breccie bedeckt. Etwa 1 St. weit von Ajio Joanni geht ein
sehr gutes Jagdrevier an; in den Waldschluchten des Gebirges
sollen sich eine grosse Menge (die Griechen pflegen dann zu
sagen Chiliades, Tausende) Hirsche, Dammwild und Rehe aufhalten.,
weiter hinab nach den sumpfigen Niederungen Ilun-
derte von wilden Schweinen. Der Weg geht von Ajio Joanni
aus am obern Abhange durch jungen Eichenwald, dann links
in eine Schlucht, aus welcher meine Hunde 6 Rehe heraustrieben;
sodann zieht er sich durch dichtes Gebüsch über
einen kleinen Bergrücken und wieder hinab in eine Niederung,
in welcher Wasser steht. Jm Walde wuchs häufig grüner
Niesswurz (Helleborus viridis). Der Weg geht am östlichen
obern Abhange in lauter Eichenwaldung hin. Gegen Osten
sieht man in eine grosse Ebene hinab, welche zunächst Waldung
und dann Sümpfe bedecken, in deren Mitte sich ein Paar
ziemlich grosse See’n zeigen; nördlich von ihnen liegt Wra-
chöri, hinter welchem sich ein mit einer mächtigen weissen
Bank überlagerter Berg zeigt. Wir sahen im Walde einen
schönen gelbbraunen Windhund und trafen am Wege einige
leichte Soldaten, welche hier, obgleich kein Wasser da ist,
Mittag assen; sie hatten dabei die Pistolen aus dem Gürtel
auf dem Schooss liegen. Wir gelangten dann wieder in die
kleine Ebene, in welcher wir schon früher waren, wo einige
Schilfhütten (Kalywia) stehen, in welchen die eingesammelten
Knoppern bis zur weitern Fortschaffung auf bewahrt werden.
Der Boden war ganz schwarz und voll Wasser gesaugt. Wir
zogen von hier durch Wald und Schluchten bis in eine Niederung,
die wir früher passirt hatten, die aber jetzt voll
Wasser stand und mit einer Menge Enten bedeckt war. Wir
mussten sie umgehen, liessen Budulowitza links liegen und
langten in Palaeo Katüna an, als eben die Bewohner aus der
Abendkirche kamen. Vor der Kirche wurde Biodt und Käse
ausgetheilt. Sie dürfen nach langer Fastenzeit wieder animalische
Nahrung gemessen. Der Dorfrichter (mein Wirth) und
seine Räthe (Sümwuli) kamen mich einzuladen, morgen da
zu bleiben und Fleisch mit ihnen zu essen.
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Pec- Man kam früh im Finstern, mich zur Kirche zu
holen,** sie* war aber schon aus, ehe wir dahin gelangten; alle
waren schon nach Hause geeilt, um bald Fleisch zu essen.
Meine Gensdarmes brachten eine Menge Schwierigkeiten vor,
um mich zu bewegen, heute hier zu bleiben, aber ich kannte
wohl, dass es morgen noch schwieriger sein würde abzureisen,
sagte ihnen daher: dass es besser sei, heute Abend in Misso-
longhi Feiertag zu halten und versprach Wein zum Besten zu
geben; aber vergeblich, man fand neue Schwierigkeiten auf
und ich schloss nun meine Vorschläge zur Güte mit: Sattelt!
Vorwärts! In | St. waren wir schon unterwegs und alle
warim munter, denn sie hatten den ersten Feiertag schon
begonnen. Es hatte in der Nacht \ Zoll dick Eis gefroren.
Bald waren wir in Katochi, auch da wurden wir eingeladen
zu bleiben. Wir setzten glücklich über den Fluss und zogen
uns an der Nordseite von Neochori hin. Im Gebirge nordöstlich
sieht man den Eingang des Engpasses, die Klisura. Der
Weg stand voll Wasser und war sehr schlüpfrig. Wir hatten
einigen Aufenthalt, um bei Anatoliko überzusetzen, auch hier
wollten einige bleiben und es hatte einen kleinen Streit gegeben;
ich liess daher die Barke um die Stadt herumführen,
denn drinnen tobte und sang man und dazwischen erscholl
eine dumpfe Trommel und eine Querpfeife. Der junge Mann,
welcher die Barke führte, war festtäglich gekleidet, aber willig,
uns um die Stadt herum überzusetzen; er sagte: ich
würde es des Nachts thun, es sind ja königliche Leute. So
blieb alles in Ordnung, wir passirten die fatale Kaki Scala
und bei Sonnenuntergang zogen wir zum Thor von Misso-
longhi ein. Nach den Feiertagen segelte ich nach Galaxidi,
nahm da eine Brazzera auf, welche uns am lsten a. St. bei
heftigem Sturme nach Lutraki führte, von wo ich zu Lande
nach Athen zurückkehrte.
Die Gebirgsuntersuchungs - Reise war beendigt und nun
der Generalplan über Griechenlands Mineralproducte und
ein darauf zu begründendes B e r g -u n d Hüttenwesen vorzulegen.