Rom geführt worden, wo der Künste und Wissenschaften
hochschätzende Kurfürst von Sachsen, August der Starke,
beide Vasen auswählte und kaufte.
JVro. 315 ist im Catalog angegeben: Poseidon in einem
mit verde antico ausgelegten Becken. Ihm hätte Porfido verde
antico gehört, so würde er über Meerwasser stehend erschienen
sein. Dieses verde antico (wie die Gewänder vieler römischer
Brustbilder) ist ein Breccienmarmor aus Bruchstücken
von grünem, edlen Serpentin und weissem Marmor.
Etwa \ St. von diesem Porphyrhügel zu Krokeä, auf dem
Wege nach Marathonlsi, bemerkteich in dem immer noch fortsetzenden
thonigen Porphyr, wie er zwischen dem Hügel und
Lebetsowa beschrieben wurde, etwas Malachit und hieb die
Stelle auf; es war nur ein einzelnes Nest; die Ablosungsflächen
des stark zerklüfteten Gesteines waren mit fasrigem Malachit
überzogen.
Dreiviertel Stunde von Krokeä sollte Wasser sein, es war
aber versiegt, wir mussten \ St. weiter und dort noch mit
schlechtem Wasser vorlieb nehmen. Auf den nahen Eichen
zeigte sich ein Schwarzspecht. Bald überblickt man das Thal,
wo der Eurötas sich in das Meer ergiesst. Die Ebene, besonders
am linken Ufer des Eurötas, wo das alte Gythium
lag, ist nicht sehr gross und am Meere etwas sumpfig.
Wir zogen südwestlich am Abhange des Gebirges hin-
nahe am Meere zeigen sich wohl 30 Lr. hohe aufgeschwemmte
Hügel, die aus Gerollen und Erde bestehen und schroff abgestürzt
sind, zu unterst sieht man in ihnen ein Paar thonige
Lagen, welche das Wasser nicht durchlassen; es kommt auch
dort nahe am Meere ein starker Quell hervor, der auch sonst
benutzt wurde; er ist noch mit Mauerwerk umgeben.
Marathonlsi liegt am steilen untern Abhange und am Fuss
felsigen Kalkgebirges, es sieht sehr klein aus, hat jedoch gegen
300 Häuser. Es hielt schwer Quartier zu bekommen.
Marathonlsi ist dem Winde nicht ausgesetzt und obgleich es
am Meere liegt, so ist doch die Luft dort keinesweges erfrischend,
sondern schwül und duftig, dabei ist das Wasser
schlecht, es herrscht hier das Fieber stark und man sieht
viele, besonders junge Personen und Kinder, mit gelbem Angesicht.
Die Häuser sind aus Steinen aufgemauert, aber nicht
bequem eingerichtet. Diese Stadt ist nur des guten Hafens
willen erbaut, doch könnte ja der Hafen mit den nöthigen
Magazinen bleiben und die Einwohner das fruchtbare Eurotas-
Thal beleben, und nicht glebae, man muss hier sagen nicht
petrae adscripti bleiben.
Man bekommt in Marathonlsi einen sehr starken, fetten
Wein, er hat einen süsslich-herben, widerlichen Geschmack
und erregt Uebelkeiten. Der andre Bitterwein ist eher zu
trinken, aber stark mit Gyps versetzt. Unterhalb der Stadt
liegt eine kleine länglich viereckige, felsige, flache Insel, durch
welche ein guter Hafen gebildet wird, auf ihr steht ein langes
Haus mit einem Thurme, der Zinnen hat.
Der Stadt mangelt Wasser, es muss ^ St. weit nördlich
aus einem kleinen Seitenthale, an dem wir dicht vorübergezogen
waren, in welchem sich ein Paar Brunnen mit leidlichem
Wasser befinden, geholt werden; Weiber und Mädchen