Stück auf ihr herabzugleiten, nur Einer biieb stark beschädigt
liegen, die ändern entflohen in das türkische Gebiet.
Die vornehmen Staatsgefangenen hatten sich 1833 mit
heraufgetragener Erde ein Paar kleine Blumenbeete vorrichten
lassen, die mit allerhand Gewächsen bepflanzt wurden, sie
pflegten hier zu sitzen, zu rauchen und mit dem Fernrohre
in’s Land hinabzuschauen. Dass die Aussicht von einem so
hohen, fast isolirten Berge, wie der, auf welchem die F e stungswerke
liegen, sehr umfassend ist, bedarf keiner Erwähnung.
Der Aufenthalt auf dem Palamidi wird als sehr gesund
geschildert. Schön hallt des Morgens und des Abends
der Kanonenschuss vom Palamld.
Von Nauplia nach Argos ist jetzt eine breite feste Kunststrasse
für Wagen hergestellt, von dieser biegt links eine andere
ab und führt bei der Lernäisclien Höhle vorbei, über
das Gebirg nach Tripolitza und wahrscheinlich jetzt bis Na-
warin (Naverin).
Unweit Nauplia liegt an jener Hauptstrasse Tyrinth, die
Wiege des Herakles, mit den berühmten Kyklopenmauern.
König Otto hat Tyrinth und das nächste Land angekauft und
lässt es als Muster deutscher Landwirthschaft bebauen. Rheinische
und Burgunder-Reben, ägyptische und asiatische Baumwollenstauden,
Obstbäume u. s. w. wurden seit der Zeit angepflanzt
und gedeihen vortrefflich, auch wird einiges davon an
gute Landwirthe gern vertheilt. Tyrinth liegt feucht und die
dort wohnenden sind sehr dem kalten Fieber ausgesetzt. —
Die Quelle Kanathos, so nahe sie auch bei Nauplia sich
befindet, sah ich nicht, ihr Wasser verdiente wegen seiner
trefflichen Eigenschaft in Fässern versendet zu werden, denn
Hera (Juno), die sich oft in dieser Quelle badete, ging
jedesmal in integrum restituirt aus dem Bade. Pausan. II.
38. 2.
Der Korporal des mir zugetheilten Detachements bekam
gleich nach der Ankunft in Nauplia den Typhus acutus, fünf
der Pionniere bekamen nach ein Paar Tagen das kalte Fieber,
auch mein Bedienter; ich musste warten neue Mannschaft zu
bekommen, hatte viel schriftliches zu arbeiten, musste meine
Leute pflegen, da packte auch mich das Fieber und schüttelte
mich so, dass ich in 7 Tagen nicht mehr über das Zimmer
gehen konnte. Jeden halben Tag hatte ich zu ersparen
gesucht, mir versagt manches nahe Alterthümliche zu sehen,
jetzt lag ich hart und fe st, musste die Zeit schwinden sehen,
da doch noch der grösste Theil von Morea und Romelien
(welchen letztem ich des bessern Zusammenhanges willen
schon zum voraus beschrieben habe) zu untersuchen war.
Endlich musste ich gewaltsam das Fieber mit stärkern Gaben
Chinin vertreiben, gönnte mir einige Tage Ruhe, bis ich
zur Barke gehen konnte, die uns nach Astros übersetzen
sollte.
M y 1 i.
Gleich in den ersten Tagen meiner Ankunft in Nauplia
iiess ich mich über den argolischen Meerbusen nach Myli
überfahren, was westlich Nauplia gegenüber am entgegengesetzten
Strande liegt. Dort quillt nahe am Meere eine starke
Quelle, sie trieb bis jetzt nur eine kleine Mahlmühle, kann
aber besser benutzt werden.
Die Quelle und der Grund rings herum gehört dem
Staate. 1834 stellte das Königl. Arsenal den Antrag, hier
für dasselbe einen Eisenhammer zu erbauen, um grössere
Stücke schmieden zu können. Der Bau unterblieb aber, ich
brachte es aufs neue in Anregung, aber zu einer umfassendem,
für den ganzen Staat im allgemeinen nützlichen Anlage,
um hier die bedeutend grossen Vorräthe von altem türkischen
Eisen, als: Kugeln, Bomben, Kanonen, Wagenachsen
u. s. w. zu gute zu machen. Ich schlug daher vor, Hammer
und Frischherd zu erbauen und aus ihrem Ertrag so