tur gewellte, einige Zoll starke Schicht des Schiefergebirges
nahe an der Grenze mit dem Kalk vor, welche reichlich mit Malachit
auf den Schichtungsflächen durchzogen is t , jedoch zu unbedeutend
, um eine Benutzung zu gewähren. Es beweist dieses
Vorkommen eine Fortsetzung des Lauriongebirges, welches hinter
dem vorliegenden Hymettos beginnt; sie findet sich dort auch auf
der Grenze zwischen Marmor und Glimmerschiefer als Kupfer- oder
Blei-Erze stets reichlich von Eisenoxyd begleitet. Auch jenes
Vorkommen von Malachit, an der Westseite von Athen , möchte
sich noch an diese Erzführung anschliessen.
Begiebt man sich vom Stadion südöstlich nach dem Fuss des
Hymettos, so tritt in einer Wasserriese Serpentin durch das
Schiefergebirge hervor, er ist wie gewöhnlich sehr zerklüftet und
oberhalb verwittert.
Nordöstlich ganz in der Nähe von Athen fand ich ein Stück
Serpentin, einen schönen Ophites, der zur Bearbeitung trefflich
sein würde, aber er ist mit dem Geröll der Thalausfüllung bedeckt
, ich vermuthe ihn am untersten nordöstlichen Abhange des
Hymettos etwa 1 — St. von dem Pentelikon entfernt (nach
Athen zu). Als jüngste Bildung sind noch 2 Hügel zu erwähnen,
welche die Athener selbst gebildet haben, von denen der nördliche
gar nicht unbedeutend ist und oft als Warte dient; sie liegen
am nordwestlichsten Ende der Stadt, die Strasse nach dem
Piräeus führt bei ilmen vorüber; sie entstanden, indem hier im
Alterthume alle Asche, Kehricht u. s. w. von Athen aufgehäuft
wurde. Sie heissen heute noch die Asche Hügel. Diess alles
ist in den Jahrhunderten zu trefflicher leichter Gartenerde geworden
, die man sehr richtig zu besondern Zwecken aufbewahrt, da
gute Erde selten ist. Man darf nur auf besondere Erlaubniss
davon holen.
Noch habe ich von kleinen kupfrigen Stücken zu sprechen,
die sich oft im Schutte der Akropolis, auch in Gräbern fanden.
Es sind Sclüacken, die kleine Poren haben; oft ist diese schwarzbraune
Hauptmasse ziemlich dicht, sie zeigt einen Gehalt an salzsaurem
Kupfer (an Flamme und Geruch deutlich zu erkennen),
schmilzt mit aufblähen wieder zu einer bräunlichen Schlacke, das
nächste dabei brennt sich gelb. Diese Masse ist reichlich mit
eisenhaltigem salzsauren Kupfer verwachsen. Die Bedeutung und
der Zweck dieser Stücke ist nicht wohl zu erklären. Der Salzgehalt
rührt von einem Salzfluss her, mit welchem man das
Kupfer schmolz.
Es schliesst sich nun geognostisch der Hymettos an, doch
muss zuvor noch einiges naturhistorisches über die Umgegend von
Athen aufgeführt werden, um diesen Abschnitt erst zu beendigen,
und dem Hymettos eine besondere Betrachtung zu widmen.
Artemis (Diana) jagt nicht mehr am Ilissos, nur Trümmer
ihres Tempels sind dort noch vorhanden, die Gegend ist baumlos
und kahl.
Athen selbst hat nur noch 2 Dattelpalmen, die eine in der
Hermesstrasse, die andere nahe bei dem K. Schwed. Consulat.
Eine dritte ist vor den K. Stallgebäuden gepflanzt. Im Garten
bei der ersten Residenz des Königs wuchsen in 3 Jahren die dort
gepflanzten Bäume hoch über die Mauer. In der obern Stadt
stehen einige Cypressen und nur in Einem Garten wachsen ein
Paar Orangenbäume , nordöstlich 4- St. von der Stadt, am Wege
nach dem Pentelikon, erheben sich 2 grosse Pappeln (P. graeca),
und im Flussbett des Ilissos finden sich viel Oleandersträucher.
Diess sind die Hauptgewächse in und zunächst Athen, etwa
St. nordöstlich beginnt der nicht unbedeutende Olivenwald von
Angelokipos mit mehrern wohl bestellten Gärten und ^ St. nordwestlich
fängt der grosse Olivenwald am Kephissos an, der sich
vom heiligen Wege nach Eleusis 1 St. aufwärts und 1 St. abwärts
erstreckt, und aufwärts viele Gärten hat, daher heisst Kephissos
auch ein Gartenfluss, Die umliegenden Berge sind grössten-
theils kahl.
Ueber die Ilausthiere ist wenig im allgemeinen zu sagen.
Pferde waren einige türkische vorhanden, jetzt sind viel makedonische
und deutsche da. Kameele werden auch gehalten. Hunde
gab es sonst eine grosse Menge, sie waren halbwild, viele sahen
wolfsartig aus, graubraun, gross, langer Kopf und Schnautze,
sehr wachsam und beissig. Sie sind aber so weit ausgerottet worden,
dass nur der Hunde halten kann, der sie in seinem Gehöfte
Erster Theil. 2