In den heissen Ländern benutzt man die Samen anderer Gewächse
wie Mandeln, z. B. in Chili von einer Ar a n c a r i a , jede Frucht enthält
2 bis 300 Kerne, die doppelt so gross sind als Mandeln und sehr angenehm
schmecken.
JUGLANS.
J. r e g ia . Kuqvoc rj ßaßiXiKtjy altgr. Kuqv § i a , ngr.
D e r Wal lnus sbaum.
Er stammt aus Persien, ist aber jetzt in ganz Griechenland
verbreitet. Seine Frucht wurde im Alterthum die e u -
b ö i s c h e Nu s s , K c c q v o v w ß o t i m v , genannt, Theophr. H. PI.
I. 11. 3 , also dort wohl am frühesten erzogen. — Der Nussbaum
war gleich allen eicheltragenden Bäumen dem Zeus heilig.
In dem Augenblicke, wo die Braut in das hochzeitliche
Gemach eingeführt wurde, streuten die Hellenen Nüsse unter
die Gäste und Kinder, damit Zeus dem neuvermählten Paare
Fruchtbarkeit schenken möge, diess war der wahre Grund
dieser Sitte, die sich zum Theil noch erhalten hat.
Weil sie beim Niederwerfen auf den Boden zurückprallend
noch einen Aufsprung machen, galten sie auch für ein
Sinnbild der Munterkeit.
Die lakedämonischen Jungfrauen feierten zur Zeit der
Einsammlung der Nüsse ein F e st, Ka r y a, zu Ehren der Artemis
Karyatis.
Die Griechinnen lieben die Nüsse sehr und wenn man
keine Feigen auf dem Lande haben kann, so bekommt man
doch oft noch einige Nüsse, die mit einem Stück Brod
ein nahrhaftes Mahl geben. — Besonders in Klöstern wird
vor der Mahlzeit ein Leckergericht gegeben, was aus Nusskernen
, die man mit der Gabel in ausgeflossnem Honig herumwickelt,
besteht, dazu wird etwas guter Raki getrunken,
siehe Seite 477.
Die Blä t t e r liefern ein Mittel den Haarwuchs zu befördern.
— Das mit zerstossnen Nussblättern gemengte Wasser
treibt die Regenwürmer aus der Erde (für Angler, Gärtner).
— Die B l ä t t e r und g rünen äu s s e rn Schal en sind sehr
adstringirend und können zum Gerben benutzt werden, auch
zum Färben. — Mit der R in d e kann man schwarz färben.—
Die u n r e i f e n Nüs s e ( Cerreaux ) werden in Frankreich
mit Salzwasser zubereitet auf die Tafel gebracht; mit Most
oder Zucker eingesotten; mit Weingeist und Gewürzen geben
sie einen Liqueur. — Mit der grünen S c h a l e kann
man ein schwärzliches Oel bereiten, für Tischler.
Das sorgfältig kalt ausgepresste Nu s s ö l ist weissgrünlich,
angenehm süss. — Mit dem ausgepressten Rückstände
werden Hühner bald fett. — Im Tiegel verkohlte Nuss-
s ch a l en liefern eine schöne Schwärze. Junges Ho l z ist
weiss und weich; altes dunkelbraun und hart, oft geflammt
oder gemasert; es muss im. Spätherbst oder Winter gefällt
werden; es ist geschätzt zu Tischler- und Drechslerarbeiten,
zu Gewehrschäften u. s. w., nur darf es nicht erfroren oder
im Saft gehauen sein; sonst ist es dem Wurmfrass sehr unterworfen.
Die in Griechenland erbauten Nüsse sind mittelgross, ziemlich gut,
die Bäume bedeutend hoch- Es giebt aber verschiedene, zum Theil
bessere Arten, die hier aufzuführen sind.
1 ) D i e z a r t s c h a l i g e oder Me i s e n n u s s . Noyer à mésange.
Sie ist sehr voll; selbst kleine Vögel können die Schale öffnen.
2) D ie s p ä t e Nus s . Für kältere Gegenden, z. B. in Romelien.
3) D ie g r o s s e Nu ss . Am Neckar. Am besten frisch, denn sie
trocknet bis zur Hälfte ein. Noix de Jauge.
4 ) D i e e c k i g e N u s s . Schale sehr hart und dick; Kern wohlschmeckend;
viel und sehr gutes Oel. Der Stamm wird stärker wie die
übrigen Sorten, das Holz ist am schönsten.
5) D ie S chmu ck n u s s . Noix à bijoux. Die Schale ist so gross,
dass man kleine Kästchen für Schmuck, selbst für ein Paar seidene
Handschuh daraus verfertigen kann. Der Kern ist weit kleiner als die
Schale verspricht. , , . -
6 ) D i e Tr a u be nn u s s . Es hängen gewöhnlich 15 bis 20 Nüsse
beisammen.
J uggans n ig r a . D e r s c hwa r z e Nussbaum.
Wird in Nordamerica 50 bis 60 Fuss hoch, die Nüsse sind so gross
wie die gewöhnlichen, aber der Kern ist klein, jedoch sehr ölig. -Noi -