Gewächse würden diese Gegend bald wohlhabend und wichtig
machen.
Wir kamen nach Kolïnaes; der Weinstock steht auch
hier noch zu kühl, er giebt aber dennoch einen starken, angenehm
säuerlichen Wein.
Eine halbe Stunde südlich von Kolinaes nach Mistra ist
der in der Relation scientifique de Moi*ee beschriebene Eisenerz
Reichthum, es heisst da: „Le Canton de Collines poss
è d e les filons les plus riches et les plus nombreux, mais
„cette richesse est perdue pour longtems par le défaut de
„combustibles. Le plus remarquable de ces filons se voit
„une heure du village de Collines sur la route de Mistra, on
„dirait une plaqxie de fonte de deux à t r o i s c e n t imè t r e s
„d’épaisseur, il paraît courir Nord-S ü d .”
Es durchsetzen dort den Glimmerschiefer, der ganz flach
in W. fällt, mehrere Schnürchen Eisenglanz, sie streichen
h. 4, 4 und fallen fast seiger, wenig gegen West geneigt, sie
sind äusserst unbedeutend, oft nur ^ Zoll stark und stets
einige Zoll von einander entfernt. An der östlichen Seite des
Berges fand ich im Gesträuch einige derbere Stückchen fast
reinen feinschuppigen Eisenglanz, 2 bis 4 Zoll dick, indem
jene Schnürchen hin und wieder reichere Punkte machen.
Aber setzte auch 4 Zoll mächtig reiner Eisenglanz gleichmäs-
sig fort, so könnte man doch einen so schmalen Eisenerzgang
nicht mit Vortheil abbauen. Sollte alles für diesen
Punkt gethan werden, was nur zu thun is tÏ so müsste man
von der westlichen Seite her einen kleinen Suchstollen, der
etwa 10 bis 12 Lr. Teufe einbrächte, hineintreiben, um zu
untersuchen, ob etwa diese Schnürchen nur am Tage ver-
trümmert wären und sich zu einem mächtigem Gang vereinigten
oder reichere Nester bildeten, die sich dui'ch ein und
denselben Bau gewinnen Hessen. Gyps fand ich hier nicht.
Wenn diess der bemerkenswertheste Gang des Districtes ist,
so muss man Bedenken tragen, die ändern aufzusuchen.
Von hier etwa 10 Minuten abwärts findet man wieder
Kalkstein aufgelagert, der an dem vorigen Punkte fehlt; östlieh
nicht Weit vom Wege zeigt sich in dem Kalkstein eine
Einlagerung von Brauneisenstein mit Eisenglanzschnürchen durchsetzt,
sie würde eine kleine Benutzung gewähren und für
diese geringe Quantität könnten die Eichen verbraucht werden,
welche jene zum Anbau so herrlichen sänftigen Glimmerschieferberge
nördlich und nordöstlich von Kolinaes bedecken, von
denen ich vorhin gesprochen habe, sie würden auf diese
Weise ohne Kosten zur Kultur vorbereitet werden. Holzarten
können noch genug an den steilem Abhängen, Schluchten,
engen Thälern, welche diese Berge umgeben, erzogen werden.
Wir übernachteten in Kastanea, einem hoch am Tayge'tos,
etwas zur Seite des Weges westlich liegenden Dorfe. Es giebt
hier schönes frisches Wasser; man nahm uns unwillig auf.
27sten Aug. Jetzt tritt der Ta y gdto s auf, je weiter
man südlich an dieser mächtigen Gebirgskette reist, desto romantischer
zeigt sie sich, es öffnen sich einzelne Schweitzeransichten,
hohe schroffe Kalkfelsen erheben ihre kahlen,
weissen Häupter zum schönen blauen Himmel, oft zieht sich
Nadelholz hoch hinauf und bildet kleine dunkle Bestände. So
ist der mittelste höchste Gebirgsrücken, der sich Kuppe an
Kuppe gereiht bis zur höchsten Spitze, dem sog. Eliasherg,
hinzieht, welcher eine Höhe von 2409 Metres erreicht, und dann
weniger hoch und steil bis an die südlichste Spitze von Mo-
rea fortsetzt. Vor dieser kuppigen hohen Felsenkette zieht
sich östlich ein oft durch schroffe Schluchten durchbrochener
niedrigerer Gebirgsrücken, eben so wie die Hauptkette von
N. nach S. hin. Er ist meist mit etwas Laubholz bedeckt.
Aus dem hohen Gebirgsrücken kommen eine Menge herrliche
Quellen. Da, wo der Weg von Kastanea herabgeht in
das Eurötas - Thal, fand ich im Wege ein Stück reichen
dichten Brauneisenstein, es zeigte sich aber auf der daneben
befindlichen Kalkkuppe keine Einlagerung.
Das freudig grünende Thal des E u r ö t a s überrascht sehr
und der kleine Fluss mit seinem reinen, klaren Wasser ist
erfreulich zu sehen, seit zwei Jahren hatte ich nicht ein
ähnliches Flüsschen gesehen. Der Kephissos bei Athen ist nur