b k t u l a . SrjfivSu, ngr. D ie Birke.
Von Birkenarten wächst selbst nicht die südliche strauchartige in
Griechenland. Die folgende B. alba ist jedoch zur Anpflanzung zu empfehlen.
B. alba. Di e We i s s -Bi r k e .
Sie zeigt in Deutschland den grössten Wuchs auf niedrigen Ebenen
und auf Mittelgebirgen, in einem lehmigen Sandboden, bei trockner,
warmer Lage. Sie gedeiht 2000 Fuss über dem Meere nicht mehr als
Schlagholz. Sie wird nicht leicht über 60 bis 80 Fuss hoch und 2 Fuss
stark, jedoch über 100 Jahre a lt; der Hauptwuchs ist in den ersten 60
bis 70 Jahren. Sie gedeiht am besten mit ändern Holzarten untermengt.
Das Laub dient zum Färben, in der Sonne getrocknet für Schafe
und Ziegen. Frisch als Umschlag bei rheumatischen Beschwerden. __
Die ju n g en Re i s e r dienen zum Binden, zu Besen, und zur Erziehung
der Kinder. — Die Rinde dient zum Ueberdecken, zum Gerben, zu
Fackeln u. s. w ., aus ihr gewinnt man das Birkentheer, was dem Juchten
den eigenthümlichen Geruch giebt. Der Russ des verbrannten Holzes liefert
die beste Druckerschwärze.
Das Hol z ist weiss, ziemlich fest, sehr zähe, der rh. C. F. wiegt
frisch 59 bis 6 0 , trocken 40 bis 41 Pfund. Als Bauholz ist es nicht besonders,
aber gut für Wagner, Drechsler u. s. w. , auch zu Reifen.
Als Brennholz und Kohle verhält es sich zur Roth-Buche wie 95 zu 1 0 0
Es darf niemals in der Rinde liegen bleiben und muss zu Brennholz gespalten
werden. Das gemaserte Holz dient zum Eiulegen, zu Gewehrschäften
u. s. w.
C. P. Laurop: über den Anbau der Birke. Leipzig 1796.
v. S e c k e n d o r f : über die höchste Benutzung der Birken. Leipz 1800.
FRAXINUS.
F. e x c e l s io r . D ie g eme i n e Esche.
Sie wächst so schnell, dass sie bei 70 bis 80 Jahren 80 bis 100 Fuss
hoch und 2 bis 3 Fuss im Durchmesser stark werden kann. In hohen
Lagen, wo der gm. Ahorn noch gut gedeiht, bleibt sie zurück. Sie verlangt
einen nahrhaften, etwas lockern, eher feuchten als trocknen Boden
und etwas freien Stand. In dürrem, magern, nassen oder festen Thonboden
kommt sie nicht fort. Stockausschlag aus abgehauenen Aesten
erfolgt 20 bis 25 Jahre reichlich. Sie kann zu Alleen und als Zierbaum
dienen.
^ Das Laub ist reichlich und giebt frisch und getrocknet ein gutes
Schaffutter. Die Ri n de soll blau färben und Rüger bereitete daraus
einen hellrothen Lack. — Die Esche liefert ein vortreffliches Bau-, Werkund
Nutzholz. Das Hol z ausgewachsener Stämme ist sehr zähe und
fest, etwas grobfaserig, aber sehr dauerhaft. Der rh. C. F. wiegt frisch
59 bis 60, trocken 42 bis 43 Pfund. Zum Bauen ins Trockne und Nasse
ist es von langer Dauer; als Werk- und Nutzholz ist es für Wagner,
Tischler, Drechsler u .s.w . zu Reifen, Stielen, Rollen von grossem Werth.
Das alte Stammholz ist oft geflammt oder schön geadert. Am Stamm
bilden sich zuweilen knochenharte Auswüchse (Bronzin, frz.), die zu eingelegten
Arbeiten vortrefflich sind. Als Brenn- und Kohlholz kommt es
der Roth-Buche wenigstens gleich, es verhält sich zu ihr wie 102 zu 100.
ROBINIA.
R. pseudo - a c a c ia . D ie unä cht e Ac a c i e (Weissblühender Schotendorn).
Sie wächst schnell, wird in 30 bis 40 Jahren 40 bis 50 Fuss hoch
und 2 Fuss dick, aber auch älter, höher und stärker. Sie verlangt einen
guten, lockern, etwas feuchten Boden, gedeiht aber noch in einem mit-
telmässig guten, nur etwas tiefgründigen Boden, und vor heftigem Wind
geschützten Stand. Sie muss entweder in Masse als 20 bis 30jähriges
Schlagholz oder einzeln als Nutzholz erzogen werden; sie verträgt auch
das Köpfen und wird dann alle 3 bis 4 Jahre abgeholzt. Sie treibt viele
Wurzelbrut, die durch Aufhacken noch vermehrt wird, aber nur von
Nutzen is t, wenn man sie als Buschholz behandeln will. . ^
Die B l ä t t e r geben ein gutes Viehfutter. — Die Bl umen liefern Honig,
dienen zum Gelbfärben, mit Zucker und Weingeist erhält man einen
angenehmen Liqueur. — Hasen und Ziegen vernichten die jungen Stämme
durch’s Schälen. — Die S a amen geben nach Hfrth. Kästner in Erlangen
ein gutes Kaffee - Surrogat (Kastner’s Archiv Bd. 7. p. 391).
Das Ho l z ist gelblich, sehr fest und zähe, überaus dauerhaft und
lässt sich gut poliren. In Nordamerika wird es zu Schwellen, Säulen
und überhaupt zum Bauen geschätzt, auch als treffliches Nutzholz.
Nächst der zahmen Kastanie giebt sie die besten Weinpfähle. — Die
Wurzel (auch die innere Rinde) schmeckt wie Süssholz, soll aber Erbrechen
erregen. — Als Brenn- und Kochholz verhält sie sich zum buchenen
wie 75 zu 100. _ ;
Die unächte Acacie eignet sich zu Alleen und als Zierbaum, als
solcher sind ferner die K u g e l a c a c i e und R. ine rmi s (Acacia para-
so l), R. v i s c o s a und R. h i s p i d a , die letztere wegen ihrer prächtigen
rosenrothen Blumen zu empfehlen.
Me d i c u s , Unächter Acacienbaum u. s. w. 5 Bde. Mannheim 1796.
7 Thlr. 2 gr. Auszug daraus mit Anmerk. 3 Stück. Düsseldorf
1798 - 1802. 18 gr.
Go t t h a r d , Cultur des unächten Acacienbaums, der Weiden, Eschen
Birken u. s. w. Mannheim 1798. 9 gr.