
 
		kam,  zuerst  die  Kartoffel,  welche  die  Peruaner  nebst  dem  Mays  be-  
 sassen.  1586  brachten  sie  Engländer  aus  Virginien  nach  Irland,  was  
 von  einigen  dem  Walter  Raleigh  und  dem  Franz  Drake  zugeschrieben  
 wird.  1616  waren  sie  noch  Seltenheit  auf  fürstlichen  Tafeln.  1712  
 brachte  sie  General  v.  Miltkau  nach  Sachsen.  1726  kamen  sie  nach  
 Schweden  ü.  s.  w. 
 Die  am  meisten  in  Deutschland  verbreiteten  Sorten  sind: 
 a)  Z u c k e r k a r t o f f e l n :   kleine  runde  Knollen,  mit  gelblicher Epidermis  
 (E ) ,   kleinen,  etwas  krausen  Blättern  (B l.),  und  blauen  Blumen  
 (B).  Putsche  6 .  fig.  19. 
 b)  B l a u e   K. :   rundlich;  E.  violett;  B.  gross,  blau.  P.  8 .  f.  28. 
 d)  L ä n g l i c h e   Ulm er  K.:  fast  cy lindrisch;  E.  röthlich;  B.  ro-  
 senroth.  P.  6 .  f.  18. 
 d)  F r ü h - ,   J a c o b s -K . :   gross,  frühreif;  E.  u.  B  röthlich  
 P.  3.  f.  3. 
 e)  We i s s e   K.;  rundlich,  E.  weisslich,  Bl.  runzlich,  B.  weiss  
 P.  5.  f.  13. 
 f)  S c hw e i n e -K. :   sehr  gross,  wässrig;  E.  gelblich;  Bl.  gross; 
 B.  weiss. 
 Empfohlen  werden  ferner:  Frühe  englische  W a ch s-K .,  auch  die  
 Riesen-Rohan-K.,  die  zu  f)  gehört  und  sich  mehr  zur  Mast  eignet. 
 Reife  Kartoffeln  enthalten  im  Durchschnitt  15  p. C.  Stärkemehl  7  
 Stärkeroehlartige  Faser,  4  Gummi,  1   Eiweissstoff,  über  70  Wasser,  den  
 Rest  Phosphorsäure,  Weinsäure,  Citronensäure,  phosphors.,  schweVels.,  
 salzs.,  pflanzens.,  citronens.  Kali  und  Kalk.  Nach  dem  Journal  l’Hygiö  
 zu  Brüssel,  enthielten  gegen  Frost,  Erhitzung  und  Keimen  geschützte  
 Kartoffeln  240  Pfund  im  August  23  bis  25  Pfund  Stärkemehl,  im  Sept.  
 32  bis  3 8 ,  im  Oct.  32  bis  4 0 ,  im  Nov.  38  bis  4 5 ,  im  April  38  bis  28^  
 im  Mai  28  bis  20  Pfund  Stärkemehl,  dessen  Gehalt  also  anfangs  zu-’  
 mit  dem  Alter  aber  wieder  abnimmt. 
 Um  Kartoffeln,  Reis,  Gemüse,  Fleisch  in  Dampf  zu  kochen  wird  in  
 ein  hohes,  cylindrisches  Gefäss,  was  einen  gut  passenden  Deckel  hat  
 an  3 Dräthen  eine,  nach  Bedarf  grösser  oder  kleiner  durchlöcherte Blech ’  
 scheibe,  bis  auf  2  bis  3  Zoll  vom  Boden  eingehangen,  auf  diese  kommt  
 nun  was  gekocht  werden  soll;  der  Boden  wird  bis  fast  an  die  Scheibe  
 mit  Wasser  angefüllt;  die  Hitze  darf  nur  von  unten  kommen  u.  s.  w.  
 Selbst  in  einem  gewöhnlichen,  gut  bedeckten  Topfe,  ganz  ohne  Wasser  
 werden  die  Kartoffeln  vortrefflich,  wenn  man  sie  so  in  eine  heisse Ofenröhre, 
   oder  in  den  Backofen,  nachdem  das  Brod  heraus  ist,  stellt;  eben  
 so  in  heisser  Asche.  —  Roh  abgeschält,  mit Salz  gekocht  schmecken  sie  
 als  sei  Butter  dabei;  mit  Carve  (Kümmel)  gekocht,  riechen  sie  wie  ge-  
 sottne  Krebse. 
 Zum  Anbjau  für  Gr i e c h e n l a n d   i s t   v o n   Kn o 11 eng e wa c h s 
 e n   zu  empf eh l e n. 
 G l y c i n e   A p i o s   L .   ZL  Apios  tuberosa  Mönch.  D i e   ame r i k a n 
 i s c h e   E r d n u s s .   Sie  ist  in  Canada  und  Virginien  einheimisch,  wird  
 in  Deutschland  als  Ziergewächs  gezogen.  Ihre  knolligen  Wurzeln  
 schmecken  wie  Artischocken,  sie  werden  in  Amerika  als  Brod  gegessen  
 und  die  Samen  wie  Erbsen  zubereitet. 
 I p o m a e a   b a t a t a s   1\.  B a ta  t e  n-Wind e .   Sie  wird  in  Indien  
 häufig  gezogen.  Ihre  knolligen  Wurzeln  geben  Mehl  zu  Brod  und  durch  
 Gährung  einen  Trank.  Sie  kommen  in  Spanien  im  Freien  fort. 
 B c n ium   b u l b o c a s t a n u m   ZJ.  E r d k a s t a n i e .   Die  knollige  Wurzel  
 wird  roh,  gekocht  oder  in  Asche  gebraten  gegessen;  die  Samen  anstatt  
 Kümmel,  die  Blätter  wie  Petersilie. 
 B.  f e r u l a c e u m   ZI«  Topana  türk.  In  Cypern,  die  Knollen  werden  
 gekocht  gegessen. 
 L a t h y r u s   t u b k r o s u s   ZJ.  E r d n u s s   o der   Ac k e rn u s s .  Die 
 kleinen  süssen  Knollen  isst  man roh,  oder  geschält  mit  Salzwasser  abgekocht  
 ,  sie  schmecken  fast  wie  Kastanien  und  geben  eine  schöne,  
 weisse  Stärke.  Auf  Feldern  ist  sie  ein  lästiges  Unkraut,  auf  Wiesen  
 ein  treffliches  Futterkraut.  Ueber  den  Nutzen,  Anbau  u.  s.  w.  der  
 schwarzen  thüringischen  Erdnuss  siehe:  Andr e ,   Ökonom.  Neuigkeiten  
 Bd.  33.  p.  231. 
 H e l i a n t h u s   t u b e r o s u s   ZJ.  K n o l l e n t r a g e n d e   Sonnenblume .   
 Erdäpfel.  Die Knollen  sind  unangenehm süsslich,  sie  enthalten  vorzüglich  
 Schleimzucker  und  Inulin. 
 C y p e r ü s   e s c u l e n t u s   2 1 .  Erdmand e l .   Wild  bei  Aquileja  am 
 adriatischen  Meere;  blüht  äusserst  selten.  Die  Wurzelknollen  sind  ölreich  
 und  etwas  gewürzhaft,  sie werden  roh  oder  gekocht  gegessen  (Dul-  
 cichino,  Giuggioli  terrestri,  ital.) 
 •Ueber  den  Knollen - Sauerklee  siehe  später  Oxal i s . 
 Kürbis -   und  Gurken-Arten.   
 CUCURBITA.  KoXoxvdi,  ngr,  Kürbi s . 
 C.  lagenaria  © .   D er  F 1 as ch e n k ür b is.  Man  erbaut  
 sie meist  an  den  Vorhallen  der Häuser,  sie  sind  oft  sehr  niedlich. 
   Die  kleinern  werden,  nachdem  sie  reif,  ausgehöhlt,  getrocknet  
 und  radirt  (Namen  und  Figuren)  sind,  mit  Oel  po-  
 lirt  und  dienen  als  Pulverhorn;  grössere  als  Flaschen  auf  der  
 Reise;  halb  durchgeschnittene  liegen  oft  an Brunnen  und Quellen, 
   noch  grössere  benutzt  man  als  Schöpfgefässe.  Aus  ihren