wichtig die Politur der glänzend geschliffenen ßutschbalm zu
betrachten»
Westlich vom Lykabettos, neben dem obern Fusswege durch
den Olivenwald nach dem Piräeus, findet sich in einer kleinen Einbuchtung
an der Nordseite des Iliigels der Abhang mit Kalksinter
bedeckt, welcher runde , wolkige, gewellte Zeichnungen, durch
abwechselnde weisse , röthlich weisse und bräunlich gelbe dünne
Lagen gebildet, zeigt. Das früher erwähnte Vorgebirg, was
sich von der Ebene in’s Meer vorstreckt und 3 Häfen bildet, ist
mit Kalkmergel bedeckt, der am nordwestlichen Gestade (am
Piräeus) sehr regelmässig geschichtet ist und gerade die erforderliche
Dicke hat, um zu zierlichen Bausteinen behauen werden zu
können.
Der Kephissos, welcher an der Phalerischen Bucht sich in’s
Meer ergiesst, bringt eine Menge Sand mit, der viel Magneteisensand
enthält (oft in kleinen glänzenden Tetraedern), welcher
dem Serpentingebirg angehörte. Es finden sich in diesem Sande
nur klare Quarzkörnchen, aber keine gefärbten seltnem Gesteine.
Oft wiederholtes Aussichern dieses Sandes gab niemals
eine Spur von Gold.
Begiebt man sich von Athen nordöstlich im Thale des Ilissos
aufwärts, so findet man Glimmerschiefer flach in Norden fallend,
wie der Thonschiefer bei Athen.
Geht man von Athen gegen Ost nach dem Stadion, so gelangt
man kurz zuvor an den Ilissos, über welchen einst eine mächtige
Brücke führte; sie war so hoch, nicht weil der kleine Bach zuweilen
nach starken Regen anwächst4 ), sondern um geradenwegs
4) Schon weit oberhalb dem Stadion (NO) versiegt der Ilissos
in der warmen Jahreszeit in den Gerollen, die sein Flussbett ausfiil-
len, erst ein Stück weit unterhalb dem Stadion (SW ), da wo die
Quelle Kallirhoe oder Enneakrunos ist, hebt sich quer im Flussbette
des Ilissos ein mächtiger Kalkfelsen, unter ihm quillt das Wasser des
Ilissos wieder hervor, und die Leute, die hier Wasser holen und
waschen, halten es für eine Quelle. Auf der Oberfläche des Felsens
ist ein offner Lauf ausgehauen, für das Wasser des Ilissos, wenn es
in das Stadion zu gelangen. Zwischen zwei lang gezogenen, parallel
sich nach dem Thale vorstreckenden Hügeln, welche östlich
, wo das Land sich hebt, gerundet sich aneinander schliessen,
ist von Natur ein Raum gebildet, der nur einer kleinen Nachhülfe
bedurfte, um ihn zu ebnen, und die Abhänge mit Bänken
von pentelischen Marmor zu bekleiden und dann eine treffliche
Rennbahn abzugeben. Am Ende, wo sie sich schliesst, liegen
noch die Trümmer des Tempels, in welchem die Sieger die
Preise empfingen. An der nordöstlichen Seite, nahe dem Ende
derselben, ist durch stark zersetzten gelblich und röthlichgrauen
Glimmerschiefer, der mit Säuren braust, reichlich mit Eisenocher
und zuweilen zart mit Kalkspath durchsetzt is t, eine einige Lr.
breite und ein Paar Lr. hohe Höhle (deren Anfang wahrscheinlich
schon von Natur da war), erst in gerader Richtung durchgearbeitet,
sie wendet sich dann aber südlich und geht etwas aufsteigend wieder
zu Tage, hier sieht man noch etwas von dem Aushieb des
Gesteines. Durch diesen unterirdischen Gang wurden die Gespanne
u. s. w. in die Rennbahn gebracht, durch ihn entwichen
die Besiegten und entzogen sich so dem Spotte des Volkes auf die
schönste Weise.
Gcognostiscli interressanter ist der Theil südwestlich vom Ein
gange des Stadion. Hier zeigt sich frischer thoniger Glimmerschiefer,
er ist schwärzlichgrau, sieht auf den Ablosungsflächen
talkig aus, braust nicht mit Säuren, und ist häufig mit Eisenocher,
auch Kalkspath zwischen seiner Schichtung durchwachsen, diese
ist zickzack gebogen. Heber ihm ist weisslichgrauer und graulich
weisser kryst. körniger Kalk gelagert, der mit vielen gelben Eisenoxyd
durchwachsen is t , er wurde zu Bausteinen für die neue
Residenz gebrochen. In einer Kluft zwischen ihm hatten sich
hübsche traubige Kalksinter gebildet. Auf der Grenze dieses
thonigen Glimmerschiefers kommt eine meist aus Eisenocher,
Quarz, Kalkspath und etwas Glimmer bestehende , in ihrer Strucangeschwollen
ist und unten in den Felsen haben die Alten einen niedrigen
Wasserlauf hineingearbeitet, um mehr und sichrer Wasser zu
bekommen.