ihrer sonderbaren Blüthen in Gärten gezogen zu werden. — Die Knollen
von mehrern können, wo sie nicht zu selten sind, als Salep benutzt
werden.
SOLANUM TUBEROSUM 21. raiourjXct, häufiger UctraTsg, ngr.
Ka r to f f e ln.
Sie wurden früher nur in die besuchtem Seestädte durch
fremde Schilfe und das noch selten gebracht. Erst durch die
Deutschen kommen die Kartoffeln in Griechenland in Gebrauch.
In den ersten Jahren, als Athen wieder aufblühte, wurden sie
noch zu wenig angebaut, gleichwohl war die Nachfrage darnach
von den vielen Ausländern bedeutend, es brachten daher ein Paar
Schiffe Kartoffeln als Ballast nach dem Pyräeus und machten
ein gutes Geschäft. — Wie es in manchen ändern Gegenden
mit den Kartoffeln ging, so war es auch in Griechenland, die
Griechen hatten ein Vorurtheil gegen sie und verachteten sie
als kaum für das Vieh gut genug; die Griechen aber, welche
sie gut gekocht oder als Gemüse assen, kamen bald hinter
den Geschmack und wollten dann so oft als möglich Kartoffeln
essen.
Die Cultur de r K a r t o f f e ln kann ni cht g e n u g fü r
Gr i e ch en l a n d emp f o h l e n we r d e n ; sie allein können
auch dort vor Hungersnoth schützen, die da so leicht entstehen
kann, hierzu kommt noch der wohlthätige Einfluss, den
sie zugleich für die Landwirthschaft haben können. — Die
Kartoffeln werden in Griechenland trefflich gedeihen, besonders
in den bergigem Gegenden.
In Athen kostete 1 Okka (2J Pfd.) 1836 noch 50 Lepta
(2 gr. 10 p f ); damit sie nun recht ins Gewicht fallen sollten,
baute man sie am Olivenwalde des Kepliissos in feuchtem,
nahrhaftem Boden, sie wurden Faustgross, waren aber
natürlich wässerig, nahrios, geschmacklos und ungesund. Der
Nutzen der Kartoffeln als Nahrungsmittel, zu mehr als Hundert
schmackhaften, nahrhaften Gerichten; zu Salat, zu Stärkemehl,
Sago, Stärkemehlzucker, gerieben | mit f Mehl zu
wohlschmeckendem Brod, zu einem fatalen Branntwein, zur
Mast, ist bekannt. Am besten sind sie in Dampf gekocht,
siehe den Anhang. Es giebt eine Menge Spielarten, von denen
man sich die edlem so leicht aus Deutschland und England
verschaffen kann.
Dem Landmann ist nur ein kleines Maas Kartoffeln als
Stamm, eine einfache Anweisung sie zu legen, zu behandeln
und zuzubereiten, und ein möglichst tiefes Loch unter der
Erde oder ein Keller nöthig, um sie aufzubewahren, und bald
wird er und seine Kindeskinder den edlen Geber segnen. Sie
werden ein Nahrungsmittel, eine Fastenspeise mehr haben,
treffliches Stärkemehl zu Backwerk, wohlgenährte Thiere zur
Arbeit und wohlgemästete zum Verkauf und zur Speise, während
sich jetzt ihre Hausthiere meist kümmerlich am Leben
erhalten müssen.
Das Fleisch der mit Kartoffeln gemästeten Schweine ist
beinahe so gut als der mit Eicheln gefütterten, und besser,
als wenn sie in Amerika nur mit Wandertauben und in Sibirien
nur mit Hasen (die man dort blos um des Felles willen
fängt, siehe meine Abhandlung über Kasan und die Tataren
im Morgenblatt Nr. 64. März 1834 p. 271) ernährt wurden.
Der Genuss u n r e i f e r und noch mehr e r f r o r n e r Kartoffeln
ist ung e sund und s c h ä d l i c h , auch der im Frühjahr
k e ime n d e n , da sich in den Keimen Solanin bildet;
Hausthiere, die mit dem Rückstand aus solchen Kartoffeln,
aus welchen Branntwein bereitet worden war, gefüttert worden
waren, gingen zu Grunde.— Das Kraut, der Auszug aus
Blättern und Stengeln wirkt dem Opium ähnlich, er dient gegen
Husten und Krämpfe. Rohe, geschabte Kartoffeln legt
man bei Verbrennungen auf, in Scheiben geschnittene bei
Kopfschmerzen.— S t e n g e l und B l ä t t e r sollen ganz vortrefflich
sein z u r S a f f i a n b e r e i t u n g , siehe S c h r a d e r ’ s
Journal für Botanik Bd. 1. p. 446.
Das Vaterland der Kartoffeln ist Chile, Peru, Lima, auch Brasilien,
unter 34^ 0 südlicher Breite, 2 Pflanzen der letztem gaben in England
über 600 kleine Knollen. Wild sind sie klein und bitter. P e t e r
Cie ca erwähnt in seiner Chronik von Peru, die 1553 zu Sevilla heraus