Das Ho l z riecht frisch unangenehm, es ist röthlichgelb, ziemlich zähe,
wird von Tischlern und Drechslern fein verarbeitet.
Folgende Traubenkirschen sind noch zu empfehlen:
Cerasus v i r g i n i a n a . Das reife Ho l z ist fe st, gelbbraun, häufig
gemasert, lässt sich sehr schön poliren, wird sehr geschätzt.
C. Ca pol l in. In Mexico, Früchte süss und wohlschmeckend.
C. C a r o l i n i a n a . Ihr Holz wird oft für Mahagoni ausgegeben.
P r u n u s L a u r o - C e r a s u s . ^iacpvoeideg, Lakon.
D e r Ki r s chlo rbe e r .
Er wächst in Lakonien, Klein-Asien u. s. w. Die Bl ä t t
e r riechen zerrieben wie bittere Mandeln, das darüber wiederholt
abgezogene Wasser, das Oel und der Extract sind
arzneilich, sie gehören zu den betäubenden Giften, da sie bedeutend
viel Blausäure enthalten. — Die F r u c h t ist schwarz
und wie eine gewöhnliche Kirsche, Fasane und andre Vögel
fressen sie gern, aber ihr Fleisch nimmt selbst giftige Eigenschaften
an; siehe Salzb. medic. Zeitung 1829. Bd. 1. p. 430.
P. sp in o s a . MctybovGiu, Arkad. TfcnovQvia, Elis. rogirfra,
Argolis. ’AßgutiriMct, im Allgem. D e r S chl ehend o rn .
Er wächst häufig unter den Dornengebüschen, ist aber
trotz des südlichen Himmels eben so herbe, wie in Deutschland
oder am Ural. Er verbreitet sich leicht und hindert
bessere Gewächse. — Die Blüth en werden arzneilich als
Thee getrunken. — Die herben F r ü c h t e macht man ein,
doch ist es Schade um den Zucker; der ausgepresste S a f t
ist stärker noch als Strumpfwein. — Sie geben ferner Branntwein,
Essig und Farben (roth, auch blau). — Die Rin d e
kann zum Rothfärben dienen; auch zum Gerben. — Grade
S c h ö s s l in g e geben eben so gute Knotenstöcke, wie der
Weissdorn. — Das stärkere Ho l z ist hart und zäh, es lässt
sich nicht gut verarbeiten, wird aber doch von Tischlern,
Drechslern, Bildschnitzern u. s. w. gebraucht.
Man hat behauptet, dass manche unserer Pflaumen von
der Schlehe abstammten, dasselbe liesse sich von dem in Italien
wachsenden P. C o c u m ig l ia , A g r o m o , vielleicht noch mit
mehr Grunde annehmen. Dieser letztere hat zolllange, gelbe,
saure Früchte.
P. d o m e s t i c a . KokkvixtiXec/, Diosk. Kov(itiXe<x rj Aygiongov-
veXXiu, ngr. Der g eme ine Pf l aumenbaum.
Er wächst nach Sibth. wild in den Gebüschen des Par-
nassos und in den Dornenhecken Griechenland s.
Die veredelte Pflaume ist in Griechenland nicht häufig,
von schlechter Sorte und auf unpassendem Standort. Gleichwohl
liebt man die getrockneten Zwetschen, Damasklna genannt,
sehr, welche in Schachteln von Smyrna, auch aus
der Krimm, oft ganz mit Puderzucker überzogen, eingeführt
werden. Man bereitet daraus ein süsses Gericht, was aus
dergleichen Pflaumen, Rosinen, Honig u. s. w. mit Weih gekocht
besteht.
Einiges über Pflaumen, o ' Zwetschen u. s. w. im Allgem.
Sie verlangen, ausser einem freien Standorte, noch einen
trocknen, nahrhaften Boden, der nicht tief zu sein braucht,
da ihre Wurzeln flachstreichen; in ganz magerem gehen sie
ein, in zu fetter Erde liefern sie wenig Früchte. — Die zur
Cultur der Obstarten günstigen Gegenden sind Seite 628 angegeben
und beziehen sich auch hierher.
Das Holz ist hart, fest, schön rothbraun, oft geflammt,
es muss, wenn es nicht aufreissen soll, langsam und nicht an
freier Luft getrocknet werden; es ist zu feinen Tischler- und
Drechslerarbeiten sehr geschätzt.
Allgemein ist, dass die Obstarten im engern Sinne unreif
abgenommen werden, man rechtfertigt sich gewöhnlich damit:
dass, wenn man sie vollkommen reif und wohlschmeckend
werden liesse, sie so lockend wären, dass sie in der Nacht
weggeholt würden; oder sagt, man liebe das Saure.