, so
„trocknet er die Triebe aus. Während nun noch der Wind
„andringt, zerreissen zwei Männer, gegen einander gestellt,
„einen Hahn, der durchaus weisse Flügel hat, und laufen,
„jeder die Hälfte des Hahnes tragend, um die Weinstöcke.
„Sind sie aber wieder dahin gekommen, von wo sie ausge-
„ gangen waren, so vergraben sie dort die Stücke. Diess nun
„haben sie gegen den Libs erfunden.”
Hausthiere fehlen sehr, sie sind zu schwer zu erhalten;
auf dieser Halbinsel ist weder ein Pferd, noch ein Maulthier,
sondern nur einige kleine Esel.
Den fleissigen Bewohnern von Megälo chorio und Wro-
molimni fehlt Wasser. Der Trachit ist für Bohrungen ganz
ungünstig und auch an der Grenze mit dem Kalk wird man
kein Wasser erbohren. Es liegt die Hülfe aber nahe, denn
bei Dära ist hinreichend Wasser, was durch hydraulische Wasserleitung,
wie ich früher bei der Ebene von Eleusis beschrieb
(S. 85.), hoch genug an die südlichen Abhänge der Halbinsel
Methänä gebracht werden kann, und dann Fruchtbarkeit verbreiten
würde.
Bei den im Februar 1837 stattgefundenen starken Erd-
erschütterungen sind viele der zum Abstürzen bereit liegenden
Felsstücke abgerollt, sie haben aber keinen erheblichen
Schaden verursacht.
Von Megälo chorio begab ich mich den ändern Tag nach dem
alten Me'thana und von da nach Wromolimni, wo ich meine
Barke, welche die Halbinsel umsegeln musste, hinbestellt hatte.
Während ich dort warten musste, kam längs der Küste
ein Segelboot mit Tauchern, welche die auf dem Grunde des
Meeres wachsenden Badeschwämme (Spongia officinalis) abschneiden
und heraufholen. Das Meer muss ruhig und nicht
über 5 Klafter tief sein, um die Schwämme noch von oben
sehen zu können. Die Taucher nach Perlenmuscheln müssen
in grössere Tiefen hinab. Ich will versuchen, die Art und
Weise der Taucher nach Schwämmen und die allen Tauchern
im Meere drohenden Gefahren zu schildern, doch zuvor habe
ich noch einige Erläuterungen vorauszuschicken.
a) die Taucher suchen oft nach grossen Meerschnecken,
z. B. Buccinum Tritonium, das Tritonshorn, was im mittelländischen
Meere häufig is t, u. a. m., um ihre Gehäuse für
Sammlungen oder auch als Zierden auf Kamine zu verkaufen.
Das Fleisch der Meerschnecken ist wohlschmeckend und
sehr nahrhaft. Sie halten sich meistens in den durch übereinandergestürzte
Felsenstücke an den Küsten und Felsenriefen
gebildeten Höhlen auf.
ß) Auch grosse zweischaalige Muscheln können den Tauchern
gefährlich werden, z. B. Chama Gigas, die Riesenmuschel,
die grösste bekannte Conchylie, ihre Schaalen werden
über 500 Pfund schwer und ihr Fleisch wiegt bis zu
30 Pfund; sie lebt in dem Meere von Ostindien. Welche ungeheure
Kraft sie hat, wenn sie, durch etwas gereizt, die
Schaalen schliesst, kann man an einer noch lebenden Auster
abnehmen, sie würde Hände und Füsse zerquetschen und zugleich
festhalten. Ferner Chama Gryphoides u. a. m. Mehrere
der grössern Muscheln, z. B. Austerarten, Mytilus u. s. w.,
setzen sich an den Felsen sehr fest und können nur schwer
davon getrennt werden. Zwei Personen erzählten mir, dass
sie in den vorhin erwähnten Felsenhöhlen, von sich schliessen-
den Muscheln, bei den schwimmenden Haaren wären festgehalten
worden und sich nur mit aller Kraft hätten losreissen
oder mit dem Messer befreien können.
y) Wie gefahrvoll die grösste Art der Sepien ist, ist nicht
allgemein bekannt, ich werde sie daher hier beschreiben.
Sepia o c t o p o d i a , L. S. o c t o p u s , neugr. Supiäh okt o -
podi , der Po l y p der Al t en. Er ist im mittelländischen
Meere häufig, hat 8 Fangarme, die an den griechischen Küsten
gewöhnlich nur 12 bis 18 Zoll lang sind, weil sie schon jung