Seeland unter gleichen Breitengraden liegt, so würde er an
feuchten Plätzen und an den Ufern der Bäche gewiss gut gedeihen
und von grossem Vortheil für die Marine Griechenland^
sein, auch für den Handel, wenn es möglich gemacht
wird, diese Pflanzungen allein zu behalten.
Der Weg führt von Elis im Thale des Peneios aufwärts;
in einem kleinen Dorfe Suli übernachteten wir, und zogen
dann am östlichen untern Abhange des langen Bergrückens
Zambateika hin; er besteht aus dichtem Kalkstein, dessen
kahle Massen sich an der Westseite weithin, wie eine .steile,
hohe Felsenmauer, zeigen, sie ruhen auf glimmerigem Sandstein^
Die zwischen diesem langen Gebirgsrücken und dem
östlich gegenüber liegenden Gebirg gebildete Thalschlucht,
die reichlich mit Laubholz bewachsen ist, bietet nichts be-
merkenswerthes; ein Paar kleine Dörfer liegen östlich hoch
am Abhange. Hat man einen niedern, vorliegenden Bergrücken
überschritten, so senkt sich der Weg hinab durch dünnes
Laubgehölz, über eine kleine Ebene, einen Hügel hinauf, in
ein kleines Dorf Kamenitze, wo wir übernachteten. Von hier
zogen wir vollends herab bis an das Meer, an welchem hin
dann der Weg nach Patras führt.
Vom Fuss der Gebirge strecken sich fruchtbare Ebenen
bis an das Meer, sie sind aber wenig benutzt, an einigen
Stellen haben sie oft zu viel Wasser. Die grösste Ebene ist
vor Patras, der obere Theil derselben ist trocken, das herabkommende
Wasser ist nicht vertheilt; in dem untern Theil
der Ebene hat das Wasser keinen Abzug und bildet ein sehr
sumpfiges Terrain. Das fruchtbare Land ist noch nicht benutzt,
alles wächst wild durcheinander.
I n Patras kam ich gegen 10 Uhr Vormittags an. Bereits sind
breite regelmässige Strassen angelegt und mit neu erbauten
Häusern besetzt. Patras schreitet rasch vorwärts und wird
bald eine hübsche reguläre Stadt werden. Die Ortsbehörde
liess uns fast bis zum Abend neben der Stadt im Freien
bivouaquiren, bis ich endlich für mich und meine Leute zwei
kleine schlechte Zimmer selbst besorgte.
Pa t r a s , Paträ der Alten, ital. Patrasso, wurde nach
dem Patreus, welcher um eine kleinere Stadt Aroe eine
grössere Ringmauer ziehen liess, benannt; es erblühte zu
einer reichen Stadt, und hatte ein, nur dem athenischen an
Herrlichkeit nachstehendes Odeon, viele grosse Tempel und
Standbilder. Westlich in der Nähe der Stadt finden sich
noch die Ruinen des Tempels der Demeter (Ceres) und man
kann zu der Gesundheit oder Tod wahrsagenden Quelle herabsteigen,
die ein gutes erfrischendes Wasser hat.
Auf dem Hügel, unter welchem die Stadt liegt, wurde
unter Augustus eine Citadelle erbaut, dort stand auch ein
Tempel der Artemis Laphria, der ein wunderliches Jagdopfer
gebracht wurde. Pausan. VII. 18. 7. Weiteres über
Patras berichtet Pausan. VII. Kap. 18. bis mit 21. Diese
Burg wurde später oft befestigt und zerstört. 1408 kauften
Patras die Venetianer. 1716 kam es in türkischen Besitz.
Nachdem es nun Jahrhunderte hindurch erbaut und zerstört
worden war, wurde es 1828 Neu - Griechenland einverleibt.
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