lere parallele Streifen, wird nur langsam von Säuren angegriffen
und ist so fest, dass es sich schwer mit dem Messer
zu Pulver schaben lässt (H = 4 ). (G == 2,12) Die Lage
selbst wurde nicht aufgefunden. Das Verhalten v. d. L. ist
folgendes:
Es giebtim Kolben reichlich Wasser, die Stücke werden schwarz.
F ü r s i ch zerknistert es stark, vorsichtig erhitzt wird es
schwarz, riecht bituminös, wird bei stärkerer Erhitzung
weiss und schmilzt mit Brausen zu einem blasigen, weis-
sen Email, was mit Kobaltsolution schön blau gefärbt
wird.
In Borax und Phosphorsalz löst es sich nicht auf, die
Stücke werden weiss.
Sod a löst es auf, die Soda wird ganz blassgrün, diese
Farbe verschwindet aber beim Erkalten.
Von hier etwa 10 Minuten östlich in einer Thalschlucht
liegt unter mächtigen Kalkbänken eine starke Thonablagerung.
Der Thon ist blass - ziegelroth, er braust heftig mit Säuren,
zerknistert rasch bei der Erhitzung v. d. L., brennt sich leberbraun,
ist leichtflüssig, schmilzt zu einem schmutzig-grünlich
braunen Glase, was stellenweise weisse, feine, unaufgelöste
Körnchen zeigt und an der Oberfläche eine Menge
kleine aufgeplatzte Blasen hat. Dieser Thon wird zu Verfertigung
von Wasserkrügen gebraucht, nachdem er vorher
durch hin- und herschwenken mit Wassef in einem hölzernen
Troge von den vielen Kalksteinbrocken, welche er enthält,
gereinigt worden ist. Der erste Aushieb dieses Thones wird
etwas schwierig sein; es müssen die nächsten Kalkbänke weggeschossen
und als Trockenmauern eingesetzt werden.
Nördlich von der Stadt, etwa ^ St. entfernt, kommt auch
Thon vor und wird benutzt; ich konnte ihn aber an diesem
Tage nicht mehr besehen, er soll jedoch nicht so gut wie
die beschriebenen Thonarten sein.
Auch gute Bausteine (festen Kalkmergel) liefert Aeglna.
Der untere Theil der Befestigungsmauer der Akropolis an der
Nordw'estseite ist aus grossen Quadern von Aeglna aufgeführt.
An der Ostseite der Insel sollen sich in einer röthlichen,
thonigen Erde eine Menge kleine Krystallgruppen tetraedri-
scher Schwefelkies finden; ich sah erst bei meiner Abreise
einige davon in Syra.
Von jenem rothen Thone ungefähr % St. in Ost zeigt
sich auf einem niedrigen Berge (nach B. St. V. 189 Metres
über dem Meere) die Ruine eines Tempels der Athene; er
ruht auf einem Unterbau. Die meisten Säulen des Tempels
stehen noch und mehrere haben ihren Architrav. Sie sind
dorisch, canelirt und im Ganzen aus Kalktuff gehauen, der
fast nur aus den Kernen von Seeconchylien besteht, meist Car-
dium u. s. w. Der Eingang an der Westseite und der Boden
sind von weissem Marmor. Der Tempel liegt wie gewöhnlich
in grässlicher Zerstörung, aber da von ihm noch mehr
übrig ist, als von den meisten ändern, so wurden daselbst, ich
glaube 1812, von einer Gesellschaft Gelehrter und Künstler
Nachgrabungen gemacht, bei welchen man auch die Statuen
des Tempels u. s. w. fand, die sich jetzt im brittischen Museum
zu London befinden.
An der nördlichen Seite des Berges, auf welchem der
Tempel steht, ist unter dem Felsen eine Höhle, worinn sich
ein runder, behauener Stein mit 40 Canelirungen befindet, er
diente wahrscheinlich als Altar. Ich hörte erst später von
dieser Höhle.
Gegen Osten vor dem Tempel ist ein Vorplatz mit Platten
belegt, links eine grosse Cisterne, rechts drei starke
Mauern, neben einander viereckige Räume einschliessend. Es
w’aren wohl Grabkammern.
In der Schlucht unter dem Tempel südöstlich finden
sich Spuren von Gräbern und Mauerreste einer alten Ortschaft.
Auch auf dem Bergrücken unweit des Tempels finden
sich längs hin Mauerreste. Es stand hier die Stadt Oea.
Pausanias besuchte sie und diesen Tempel nicht. Geht man
in der Schlucht, in welcher ein kleines Wässerchen ins Meer
fliesst, hinab, so gelangt man zu einem kleinen Hafen, an