Mit der Ausmittlung der specifischen Wirkungsart der Mandragora
ist so eben der berühmte Medicinalrath Dr. T r i n k s zu Dresden, ein
wahrer Aesculap, beschäftigt. — Schon Hippokrates liess die Mandragora
nur in kleinen Gaben bis zu den ersten Symptomen ihrer Wirkung
brauchen.
DATURA. S t e c h a p f e l .
D. Stramonium 0 . Taxovlcx, ngr. Messenien, Arkadien.
Das Kraut wird in der Blütliezeit ausgepresst u. s. w., man
gebraucht ihn hei Wahnsinn u. s. w. — D. Metel soll in Arkadien
wachsen und die Stuten rossig machen.
D. a r b o r e a ist ein stattliches Ziergewächs, mit spannenlangen, besonders
gegen Abend wohlriechenden Blumen. D. Tatula, violetter St.
D. f e r o x in Cochinchina ist die giftigste Art dieses Geschlechts.
DIGITALIS. F i n g e rhu t.
D. l u t e a 2j.. In Arkadien.
D. f e r r u g iw e a 2J,. Xropnpptov, ngr. Auf d em Paruassos
und ändern hohen Gebirgen Griechenland’«; häufig.
Bis jetzt ist nur der Saft der Blätter von D. purpurea, wie bekannt
bereitet, gebräuchlich, bei Herzklopfen u. s. w. D. leucophaea.
Auf dem Athos.
CONIUM. S c h i e r l in g .
C. m a c u l a t üm $. Kcovsiov, Diosk. Bpojuo^oprov, ngr. Sehr
häufig zwischen Athen und Megara, in Morea nicht selten.
Es riecht wie Katzenharn, aus ihm wurde wohl der Giftbecher
für Sokrates bereitet, es müssten denn die Megarenser
in ihrem nahen Sumpfe Cicuta virosa, Wasserschierling, Wüth-
rich angebaut haben, dessen im Frühjahr gesammelte Wurzel
eins der heftigsten europäischen Pflanzengifte enthält. Der
erste wächst oft unter Petersilie und wirkt dann giftig, nur
der Stengel ist purpurroth gefleckt, seltner und wenig die
Aeste. Er wird in der Blüthezeit ausgepresst u. s. w. Er
dient bei krankhaften Drüsen u. s. w. Die Alten hielten den
Saft der Raute für das beste Gegenmittel gegen Schierling*
— Das Kraut des Schierling reinigt syphilitische Geschwüre
ganz vorzüglich.
MERCURIALIS. Rin g e lk r a u t .
M. a n n u a . Aivogco'axig, Diosk. Hxagokuxcivov n GxaqoxQQ-
tov, ngr. Ueberall in Griechenland, wo Anbau ist.
Die Fischer werfen das etwas gequetschte Kraut in Menge
an den Küsten in’s Meer, wodurch der delicate Labrus Scarus,
eine Art Lippfisch, angelockt wird.
M. p e r e n n i s ist betäubend giftig, wächst bei Belgrad.
ARISTOLOCHIA. Os t e r lu z e i .
A. b o e t i c a l p ’AQißroXoxia n^rj^axlxig, Diosk. Oestl. Gr.
A. p a r v if o l ia 2j.. A. {iccxQci, Diosk. Häufig bei Athen
u. a. m.
A. p a l l id a 2J.. A. ßxQoyyvkr], Diosk. Im Schatten; Gr.
A. longa 2j.. ’AfXTxsXoKXccSoQi^cc ij ngr. In Arkadien,
Elis. Der Absud der Wurzel von A. longa, deren
Blüthe einem Uterus gleicht, wird in Zante u. a. m. sehr
wh'ksam bei schweren Geburten angewandt, man nennt sie
dort Qt^cc und versendet sie nach Italien, Venedig u. s. w.;
sie wird auch bei Fiebern u, s. w. gebraucht, und ist bei
Schlangenbiss anzuwenden, wie A. sempervirens.
A. s e r p e n t a r i a , A. a n g u i c i d a und andre Arten A. dienen im südlichen
Amerika gegen Schlangengift. Die Wurzel der letztem riecht
widerlich und erregt Uebelkeit und Erbrechen, einige Tropfen derselben
reichen hin, Schlangen zu betäuben, was jedoch Opium u. s. w. auch
jewirken würde.
A. s e m p e r v i r e n s T). Wächst auf Kreta, sie ist wahrscheinlich die
A. longa der alten Aerzte. — A. s i p h o ist trefflich zu Lauben. — A.
( o r d i f l o r a Mu t i s hat die grössten Blumen dieser Gattung, so dass
de Kinder am Magdalenenflusse sich ihrer als Mützen bedienen.
Zu den b e t ä u b e n d e n s c h a rf e n P f l a n z e n g i f t e n g e hör en
noch: die giftigen Schwämme, der Tabak, Nicotiana Tabacum und
ristica. Nerium Oleander. Ruta graveolens. Lolium temulentum.
Mein, Branntwein, Ausdünstungen mancher Blüthen, Mutterkorn. Me-
niipermum Cocculus. Laurus Camphora. Strychnos Nux vomicau. s.w.
R et'tu ngs v e r f a h r e n.
Bei Vergiftungen durch b e t ä u b e n d s c h a r f e Pflanzen gebe man
einBrechmittel, wie bei den betäubenden angegeben wurde;.ist das Gift
schm längere Zeit verschluckt, so gebe man abführende Mittel; erst