Po r o s liegt amphitheatralisch an einem Halbzirkel des
davor durch vulkanische Kraft eingestürzten Trachitgebirges,
wodurch diess zur Insel wurde. Man setzt in grossen Böten
über in die Stadt. Es hielt schwer, Quartier zu finden; ich
besuchte den Chef der Marine, erhielt ein gutes Ruderboot
mit einem Steuermann und einigen Matrosen zur Verfügung,
und begab mich den ändern Tag nach der Halbinsel Me'thana,
werde daher von Poros und seinen Umgebungen des bessern
Zusammenhanges willen erst dann sprechen, wenn ich zuvor
Methana und AegTna beschrieben habe.
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METHANA
( a u s g e s p r o c h e n Mdshanä) .
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D i e s e Halbinsel ist durch eine Landenge; welche' aus dichtem
Kalkstein besteht, mit der kleinen Berggruppe bei Dära
verbunden, welche ich früher besuchte; auf dem schmälsten
Theil der Landenge ist ein Castell erbaut. Diese Halbinsel
diente einst den Athenäern im peloponnesischen Kriege als
Sammlungsplatz, um von hier aus Troizen und Hermione zu
verwüsten. Im Befreiungskriege von türkischer Despotie zog
sich, wie bekannt, die griechische Landmacht aus- Morea hier
zusammen und schloss sich ab.
Wir landeten bei Wr omo l imn i , d. i. stinkender Tümpel;
dieser Platz wird so genannt von dem Geruch nach faulen
Eiern, der sich hier verbreitet. Es zieht sich nämlich
an der Landenge eine kleine Bucht ein Stück weit ins Land
hinein; das sie erfüllende Meerwasser ist trübe und grünlichgelb
gefärbt (wie bei der grossen Kamlna zu Santorlno), denn
es entbindet sich unter dem Wasser Schwefelwasserstoffgas.
Dieses Wasser würde vielleicht auch mit Kupfer beschlagene
Schiffe reinigen, wie das in Santorlno, es ist aber sehr seicht,
und folglich kann nicht einmal ein kleines Schiff hier einlaufen.
Das Wasser behagt den Fischen wohl, es ist voll kleiner und
mittler Fische, aber auch über eine Elle grosse schlugen häufig
auf. Diese Lake ist nur südlich etwas geöffnet, es liegen
dort viele Felsenstücke im Wasser, und blos kleine Böte können
durchkommen; sie ist fast viereckig, hat aber innerhalb
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