M A N T I N E I A.
►3chon zu Pausanias Zeiten waren nur noch Trümmer dieser
alten Stadt vorhanden, man nannte die Stelle damals Ptolis
oder die Stadt, Pausan. VIII. 12. 4. Man würde sich jedoch
jetzt sehr glücklich schätzen, wenn das, was Pausanias Trümmer
nennt, noch vorhanden w'äre; er beschreibt VIII. 9. einige
übrig gebliebene Tempel, Denkmäler und Statuen, jetzt
ist auch dieses alles weggeschleppt und zerstört und ausser
einigen Bruchstücken von Tempeln sieht man nur die Ueber-
reste der Stadtmauer, welche sie rings umgab, sie ist aus
grossen schön gehauenen Quadern von dichtem Kalkstein erbaut,
aber meist abgetragen, weil man die Steine zum Bauen
wegholte und zu Tausenden verkaufte, sie blieb jedoch von der
Seite des breiten Grabens, welcher die Stadt umgab und auch
verschüttet und sehr flach geworden ist, noch wohl erhalten.
Die Thore waren meist doppelt, an der Nordseite ist das in
seinen Grundmauern noch am vollständigsten erhaltene Thor;
die, welche hineingingen, mussten den auf der Stadtmauer
befindlichen Vertheidigern die rechte durch den Schild nicht geschützte
Seite zuwenden. Die Stadt hatte einen bedeutenden
Umfang. Bei ihrer Zerstörung wurde gewiss vieles in den
Stadtgraben gestürzt, es möchte eine Ausräumung desselben
gewiss lohnend sein, auch die Tempelreste in der Stadt sind
noch nicht untersucht, es könnten sich auch hier Gegenstände
von höchstem Interesse finden.
Nördlich über der Stadt erhebt sich ein Hügel, auf welchem
der verwundete Epaminondas unter Todesschmerzen den
Ausgang der Schlacht erwartete und als der Kampf ein gleiches
Ende nahm, zog er die Hand von der Wunde (das Eisen
aus der Wunde) und starb, zufrieden, dass er die Seinig^n
unbesiegt sah, als ruhmvoller Held. Eine Ceder vom Libanon
sollte an diese Stelle gepflanzt werden. Der Hügel wurde von
den Nachherigen Skope (Warte) genannt. Epaminondas wurde
da, wo das Treffen gewesen war, von den Seinigen begraben.
f Pausanias VIII. 10. 5. sah des Helden Grab, an demselben
stand eine Säule mit einem Schilde, worauf ein Drache
gebildet war. Es waren ferner Denksteine auf dem Grabmaale,
wovon der alte eine Boiotische Inschrift hatte; der andre aber
war vom Kaiser Hadrian, der den Helden im Grabe ehrte,
darauf gesetzt, auch mit einer Inschrift. Gewiss werde ich
Entschuldigung finden, dass ich einem der edelsten Griechen
einige Zeilen widmete.
Einiges über die Umgebung und Lage von Tripolitza.
Nördlich nahe hinter Tripolitza liegen grosse Felsenblöcke
und kleinere Stücke dichter dunkelgrauer Kalkstein,
die fast nur an ihrer Aussenseite reichlich mit Numuliten bedeckt
sind, welche die Einwirkung der Atmosphärilien präpa-
rirt hat, so dass man ihren innern Bau deutlich sehen kann;
sie ragen nämlich mit ihren weisser gewordenen Schaalen, indem
sie fast alle den Querdurchschnitt zeigen, etwas über die
Oberfläche des Kalkstein s hervor, die andre durchschimmernde
weissliche Hälfte steckt im Stein verwachsen, in dessen mittler
innerer Masse sich selten Spur von ihnen findet, was be-
merkenswerth ist; sie stecken also in der Regel nur in der
äussern Oberfläche der kleinen und grossen Kalksteine. Sie
sind im Allgemeinen im Querdurchschnitt |j|gj bis Zoll lang,
und in der Mitte nicht viel über TV Zoll dick, es giebt jedoch
zuweilen einen, der im Durchschnitt wie eine geflochtene
Schnure 2 bis 3 | Zoll lang und nur Zoll dick im Gesteine
liegt. Sie haben in der Mitte einen runden Kern, welchen